Logo

Teilflächen im Truppenübungsplatz Wildflecken werden Kernzone des Biosphärenreservats Rhön

Unterzeichneten in der Rhön-Kaserne Wildflecken die Vereinbarung über die Ausweisung von Kernzonen im Truppenübungsplatz Wildflecken: Bayerns Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verteidigung Christian Schmidt und der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dr. Jürgen Gehb (von links). Fotos: Carsten Kallenbach

Unterzeichneten in der Rhön-Kaserne Wildflecken die Vereinbarung über die Ausweisung von Kernzonen im Truppenübungsplatz Wildflecken: Bayerns Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verteidigung Christian Schmidt und der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dr. Jürgen Gehb (von links). Fotos: Carsten Kallenbach

Wildflecken. Insgesamt 404 Hektar im bayerischen Teil des Truppenübungsplatzes Wildflecken werden künftig zu Kernzonen für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Der Freistaat Bayern, die Bundesrepublik Deutschland und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben unterzeichneten darüber jetzt eine entsprechende Vereinbarung. Wesentlicher Bestandteil dieser Vereinbarung ist auch der Fakt, dass die militärische Nutzung weiterhin gewährleistet bleibt.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung, Christian Schmidt, sagte, dass die Vereinbarung zwar unter Zeitdruck, jedoch im Rahmen einer sehr konstruktiven Atmosphäre zustande gekommen sei. Über 70 Prozent der Fläche der Truppenübungsplätze in Deutschland seien inzwischen als so genannte „Natura 2000“-Gebiete ausgewiesen. Damit leiste die Bundeswehr einen beträchtlichen Anteil zum europäischen Naturschutzsystem. Der Truppenübungsplatz in Wildflecken sei sogar zu 100 Prozent als Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) sowie als Vogelschutzgebiet gemeldet und sei Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.

„Militärische Nutzung und Naturschutz bilden keinen Widerspruch“, sagte Schmidt. Bei den als Kernzonen ausgewiesenen Flächen handle es sich um Sicherheitsbereiche, die nicht von Menschen betreten werden. Es könne hier jedoch zu Munitionseinschlägen im Rahmen von Übungen kommen. Diese Eingriffe seien jedoch naturschutzfachlich zu vernachlässigen. Die verschossene Munition verbleibe in diesen Gebieten und werde nicht geborgen. Eine Übung mit Militärfahrzeugen finde in den als Kernzonen ausgewiesenen Teilbereichen nicht statt.

Im Randbereich des Truppenübungsplatzes gebe es hingegen Fahrzeugverkehr, so dass dort keine Flächen als Kernzonen ausgewiesen werden konnten. „Die inneren Bereiche des Truppenübungsplatzes haben die Kriterien, die an Kernzonen gebunden sind, erfüllt“, hob der Staatssekretär hervor. „Wir bewahren mit der Ausweisung der Kernzonen nachfolgenden Generationen ein Stück Natur, das in unserer Gesellschaft selten geworden ist.“

Zeigen symbolisch den jeweiligen Anteil an den Kernzonen im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön: der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung Christian Schmidt (3.v.r.), der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dr. Jürgen Gehb (1. v. links) und die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (4.v.r.) für den Bund, Bayerns Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber für den Freistaat Bayern (2.v.l.) sowie der Landrat des Landkreises Bad Kissingen Thomas Bold (2.v.r.) und der stellvertretende Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Helmut Will (r.) für die Landkreise und Kommunen

Zeigen symbolisch den jeweiligen Anteil an den Kernzonen im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön: der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung Christian Schmidt (3.v.r.), der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dr. Jürgen Gehb (1. v. links) und die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (4.v.r.) für den Bund, Bayerns Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber für den Freistaat Bayern (2.v.l.) sowie der Landrat des Landkreises Bad Kissingen Thomas Bold (2.v.r.) und der stellvertretende Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Helmut Will (r.) für die Landkreise und Kommunen

„Die Unterzeichnung der Vereinbarung zur Ausweisung von Teilflächen des Truppenübungsplatzes Wildflecken als Kernzone des Biosphärenreservats Rhön ist ein echter Meilenstein für das Biosphärenreservat Rhön“, sagte Bayerns Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Marcel Huber. Sie sei die Grundlage dafür, dass das Biosphärenreservat Rhön auch in Zukunft die Anerkennung von der Weltkulturorganisation UNESCO behält und die Erweiterung des Biosphärenreservats Rhön im bayerischen Teil möglich wird.

Bei der Diskussion um die Beseitigung des Kernzonendefizits im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön mussten viele Beteiligte und viele unterschiedliche Interessen zusammengebracht werden, erinnerte Huber. Umso mehr sei das Erreichte als echtes Gemeinschaftswerk zwischen dem Bund, dem Freistaat Bayern, den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen und den Kommunen zu sehen.

Es sei in der Tat nicht einfach gewesen, die Belange des Naturschutzes, die Interessen der Verteidigung und die Interessen der Bundesrepublik unter einen Hut zu bringen, meinte der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Dr. Jürgen Gehb. Naturschutz sei laut Grundgesetz eine Aufgabe der Länder, die militärische Nutzung und Verteidigung eine Sache des Bundes. „Wir als Bundesanstalt für Immobilienaufgaben müssen immer den Wert des Eigentums im geldlichen Sinne im Auge haben. Dennoch ist es gelungen, die auf diesem Gelände vorrangig militärische Nutzung mit den Interessen des Naturschutzes in Einklang zu bringen“, sagte Gehb. Mit dem Ergebnis könnten alle Beteiligte zufrieden sein – auch die Bundesanstalt selbst.

Categories:

Alle Nachrichten