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Standortinitiative will um ausländische Fachkräfte werben

Hünfeld. Die Hünfelder Wirtschaft wird in Zukunft den Fachkräftebedarf nicht mehr aus der Region decken können, vielmehr muss der Blick wahrscheinlich sogar über nationale Grenzen gerichtet werden, wie dies einige Betriebe bereits heute tun. Dieses Thema war auch Gegenstand eines Arbeitsgesprächs zwischen dem Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, Waldemar Dombrowski.

Dabei erklärte sich der Leiter der Agentur bereit, bei der nächsten Beratung der Standortinitiative in Hünfeld über Möglichkeiten der Kooperation zwischen Stadt, Unternehmen, Agentur und ausländischen Partnern zu informieren. Die Arbeitsagentur in Fulda verfüge bereits über Erfahrungen mit der Fachkräftegewinnung, beispielsweise aus Spanien, um fehlende Pflegekräfte oder Ingenieure für die Region anzuwerben. Außerdem habe die Agentur Saisonkräfte aus Spanien und Griechenland vermittelt, die im Anschluss eine dauerhafte Beschäftigung in der Region anstrebten, erklärte Dombrowski. Das Problem sei häufig, dass in den Herkunftsländern nur die großen Ballungszentren bekannt seien. Die ländlichen Regionen stünden bei diesen Mitarbeitern aus der Perspektive ihres Herkunftslandes nicht im Fokus, obwohl gerade diese Regionen noch häufig gute Arbeitsplätze bei vergleichsweise günstigeren Lebenshaltungskosten und hervorragender Infrastruktur bieten könnten. Deshalb sei es wichtig, solchen Arbeitskräften die Stärken einer Region gut zu vermitteln, so Dombrowski. Die Betreuung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seitens der Unternehmen sollte vor allem in der Anfangsphase über das rein Betriebliche hinausgehen.

Aus Sicht von Bürgermeister Dr. Fennel ist es wichtig, eine „Willkommenskultur“ zu entwickeln, um ausländischen Fachkräften einen guten Start in einer neuen, ihnen fremden Umgebung, zu vermitteln. Dazu gehöre sicher auch die Beschaffung von Wohnungen, Informationen über schulische Angebote und Kinderbetreuung, bis hin zu einer individuellen Betreuung durch sprachkundige „Paten“, die auch Kenntnisse über die Mentalität und Kultur dieser Menschen hätten, betonte der Bürgermeister. In den Beratungen mit der Standortinitiative solle deshalb auch geklärt werden, wer im Rahmen dieser Kooperation zwischen Stadt und Kommune, Betrieb und der Arbeitsagentur welche Aufgaben leisten könne. Notwendig ist aus Sicht des Bürgermeisters auch eine Zusammenarbeit über den Standort Hünfeld hinaus mit der Region, um deren Stärken insgesamt in die Waagschale zu werfen, denn der Wettbewerb um gute Köpfe und qualifizierte Mitarbeiter werde sich in den kommenden Jahren drastisch verschärfen. Nur wer geeignete und qualifizierte Mitarbeiter finde, werde auf Dauer erfolgreich sein können, sagte der Bürgermeister in dem Gespräch abschließend.

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