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Grundschule St. Georg in Großenlüder setzt auf Ganztagesbetreuung – Förderung von besonderen Begabungen

Vor der neuen Kletterspinne haben Kinder und Kollegium um die Rektorin Barbara Tschöpe-Scholl (oben rechts) auf der Tribüne der Sportanlage Platz genommen.

Vor der neuen Kletterspinne haben Kinder und Kollegium um die Rektorin Barbara Tschöpe-Scholl (oben rechts) auf der Tribüne der Sportanlage Platz genommen.

Großenlüder. Bewegungszertifikat, Gütesiegel Hochbegabung, musikalische Grundschule, Jedem Kind ein Instrument, Bildungs- und Erziehungsplan sowie Ganztagesbetreuung: Die Liste der Auszeichnungen und Aktivitäten an der Grundschule St. Georg in Großenlüder ist lang und Beweis dafür, wie gut sie fachlich und pädagogisch aufgestellt ist.

In neun Klassen – von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe – werden die Kinder aus Großenlüder, Eichenau und Uffhausen unterrichtet. Hinzu kommt eine Vorschulklasse, die eigens vom Landkreis Fulda in Großenlüder etabliert wurde, um im westlichen Teil des Landkreises Schüler aus Hosenfeld, Müs, Bad Salzschlirf und anderen Ortschaften aufzunehmen und den Bedarf abzudecken.

Auf dem Schulhof herrscht zur Pause ein reges Treiben. Die neue Kletterspinne sowie der große angrenzende Sportplatz mit Tartanbahn, Ballfeld und Fußballplatz bieten den 163 Schülern viel Auslauf und genügend Bewegungsmöglichkeiten. Besonders das neue Klettergerüst ist eine Attraktion, schließlich haben die Kinder eigens für dieses Spielgerät einen Sponsorenlauf durchgeführt, bei dem 9000 Euro zusammenkamen. 3000 Euro wurden an den Förderverein Känguru gespendet und 6000 Euro für die Anschaffung der Spinne investiert. Mit Unterstützung des Landkreises und der Schule konnte so eine neue Anlage geschaffen werden, an der die motorischen Fähigkeiten zusätzliche Anregungen finden.

Die Schule sticht durch zwei weitere Merkmale hervor: Die Förderung von besonderen Begabungen und die Beteiligung am Landesprogramm „Ganztägig arbeitende Schulen“. „Beide Programme sind keine Selbstverständlichkeit für eine Grundschule“, erklärt die Schulleiterin Barbara Tschöpe-Scholl. „Sie sind mit erheblichem personellem und verwaltungstechnischem Aufwand verbunden. Nur durch die Unterstützung von Eltern, Lehrkörpern und dem Verein der Freunde und Förderer unserer Grundschule sind die vielen zusätzlichen Aufgaben überhaupt zu bewältigen.“

Tschöpe-Scholl ist dankbar für die Unterstützung der vielen ehrenamtlich Tätigen. So konnte das Ganztagesschulprogramm mit Unterstützung der Ersten Vorsitzenden des Fördervereins, Beate Caesar, von der klassischen Nachmittagsbetreuung in das Projekt „Profil 1“ umgewandelt werden, das vom Land Hessen unterstützt wird und für Eltern, außer der Bezahlung des Mittagessens, kostenfrei ist. Eine finanzielle Unterstützung für Sach- und Personalkosten, die vom Landkreis Fulda verwaltet wird, sowie eine weitere halbe Lehrerstelle sind der Lohn für fast fünf Jahre intensive Arbeit.

„Frau Caesar und ich haben im Vorfeld zur Nachmittagsbetreuung eine Vielzahl an Ganztagesschulen besucht und nahezu ein Jahr lang alle wesentlichen Faktoren zusammengetragen“, sagt die Rektorin. Nach fünf Jahren kostenpflichtiger, vom Förderverein getragener Nachmittagsbetreuung ist es 2012 gelungen, in das Landesprojekt einzusteigen. „Ohne den Förderverein hätten wir das nicht stemmen können, und auch heute noch erfahren wir großartige Unterstützung von Eltern, deren Kinder längst nicht mehr auf der Grundschule sind“, berichtet Barbara Tschöpe-Scholl. So kümmert sich der Kassierer des Fördervereins, Joachim Völlinger, noch heute jeden Monat um den Einzug der Mittagessenbeträge und ermöglicht damit die bargeldlose Abwicklung, obwohl seine Kinder hier schon viele Jahre nicht mehr zur Schule gehen.

Ein weiteres herausragendes Programm ist die Förderung von besonderen Begabungen an der Grundschule St. Georg. Seit dem Schuljahr 2003/04 nimmt die Schule an einem Projekt des Hessischen Kultusministeriums zur Hochbegabtenförderung teil. „Uns wurde aktuell schon zum vierten Mal das Gütesiegel verliehen, dessen Vergabe alle drei Jahre kontrolliert wird“, erklärt die Verantwortliche für das Programm, Konrektorin Dorette Weismüller. Inhaltlich gehören Knobelkursen – mit Aufgaben aus Logik, Stochastik, Geometrie und Strategiespielen –, naturwissenschaftliche Experimente, eine Dichterwerkstatt, in der experimentelle Lyrik, Dichtervorstellungen und das Schreiben eigener Gedichte im Fokus stehen, sowie Kunst zum Konzept. Über alle diese Maßnahmen und Angebote sowie die damit verbundenen Erfahrungswerte verlangt das Kultusministerium eine schriftliche, klar differenzierte Auswertung. „Wir sind tatsächlich die einzige Grundschule im Landkreis, die in diesem Programm übrig geblieben ist. Wahrscheinlich liegt das an den umfangreichen Anforderungen“, vermutet Dorette Weismüller.

Barbara Tschöpe-Scholl ist dankbar für das Engagement ihrer Stellvertreterin, denn zusätzlich berät die Grundschule St. Georg auch die anderen Grundschulen im Landkreis. „Viele Säulen stützen unser Schulsystem und das kommt den Kindern zugute“, resümiert die Schulleiterin. Sie weiß, dass viele Projekte nur durchzuführen sind, wenn die Unterstützung von Kollegium, Eltern, ehrenamtlich Tätigen und externen Institutionen wie zum Beispiel die Lauterbacher Musikschule sichergestellt werden kann.

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