„Allein das Wort“ – Reformationsgottesdienst in der Christuskirche
Foto (Luther2017): „Allein das Wort“ – bei evangelische Christen betont
Fulda. Zum Reformationsgottesdienst versammelten sich in der gut besuchten Christuskirche am Abend des 31. Oktober Christinnen und Christen aller evangelischen Kirchen Fuldas. Die evangelischen Christen befinden sich dabei auf dem Weg zum Lutherjubiläum 2017. Der traditionelle Einzug der gesamten evangelischen Pfarrerschaft der Gesamtgemeinde brachte äußerlich den gemeinsamen Glauben an Jesus Christus zum Ausdruck. Die Kantorei unter der Leitung von Christian Mellin und der Posaunenchor unter der Leitung von Joachim Enders unterstützen den Gottesdienst musikalisch.
Die Predigt über einen Ausschnitt aus dem Jesajabuch hielt in diesem Jahr Marvin Lange, der seit fünf Jahren Pfarrer der Bonhoeffergemeinde in Ziehers-Nord ist. Lange betonte, dass die große Freiheit, in der sich unsere westlichen Gesellschaften zur Zeit befinden, die einmalige Chance beinhalte, den Weg der Reformation weiterzugehen. Eine weitestgehend säkularisierte Welt sei kein Gegensatz zum reformatorischen Christentum, sondern seine Voraussetzung, um zum Kern des Christentums vorstoßen zu können.
„Nur wo kein Zwang zu Glaube und Kirche herrscht, kann sich das Christentum verbreiten, ohne dass sich irgendjemand verbiegen oder politischen Mächten unterwerfen muss.“ Der Theologe räumte ein, dass die evangelischen Kirchen auf dem Markt der Weltanschauungen keinen leichten Stand hätten. In einer von Bildern und emotionalen Eindrücken durchdrungenen Welt falle es in der heutigen Zeit vielen schwer, sich auf die protestantische Nüchternheit und „allein das Wort“ einzulassen. Zur „Kommunikation des Evangeliums“ seien dringend neue Wege nötig, die das in die Jahre gekommene „Vereinschristentum“ ablösen müssten.
„Räumt die Steine aus dem Weg, die Euch davon abhalten, allen Menschen die frohmachende Botschaft Gottes zu bringen“, rief Lange dann auch den Hörern zu. „Wenn ihr die ‚Erlösten des Herrn‘ seid, dann sollten das die Menschen um euch herum auch merken.“ Viel kräftiger im engeren Umfeld für das Christentum zu werben sei eine Aufgabe, die alle angehe, die vom Evangelium von Jesus Christus berührt seien. Der Gottesdienst endete nach der Feier des Heiligen Abendmahls mit dem Segen von Dekan Bengt Seeberg.