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Von kultureller Tradition über Naturschutz bis hin zur Ziegenpost – 5. Naturerlebnistage des Biosphärenreservats Rhön

Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte

Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte

OEPFERSHAUSEN. Die Naturerlebnistage, zu denen die Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, die Gemeinde und die Meininger Briefmarkenfreunde in diesem Jahr nach Oepfershausen eingeladen hatten, standen ganz im Zeichen des „Jahres der Nachhaltigkeit“. Zwischen Markthalle und Grundschule zeigte sich der Ort als Schaukasten der kulturellen und naturschützerischen Aktivitäten der Menschen in der Region.

Bis zum 18. Oktober ist in der Markthalle noch die Ausstellung der Nationalen Naturlandschaften Thüringens zu sehen. Die fünf Naturparke, die beiden Biosphärenreservate Rhön sowie Vessertal und der Nationalpark Hainich stellen sich hier mit eindrucksvollen Bildern vor. Anhand der vier Module Mensch, Tier, Stein und Baum werden die Unterschiede der jeweiligen Landschaft herausgearbeitet. So wird die Rhön vom Rotmilan, vom Schäfer, vom Basalt und von der Orchidee repräsentiert.

Aber auch sonst kamen bei den Naturerlebnistagen die Naturfreunde auf ihre Kosten. Brigitte Ansorg aus Hermannsfeld brachte bei einer Kräuterwanderung Interessierten die Vielfalt der heimischen Flora nahe. Der Neidhartshausener Frank Gümbel hatte zu einer acht Kilometer langen geologischen Wanderung eingeladen. Die Teilnehmer der beiden Wanderungen waren begeistert; so interessante und vielschichtige Erkenntnisse hatten sie von den Wanderungen nicht erwartet.

Schon am ersten Abend machte der ehemalige Mitarbeiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Jürgen Holzhausen, in der sehr gut besuchten Markthalle Naturfreunde mit der „Faszination Rhön“ bekannt. Eindrucksvolle Aufnahmen belegten die Schönheit des Mittelgebirges. Ein besonderes Faible hat Holzhausen dabei nach eigenen Worten für Käfer und andere Insekten entwickelt.

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Die 5. Naturerlebnistage waren auch ein willkommener Anlass, neben der Grundschule den neuen Vogelbeobachtungspavillon zu eröffnen. Im Pavillon selbst herrscht Finsternis, aber durch Fenster kann man in verglaste Kämmerchen blicken, die – so hoffen die Verantwortlichen – im Frühjahr von Vögeln als Nistplätze entdeckt werden. Dann könnten die Schüler aus Oepfershausen und anderen Schulen die Vögel bei der Aufzucht ihrer Brut beobachten. Das 3 000 Euro teure Vogelhaus wurde vom Thüringer Umweltministerium finanziert. Bei der Eröffnung des Pavillons dankte der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Karl-Friedrich Abe, der Schule dafür, dass sie die Kinder für die Schönheit der Natur sensibilisiere.

Im Mitmachmuseum der Schule konnten sich Groß und Klein davon überzeugen, dass die Schüler in Oepfershausen schon früh spielerisch an die Natur herangeführt werden. Im Heimatkundeunterricht sei Naturkunde ein Schwerpunkt, erklärte Schulleiterin Heidi Danzwiesen. Auf dem Schulgelände wurde auch der diesjährige Biodiversitätspreis verliehen, diesmal für das Haus mit den meisten Mehlschwalbennestern. Mit spektakulären 122 Nestern hatte die Jugendeinrichtung ISA Kompass aus Herpf die Nase vorn. Bei der Wahl ihres Sachpreises waren die Verantwortlichen pragmatisch: Statt eines Präsentkorbes hatte sich das Team von ISA Kompass Bretter als Kotauffänger gewünscht.

Das Biosphärenreservat Rhön war auch in diesem Jahr wieder Thema bei den Briefmarkensammlern. Der Landesverband Thüringer Philatelisten zeigte eine Briefmarkenausstellung zum Thema „Kunst und Natur“. Eine stark besuchte Anlaufstelle war das Sonderpostamt. „Am begehrtesten ist der Stempel des Biosphärenreservats“, erklärte Heidi Gräf, die das Postamt mit betreute. Dort kamen auch Nostalgiker auf ihre Kosten.

Die dritte Rhöner Ziegenpost transportierte schließlich Briefe quer durch den Ort und ließ einen Hauch von guter alter Zeit durch Oepfershausen wehen. Wer es moderner mochte, der wurde in der Kunststation fündig: Diese zeigte anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens zeitgenössische Werke. Dazu wurde ein fröhliches Herbstfest gefeiert. Für zünftige Stimmung im Schlosshof sorgten die Queienberger Musikanten, wo man es sich bei Speis‘ und Trank gerne gutgehen ließ.

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