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Techniker Krankenkasse informiert: Beim Sport in der Hitze einen kühlen Kopf bewahren

Frankfurt am Main. Die Sonne brennt, der Schweiß rinnt und trotzdem läuft der sportliche Nachbar seine Runden. Beneidenswert oder bedauernswert? Wer bei der Rekordhitze in diesem Sommer noch Sport treibt, erntet nicht nur Verständnis. Geübte Sportler sind aber meist gut gerüstet für hitzige Aktivitäten – sie schwitzen intensiver als Gelegenheitssportler. Ihr Kreislauf hat sich mit dem regelmäßigen Trainingspensum angepasst und so springt die Schweißproduktion schneller an, wenn es nötig ist, informiert die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen.

Verdunstet der Schweiß dann auf der Haut, tritt der kühlende Effekt ein und der Körper ist vor einem Wärmestau geschützt. Dabei behelfen sich Männer und Frauen von Natur aus ganz unterschiedlich: Männer besitzen mehr Schweißdrüsen und triefen deshalb intensiver, bevor die Feuchtigkeit an der Hautoberfläche verdunstet. Frauen strahlen die Wärme zusätzlich über eine verstärkte Hautdurchblutung ab. Gerade bei Temperaturen über 25 Grad ist eine rasche Schweißproduktion beim Sport die rettende Funktion, um die Körperkerntemperatur stabil zu halten. Untrainierte sollten deshalb an wärmeren Tagen mit Höchstleistungen eher zurückstecken. Auch ergeben sich für den Organismus an heißen Tagen schlechtere Bedingungen, die aufgestaute Wärme abzustrahlen.

Den kühlenden Schweiß entzieht der Organismus zunächst den Körperzellen. Damit es dabei bleibt und kein zusätzliches „Schwitzwasser“ aus dem Blutplasma herangezogen wird, muss der Sportler ausreichend trinken. Andernfalls verdickt sich das Blut und das kann vor allem für Menschen ab 50 Jahre gefährlich werden. Denn ab dem 50. Lebensjahr sind verengte Gefäße durch Ablagerungen an den Arterienwänden nicht selten. Eingedicktes Blut kann dann an den verengten Stellen stocken, es kommt mitunter zum Infarkt. „Oft hängt das auch mit dem Alkoholkonsum nach intensivem Training zusammen“, erklärt TK-Ernährungsexpertin Nadine Müller, „durch den Alkohol wird dem Körper weiter Wasser entzogen. Vor dem Alkoholgenuss sollte man deshalb zuerst entweder ein alkoholfreies Bier, Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen trinken“, empfiehlt Müller. Also, besser vorher den Wasserverlust ersetzen, dann erst zum Genussverhalten übergehen, empfiehlt Müller.

Wer den Sport für eine bestimmte Uhrzeit einplant, aber bereits über sein Durstgefühl spürt, dass er ein Wasserdefizit haben könnte, kann noch bis zu zwei Stunden vor seinem Termin ein bis zwei Liter über die verbleibende Zeit nachtrinken. „Bis zu 800 Milliliter Flüssigkeit schafft der Magen pro Stunde an den Dünndarm abzugeben“, erklärt Müller. „Allerdings sollte das Trinken unbedingt in kleinen Schlucken und zeitlich gestreckt erfolgen“, ergänzt Professor Dr. Ingo Froboese von der Deutschen Sporthochschule Köln. Danach steht dem Training also nichts mehr im Wege.

Besondere Ingredienzien benötigen Sportler in ihren Getränken allerdings bei Belastungen, die 90 Minuten überschreiten – das kann ein Halbmarathon sein oder auch ein Fußballspiel. Zucker und Kochsalz sind für den Drink dann besonders wichtig. Einerseits für die Energieversorgung, andererseits um den Salzverlust auszugleichen. Der Getränkemix für Langzeitbelastungen enthält 400 bis 1100 Milligramm Kochsalz und etwa 30 bis 50 Gramm Einfachzucker pro Liter. Zu viel Salz ist zweifelsohne kaum genießbar und zu viel Zucker würde dem Darm erneut Wasser entziehen. „Aber auch die Leistung leidet darunter, wenn zu viel Zucker in den Organismus während des Sporttreibens eingebracht wird“ so Sportwissenschaftler Froboese, „denn die die Bearbeitung des Zuckers kostet auch Energie, die dem Körper dann für die Leistung fehlt. Also eher nicht zu großzügig mit der Energie umgehen, empfiehlt der Sportwissenschaftler. „Damit alles im Lot bleibt und am Ende auch die Leistung stimmt, sollte ein Sportler während des Trainings oder des Wettkampfs jede Viertelstunde etwa einen viertel Liter seines Getränkes zu sich nehmen“, rät Oecotrophologin Müller.

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