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Vier kindergroße Holzfiguren verkörpern an der Grundschule in Hattenhof positive Verhaltensweisen

Gruppenbild mit „Holzfreunden“: Kinder und Lehrer der Grundschule am Rippberg in Hattenhof   / Foto: Diener

Gruppenbild mit „Holzfreunden“: Kinder und Lehrer der Grundschule am Rippberg in Hattenhof / Foto: Diener

Hattenhof. Klassenkameraden, die zu Freunden werden: Selbstverständlich gibt es das in der Grundschule am Rippberg im Neuhofer Ortsteil Hattenhof n genauso wie in jeder anderen Grundschule des Landkreises Fulda. Doch hier hat jedes Kind vom ersten Schultag an vier feste Freunde. Ihre Namen: Leo Leise, Rudi Rücksicht, Frieda Freundlich und Susi Sorgfalt.

„Wir haben uns vor einigen Jahren überlegt, dass wir keine abstrakte Schulordnung haben möchten, sondern anschaulich ausdrücken, wie wir – Kinder, Eltern und Lehrer – miteinander umgehen wollen“, erklärt Rektorin Mary Nießner. Nach und nach kristallisierten sich die „vier Schulfreunde“ als Verkörperung der positiven Verhaltensweisen heraus, die das Handeln bestimmen und die 163 Schüler, ihre 12 Lehrkräfte und die Eltern im Alltag begleiten sollen. Und „begleiten“ ist dabei ganz wörtlich zu verstehen. Denn die vier Figuren gibt es als farbig-gestaltete, kindergroße Holzfiguren, die immer mal wieder durchs Schulhaus „wandern“ und so an ein Versprechen erinnern.

„Wir schließen mit den Kindern eine Art Vertrag, den sie unterschreiben, und damit zeigen, dass sie sich daran halten wollen, freundlich, rücksichtsvoll, leise und sorgfältig zu sein“, erläutert Nießner. Sollte der Vertrag gebrochen werden, wüssten die Kinder, welche kleineren „Wiedergutmachungen“ sie leisten müssten.

„Wir wollen die Kinder zu verantwortungsvollem, sozialem Handeln erziehen, das ist uns sehr wichtig“, erzählt die Schulleiterin und fügt an: „Sie sollen zudem innerlich stark und selbstständig werden.“Von der ersten Klasse an sind die Kinder gewohnt, in der Klasse mitzuhelfen, ob beim Tafel-, Blumen- oder Kehrdienst. Im dritten und vierten Schuljahr gibt es Klassensprecher.

Dass die Pädagogen so großen Wert auf eigenverantwortliches und dennoch gemeinschaftliches Arbeiten legen, ist vielleicht auch in der Zusammensetzung der Klassen begründet: 111 Kinder stammen aus Eichenzell, die anderen aus Hattenhof, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Erstklässler aus vier verschiedenen Kindergärten zusammengewürfelt werden. „Wir stellen fest, dass die Ausgangs- und Lernvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind“, erzählt die Rektorin.

Dem Übergang von Kindergarten zur Schule gilt deshalb besondere Aufmerksamkeit. Bereits fast ein Jahr vor der Einschulung hospitieren Lehrer in den Kindergartengruppen. Und im Mai haben die jeweils angehenden Erstklässler einen Tag lang das Schulhaus für sich alleine und erleben richtigen Unterricht. „Wir können so optimal das Verhalten in der Gruppe beobachten und sehen, ob die Kinder tatsächlich schulreif sind – und zwar aufgrund ihrer sozialen Kompetenz.“

Gutes Teamwork – viele Eltern können das bereits ganz hervorragend, ob im Förderverein oder einfach so: „Ich bin immer wieder begeistert, wie sehr sie sich einsetzen“, sagt Nießner. Denn das Engagement beschränkt sich nicht nur auf die Hilfe bei Schulfesten und Klassenfahrten. Im Schulhof konnte so kürzlich eine Kletterwand installiert werden. Der Boden davor wurde gemeinsam ausgebaggert und mit Rindenmulch landeweich gestaltet. Als nächstes soll mit vereinten Kräften auch eine Wippe den Innenhof bereichern. „Das Geld des Sponsorenlaufes, das wir eigentlich für ein Klettergerüst ausgeben wollten, ist übrig geblieben, weil der Landkreis kurzerhand das gesamte Gerät bezahlt hat. So können wir nun dieses zusätzliche Spielgerät anschaffen“, freut sich Schulleiterin Mary Nießner auf das gemeinsame Projekt.

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