Kreuzkirchenbau eine „Teamleistung“ – Einweihungsgottesdienst in Kreuzkirche macht „Lust auf Kirche“
Einige Ehrengäste bei der Einweihung (v.l. Pfarrer Stefan Bürger, Propst Bernd Böttner, Dekan Bengt Seeberg und Bundestagsabgeordneter Michael Brand) / Fotos: Malte Bürger
Fulda. Rund 500 Menschen waren gekommen. Über 50 Kinder davon im Kindergottesdienst. Wo gibt es das schon? Jeder wusste, hier passiert etwas Einmaliges: Die Verdopplung der Sitzplätze in einer evangelischen Kirche, die, man konnte es ahnen, an diesem Tag zu trotz Anbau zu klein war, rund 100 Besucher mussten mit einem Stehplatz vorlieb nehmen.
In seiner Predigt lobte Propst Bernd Böttner, bischöflicher Vertreter im Bezirk Hanau und Fulda, das Engagement der Gemeinde mit ihrem Pfarrer, die auf den Zuzug durch das Neubaugebiet „Fulda Galerie“ reagiert hätten: „Sie erleben dieses Glück als ein Geschenk des Himmels – und als eine Verpflichtung. Sie haben als Verantwortliche der Gemeinde darauf reagiert, nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern Visionen beschrieben, mutig Pläne entwickelt, beharrlich an der Umsetzung gearbeitet, Menschen begeistert und mit ins Boot geholt“.
Neben Gemeindegliedern waren auch etliche Firmenvertreter und Ehrengäste gekommen. Einige Firmen hatten zuletzt viel Zeit, Geld und Material gespendet. Insbesondere die Gartenbaufirma Hartmann, die sämtliche Erd- und Gartenarbeiten an den Außenanlagen gespendet und ehrenamtlich gestaltet hatten. Als sichtbares Zeichen hat die Gemeinde im Arkadengang mit den Firmenlogos einen „Walk of Joy“ eingerichtet, einen „Gang der Freude“. „Wir freuen uns über dieses große Engagement und auch die Firmen sind glücklich und stolz, Freude bereiten zu dürfen und ein großartiges Projekt unterstützt zu haben: Die einzige Kirche in Hessen, die erweitert wird“, meint Pfarrer Stefan Bürger.
An den Gottesdienst schlossen sich Festworte an. Für Dekan Bengt Seeberg mache dieser Festtag, das große Engagement und der Erfolg des Erweiterungsprojektes „Lust auf Kirche“. IHK-Präsident Bernhard Juchheim und Oberbürgermeister Gerhard Möller lobten die Kreativität und Ausdauer der Gemeinde, auch im Fundraising.. Menschen hätten aus Begeisterung gern mitgearbeitet oder Geld gespendet. Neben dem Dank für die Unterstützung bat dann auch Peter Müller, Vorsitzender des Fördervereins „Zukunft bauen“, um weitere Unterstützung, denn das über 12 Jahre geplante zinslose Darlehen benötige noch weitere Mitgliedsbeiträge, um gänzlich finanziert zu sein. Außerdem sprachen noch der Bundestagsabgeordnete Michael Brand, sowie Stadtbaurätin und Fördervereins-Ehrenmitglied Cornelia Zuschke. Die Kollekte des Gottesdienstes in Höhe von rund 1.100 € legten die Gottesdienstbesucher für die katholische Nachbargemeinde ein, denen ein umfangreiche Innenrenovierung bevorsteht.
Nach Reden und Hören konnten dann die neuen Räumlichkeiten angeschaut werden und kräftig gefeiert, trotz immer wieder aufkommendem Regen. Beim Gemeindefest gab es neben Kulinarischem selbstverständlich auch Angebote für Kinder. Die Diakoniestation Fulda stellte zudem am Infostand ihr neues Konzept der Alltagsbegleitung vor, das im Herbst in den neuen Kreuzkirchenräumen angeboten wird. Stundenweise Begleitung von Menschen, die in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt sind. „Jung und Alt liegen uns am Herzen“, so Jürgen Dürr, der schon seit 2001 das Bauprojekt als Kirchenvorstand begleitet und in der Bauphase eine Art „ehrenamtlicher Bauleiter“ war. Er und viele andere gehörten zu dem ehrenamtlichen Team der Kreuzkirche, die den langen Lauf des Baus in einer Art Teammarathon zusammen mit Schweiß, Glück und Adrenalin gemeistert haben.