Alarmübung auf dem Finkenberg – Biothan GmbH übergibt der Feuerwehr ein Gasmessgerät
Großenlüder. Am vergangenen Freitag fand um 18.30 Uhr auf dem Gelände der Biothan-Anlage auf dem Finkenberg in Großenlüder eine besondere Feuerwehrübung statt. An der Übung waren die Wehren aus sechs Ortsteilen beteiligt. Das Ziel: Eine Großübung unter realen Bedingungen. Zusätzlich konnte die Freiwillige Feuerwehr Großenlüder ein neues Gasmessgerät aus den Händen des Biothan-Geschäftsführers in Empfang nehmen. Binnen kurzer Zeit trafen auf dem weitläufigen Gelände der Bio-Erdgas-Anlage fast 100 Feuerwehreinsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr zur Großübung ein. Angenommene Lage: Brand im Heizungsgebäude der Hackschnitzelanlage durch einen technischen Defekt, verursacht durch Schweißarbeiten einer Fremdfirma.
Eine zweite angenommene Brandstelle wurde beim Aufgang zur Trockenfermentierung simuliert. Als Einsatzabschnittsleiter fungierte Zugführer Matthias Brähler der Freiwilligen Feuerwehr Großenlüder. Oberste Priorität hatte die Suche nach einer vermissten Person. Parallel zur Menschenrettung wurde zum Schutz der Sachwerte ein Wasservorhang („Riegelstellung“) hin zur Gasaufbereitungsanlage und Gasübergabestation aufgebaut. Im Einsatzabschnitt zwei stand unter Leitung von Zugführer Simon Wohletz die Rettung von vier Personen per Leiter im Vordergrund. Die Außentreppe konnte laut Übungsszenario aufgrund des Brandes und der Rauchausbreitung nicht mehr benutzt werden.
Bei der rund einstündigen Übung im Schein rasch aufgebauter Scheinwerfer konnten die beteiligten Wehren den Grad ihrer Professionalität und einen hohen Einsatzstandard unter Beweis stellen. Auch die Kommunikation untereinander sowie die Versorgung mit Löschwasser sollten eingeübt werden. Die Biothan GmbH, eine Tochter der RhönEnergie Fulda, hält auf dem Gelände einen großen Löschteich vor. So konnte unter den Blicken von Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt und Bürgermeister Werner Dietrich mit Hilfe von zwei Pumpen innerhalb kurzer Zeit eine Löschleistung von 3.000 Liter Wasser pro Minute erzielt werden.
91 Einsatzkräfte mit 11 Fahrzeugen
„Die Übung war für uns eine hervorragende Gelegenheit, den Standort Finkenberg unter Einsatzbedingungen kennenzulernen“, zog der Gemeindebrandinspektor später Bilanz. „Nach zwölf Minuten war bereits das erste Fahrzeug vor Ort. Das Zusammenspiel der Wehren klappte gut, wobei bei einer solchen Alarmübung wohlgemerkt niemand außer der Einsatzleitung vorher weiß, wie das Übungsszenario aussieht.“
Der Geschäftsführer der Biothan GmbH, Dr.-Ing. Jürgen Wiese, bestätigt: „Da der Sicherheitsaspekt für uns einen hohen Stellenwert hat, haben wir der Feuerwehr gern Gelegenheit zu einer Großübung unter realen Bedingungen gegeben. So konnten sich die Einsatzkräfte einen eigenen Eindruck von den Dimensionen und der Komplexität der Bio-Erdgas-Anlage verschaffen. Ich war erfreut über das schnelle Eintreffen und die Professionalität der Einsatzkräfte. Das gibt uns als Betreiber der Anlage das gute Gefühl, dass wir im Fall der Fälle, der hoffentlich nie eintritt, in guten Händen sind.“
Übergabe eines 5-fach-Gasmessgeräts
Am Ende der Übung konnte die Freiwillige Feuerwehr Großenlüder zusätzlich ein leistungsstarkes neues Gasmessgerät in Empfang nehmen. Für die Biothan GmbH und auch im Namen des Mutterkonzerns, der RhönEnergie Fulda, übergab Wiese dem Gemeindebrandinspektor ein modernes Mehrgasmessgerät, das im Einsatzfall Gefahrenquellen, etwa durch austretende Gase, aufzeigen kann, so dass schnell Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Das Gerät misst bereits in wenigen Sekunden vor Ort die Konzentration an Methan, Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff und hat einen Wert von mehreren tausend Euro. „Dieses Gerät können wir bei jedem Brandeinsatz gut gebrauchen – nicht zuletzt zum Schutz unserer eigenen Leute. Wir werden es in den Bestand des Einsatzleitwagens nehmen“, bedankte sich der Gemeindebrandinspektor.