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Landesmittel für Um- und Ausbau des Gesundheitsresorts Dr. Wüsthofen

Bad Salzschlirf. Die Hessische Landesregierung unterstützt mit 785.200 Euro den Bau von 20 stationären Pflegeplätzen in zwei Hausgemeinschaften für Seniorinnen und Senioren im Gesundheitsresort Dr. Wüsthofen in Bad Salzschlirf. Sozialminister Stefan Grüttner, der den entsprechenden Bewilligungsbescheid am Donnerstag überreichte, betonte den „wegweisenden Modellcharakter“ des Projekts in Bad Salzschlirf. „Hier wird nicht nur das zeitgemäße Hausgemeinschaftsmodell verwirklicht. Durch die Nähe und Kooperation mit der Reha Klinik Dr. Wüsthofen können die Seniorinnen und Senioren der stationären Einrichtung auf eine Vielzahl von Therapie– und Rehabilitationsmaßnahmen zurückgreifen, was zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann. Gleichzeitig entstehen durch die Kooperation zu dem Pflege- und Beratungszentrum der Martin-Luther-Stiftung  „Haus Waldeck“ und dem Kur- und Gästehaus St. Bonifatius der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz ergänzende Dienstleistungsangebote.“

Der „Gesamtverbund“ stelle damit ein besonderes Modellprojekt dar. „Hier wird ein modernes System entstehen, in dem stationäre Pflege, Kurzzeitpflege und Beratung und Entlastung pflegender Angehöriger optimal vernetzt und aufeinander abgestimmt sind“, erklärte Minister Grüttner. Auch die beiden anderen Einrichtungen haben in diesem Jahr bereits Fördermittel der Hessischen Landesregierung erhalten: Haus Waldeck insgesamt 2.648.000 Euro, das Gästehaus St. Bonifatius 252.700 Euro.

„Die Hessische Landesregierung packt seit Langem die Herausforderung des demografischen Wandels an. Wir wollen, dass ältere Menschen, Lebensräume vorfinden, in denen sie sich wohlfühlen und die darauf ausgelegt sind, dass sie ihr Leben so weit wie möglich eigenverantwortlich führen können. Darauf haben wir unsere Seniorenpolitik ausgerichtet“, betonte der Minister. Das Hausgemeinschaftsmodell stehe für eine individuelle Versorgung mit familiärem Charakter. Die Alltagsnormalität der Bewohner könne so, soweit als möglich, erhalten werden. Sicherheit und Vertrauen stünden im Mittelpunkt dessen, was den Bewohnerinnen und Bewohnern vermittelt werden solle. Die Aufrechterhaltung gewohnter Strukturen, bekannter täglicher Abläufe und Tagesgestaltungen seien weitere wesentliche Elemente.

Service – Informationen zum Demografischen Wandel und der Seniorenpolitik der Hessischen Landesregierung:

Ende letzten Jahres lebten in Hessen rd. 1,2 Millionen Menschen, die älter als 65 sind. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von ca. 20 Prozent. Nach der Bevölkerungsvorausberechnung wird die Zahl bis 2030 um etwas mehr als 8 Prozent steigen. Von den vorgenannten rd. 1,2 Millionen Menschen sind ca. 200.000 pflegebedürftig. Diese pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren werden zu mehr als der Hälfte nur von ihren Angehörigen gepflegt (ca. 110.000); rund 40.000 nehmen einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch und die restlichen ca. 50.000 werden in vollstationären Altenpflegeeinrichtungen betreut. Diese Zahlen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Zuge der demografischen Entwicklung weiter steigen werden, machen deutlich, dass das Alter viele Facetten hat und daher nur gesamtgesellschaftlich gesehen werden kann.

Eine längere Lebenserwartung in Verbindung mit parallel sinkenden Geburtenzahlen löst erhebliche Veränderungen im Hinblick auf die Altersstruktur der hessischen Bevölkerung aus. Die Zahl der Personen in höheren Altersstufen sowie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nehmen zwangsläufig zu. Mit steigendem Alter wächst zudem das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Die altersstrukturellen Veränderungen haben damit erhebliche Implikationen auf die zukünftige Nachfrage nach Pflegeleistungen und den Versorgungsbedarf bei Pflegebedürftigkeit.

Die Hessische Landesregierung hat diese Problematik schon seit langem erkannt und ihre Seniorenpolitik daraufhin ausgerichtet. So widmet sich auch die ins Leben gerufene Seniorenpolitische Initiative diesem wichtigen Thema. Aufbauend auf einer Dialogreihe, die zum Ziel hatte, mit Verbänden, Organisationen und Institutionen aus dem sozial-, gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Bereich ins Gespräch zu kommen, wurden Leitlinien geschaffen, die die zukünftige hessische Seniorenpolitik beschreiben. In mehreren Foren wurden gemeinsam die aktuelle Situation der Seniorinnen und Senioren in Hessen beleuchtet und zukünftige Herausforderungen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels analysiert.

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