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Professoren aus Südkorea zu Gast im Biosphärenreservat Rhön

delegation_südkoreaRHÖN. Eine Delegation südkoreanischer Professoren hat sich in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön auf der Wasserkuppe über Geschichte, Entwicklung, Implementierung und Perspektiven der Agrarumweltförderung in Deutschland informiert. Die Delegation wurde von Prof. Taeyeon Kim, Dankuk Universität, geleitet. Außer ihm nahmen Prof. Myungheon Lee, Incheon National Universität, Prof. Jaehong Park, Youngnam Universität, sowie Prof. Baesung Kim von der Jesu Universität teil. Die südkoreanischen Professoren haben den Auftrag, für die Regierung Südkoreas ein Konzept für die Entwicklung von Agrarumweltmaßnahmen in Südkorea zu erstellen. Nach entsprechenden Gesprächen in der Universität von Newcastle-upon-Tyne in Großbritannien und in der Europäischen Kommission in Brüssel war Deutschland die letzte Station der einwöchigen Reise. 

Auf Bitte des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hatte den wissenschaftlichen Austausch das Hessische Ministerium für Umwelt, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Rhön sowie den Leitern der Fachdienste Landwirtschaft sowie Naturschutz und Landschaftspflege des Landkreises Fulda organisiert.

Die Professoren erhielten vor Ort einen Einblick in die Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen in einer Region, in der die Agrarumweltförderung ein unverzichtbares wirtschaftliches Standbein für überdurchschnittlich viele landwirtschaftliche Betriebe ist. Im Landkreis Fulda bewirtschafteten 2011 beispielsweise 12 Prozent der Betriebe 14 Prozent der Fläche nach den Regeln des ökologischen Landbaus (bundesweit: 7,5 % der Betriebe auf 6,1 % der Fläche). Darüber hinaus ist die Agrarumweltförderung für die Erhaltung der Grünlandbiotope und Landschaften der Rhön unverzichtbar. Insbesondere aufgrund der Einzigartigkeit der Pflanzengesellschaften des Grünlands, deren Fortbestand von einer extensiven Bewirtschaftung abhängt, hat die Rhön 1991 den UNESCO-Biosphärenstatus erhalten.

Im Zusammenspiel mit der Vermarktung regional beziehungsweise ökologisch erzeugter Produkte sowie einem naturverträglichen Tourismus sind Agrarumweltmaßnahmen eine wesentliche Determinante des wirtschaftlichen Erfolgs dieser ländlichen Region. Seit zwei Jahren führen wachsende Milchkuhbestände im Landkreis Fulda dazu, dass die Bewirtschaftungsintensität von und die Nachfrage nach Grünland steigt. Vor diesem Hintergrund wird der Agrarumweltförderung künftig eine noch größere Bedeutung für den Erhalt der Grünlandbiotope zukommen.

Nach von vielen interessierten Nachfragen der Südkoreaner geprägten Gesprächen konnte auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Rhön die Bedeutung der Agrarumweltmaßnahmen für die Artenvielfalt und für den Betrieb vom Landwirt selbst erläutert werden.

 

 

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