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Kreisgesundheitsamt informiert über Prävention von Campylobacter-Infektionen

458-Hygiene_FotoliaFulda. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Bauchkrämpfe – das sind die typischen Symptome einer Gastroenteritis. Der medizinische Fachausdruck steht für eine Magen-Darm-Entzündung, die praktisch jeder Mensch schon einmal durchgemacht hat. Verantwortlich für den unangenehmen Brechdurchfall sind meistens Viren oder Bakterien. Zu letzteren zählen beispielsweise Salmonellen, Staphylokokken oder Escherichia coli. Weniger „populär“, aber von wachsender Bedeutung sind die Campylobacter-Bakterien. Tatsächlich sind mittlerweile etwa ein Viertel aller infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen auf diese Keime zurückzuführen.

Exakt 62.880 gemeldete Campylobacter-Enteritiden sind im Infektionsepidemiologischen Jahrbuch des Robert-Koch-Instituts (RKI) für das Jahr 2012 dokumentiert. Dem gegenüber stehen „nur“ 20.849 gemeldete Salmonellen-Fälle in 2012. Vor kurzem gab es auch im Landkreis Fulda Durchfallerkrankungen, die durch Campylobacter-Erreger ausgelöst wurden. Über die Erreger, die Infektionswege und wie sich Infektionen dieser Art wirksam verhindern lassen, informiert Roland Stepan, Leiter des Kreisgesundheitsamtes Fulda.

„Infektionen durch Bakterien der Gattung Campylobacter sind weltweit verbreitet. Die Erreger können einige Zeit in der Umwelt oder in Lebensmitteln überleben. Hauptinfektionsquellen sind: unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch sowie Geflügelprodukte, Rohmilch, nicht aufbereitetes Wasser und rohes Hackfleisch. Zudem  zählt sehr enger Kontakt zu Haustieren zu den potenziellen Infektionsquellen. Auch Auslandsreisen sind ein bekannter Risikofaktor für eine Campylobacteriose“, so Stepan.

Die konsequente Einhaltung der Küchenhygiene bei der Zubereitung von Speisen sowie das Waschen der Hände mit Seife nach jedem Toilettenbesuch seien allgemein bekannte Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus empfiehlt der Amtsarzt, Fleisch, vor allem Geflügelfleisch, durchzugaren. Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder und abwehrgeschwächte Menschen sollten laut Stepan besser auf den Verzehr roher Lebensmittel tierischer Herkunft verzichten.

„Die Publikationen des RKI belegen, dass in der Vergangenheit Campylobacter-Infektionen immer wieder auch auf den Auslöser Rohmilch zurückzuführen waren. Durch eine ausreichende Erhitzung der Rohmilch (Abkochen oder Pasteurisieren) lassen sich diese Lebensmittelinfektionen verhindern“, betont Roland Stepan und verweist darauf, dass auch die Milch, die bei Bauernhofbesuchen verzehrt wird, laut Rohmilchverordnung vor dem Verzehr abgekocht werden muss.

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