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Matthias Müller leitet Naturschutzbeirat des Landkreises

466-Naturschutzbeirat1Fulda. Matthias Müller will Verbindungen herstellen und Trennungslinien überwinden – und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne wie bei der Grünbrücke über die Autobahn bei Michelsrombach, für deren Bau er sich viele Jahren eingesetzt hat. Auch als Vorsitzender des Naturschutzbeirats beim Landkreis Fulda sieht der 49-jährige Hünfelder seine Aufgabe darin, unterschiedliche Interessen zusammenzuführen und zu gemeinsamen Lösungen zu gelangen. „Wer Fronten aufbaut, kann als ‘Anwalt der Natur‘ wenig bewirken.“

Matthias Müller gehört dem Naturschutzbeirat seit 2009 an und ist zusammen mit Wilfried Küchemann Beauftragter für den Nordkreis, während Karl Graeser den Südkreis betreut. Um den Amphibienschutz kümmert sich Herbert Schmitt. Die Mitglieder des Naturschutzbeirats werden vom Kreisausschuss aus einer Vorschlagsliste für jeweils vier Jahre berufen. Bei der in Kürze anstehenden Neukonstituierung des zwölfköpfigen Gremiums kann sich Matthias Müller, der auch die Ortsgruppe Hünfeld des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) leitet, vorstellen, für weitere vier Jahre als Vorsitzender zu kandidieren.

Die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren insbesondere mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises beschreibt Matthias Müller als sehr harmonisch. Hinweisen der Beiratsmitglieder sei stets nachgegangen worden. Vorschläge habe man aufgegriffen. Die Verantwortlichen hätten grundsätzlich Verständnis für die Belange des Natur- und Umweltschutzes gezeigt. Trotz aller Bemühungen, durch Reden und Erklären zu überzeugen, sei es manchmal unumgänglich, klare Grenzen zu ziehen, was gehe und was nicht gehe. Insgesamt aber zahlten sich kleine pragmatische Schritte eher aus als Maximalpositionen.

Neben der aus dem Konjunkturprogramm finanzierten Grünbrücke, die inzwischen vom Wild hervorragend angenommen werde, hebt das Kuratoriumsmitglied der Stiftung Hessischer Naturschutz vor allem die Begleitung der baulichen Maßnahmen auf der Wasserkuppe hervor, deren Notwendigkeit an einem touristischen Anziehungspunkt akzeptiert werden müsse. Als weitere wichtige Projekte in der zurückliegenden Amtsperiode nennt Müller den auch aus naturschutzrechtlichen Gründen gescheiterten Bau der B97n sowie die Festlegung von Fernleitungstrassen für Erdgas und Kalilauge.

Ein Vorhaben, das Matthias Müller in Zukunft verstärkt aufgreifen möchte, ist die kreisweite Schaffung von Biotopverbünden, indem größere Ausgleichsflächen ähnlich wie im Hünfelder Raum zusammengelegt würden. Auch bei weiteren Themen kündigt der Vorsitzende des Naturschutzbeirats „kritische und konstruktive Mitarbeit“ an. Ein Beispiel sei der zunehmende Flächenverbrauch für Verkehr, Gewerbe und Siedlungen. „Wir können uns der Entwicklung nicht entgegenstellen. Fulda wird als Region mitten in Europa weiter wachsen. Dies darf aber nicht auf Kosten von Natur und Umweltqualität gehen.“

 

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