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Aktionstag zur Glücksspielsucht

007 RCV Glücksspielsucht FD 250913 wimFulda. Einen Aktionstag zum Thema: „Glücksspielsucht“ veranstalteten die Fachstellen für Glücksspielsucht des Caritas Zentrums für Sucht- und Drogenhilfe und der Suchtberatung der Diakonie in Zusammenarbeit mit der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen auf dem Universitätsplatz in Fulda. „Bitte nicht füttern“ stand auf einem Plakat angeheftet an einen Holzzaun, der einen nachgebildeten Glücksspielautomaten umrahmte. Der Fachberater Harald Hausser (Diakonie) und die Fachberaterin Karola Günther (Caritas) informierten Passanten über die Gefahren des Glücksspiels und verteilten stilisierte 500 Euro – Scheine.

Eine wichtige Rolle sei die Aufklärung über die Gewinn- und Verlustchancen beim Automatenspiel und die darin liegenden Suchtpotenziale, so Karola Günther. Schülerinnen und Schüler zeigten ein besonderes Interesse an dem Automaten und den Geldscheinen, die schnell vergriffen waren. So schnell könne man sein Geld beim Automaten – Glücksspiel verlieren, erläuterte Harald Hausser den jungen Menschen. Das Geschäft mit dem Glücksspiel habe Hochkonjunktur. Spielen an Geldspielautomaten gelte als das risikoreichste Glücksspiel, so der Fachberater.

Fast 80 % der Personen, die zur Fachberatung für Glücksspielsucht kämen seien von Geldspielautomaten abhängig. Betroffene Glücksspieler hätten nicht nur die Kontrolle über das Glücksspiel verloren, sondern durch das verspielte Geld würden auch ihre Familien ruiniert. Erst wenn die Überschuldung nicht mehr zu verbergen sei und Familiensysteme zerbrechen würden, kämen Spielsüchtige zur Beratung. Deshalb sei der Aktionstag, der in 14 Städten in Hessen gleichzeitig durchgeführt werde, ein wichtiger Schritt zur Aufklärung und Brücke zu den Beratungsstellen, so die beiden Fuldaer Fachberater.

Alleine im Jahr 2012 seien 1.600 Glücksspielsüchtige und deren Angehörige beraten worden. Dabei sei auffallend, dass die Zahl der jungen Menschen mit Glücksspielerfahrung zunehme. Obwohl Glücksspiele für unter 18 – jährige durch das Jugendschutzgesetz verboten sei, hätten nahezu ein Viertel der 16 – bis 17 – jährigen gewerbliches Glücksspiel betrieben, fasste die Landeskoordinatorin für Glücksspielsucht  der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen in Frankfurt, Daniela Senger – Hoffmann zusammen.

Die Fuldaer Fachberatungsstellen halten diese Entwicklung auch aus volkswirtschaftlicher Sicht für äußerst bedenklich und bieten Informationsveranstaltungen an. Interessenten und Betroffene können sich in der Region Fulda, dem Altkreis Schlüchtern und dem östlichen Vogelsbergkreis wenden an:

Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa, Caritas Zentrum für Sucht- und Drogenhilfe, Wilhelmstraße 10, 36037 Fulda, Frau Karola Günther, Tel.: 0661/2428 – 361; Fax: – 369; Mail: karola.guenther@caritas-fulda.de und Diakonie Fulda, Fachstelle für Suchtberatung, Heinrich – von – Bibra – Platz 14, 36037 Fulda, Herr Harald Hausser, Tel.: 0661/ 8388 – 228; Fax: – 205; Mail: hausser@diakonie-fulda.de

Foto: Caritas Fulda/ FotoText Winfried Möller

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