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Die Reichspogromnacht: Über 130 Gäste bei Gedenkveranstaltung in der Eduard-Stieler-Schule

1. Dirk Beulshausen, Anke Bischof, Rolf Scahmberger, Angelika Bott-Werner, Bernhard IlsemannFulda. Aus Anlass des 75-jährigen Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November referierte der Leiter des deutschen Feuerwehrmuseums Rolf Schamberger in zwei Veran­staltungen über das Jüdische Leben und die Feuerwehr. Nach einer kurzen Einführung des Fachbe­raters für Museumspäda­gogik am Landesschulamt Fulda, Bernhard Ilsemann, über die Verwüstung der Fuldaer Synagoge durch die National­sozialisten vor 75 Jahren, hatten Lehrer und Schüler aus insgesamt 5 Klas­sen und Kursen des Jahrgangs 12 des Beruflichen Gymnasi­ums und der Fachober­schule die Gelegenheit die dunklen Seiten der deutschen Ge­schichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun­derts am Mik­rokosmos der deutschen Feuerwehren kennenzulernen, die einen Spie­gel der zeit­genössischen Gesellschaft repräsentierten.

7. Rolf Schamberger, Theresia Brehl, Elisa WeißensteinDer Zerstörung jüdischer Gotteshäuser ging bereits seit 1933 eine Ausgrenzung jüdi­scher Feuerwehrkameraden voraus, welches exemplarisch an den Beispielen des 1875 geborenen Jakob Sichel aus Würzburg, der im Januar 1943 im Konzentrati­onsla­ger Theresienstadt ermordet wurde, und des am 1906 geborenen Ernst Frenkel aus Lemgo, 1943 ermordet im Warschauer Ghetto, gezeigt wird,

Das Schicksal dieser jüdischen Feuerwehrkameraden wurde sorgfältig recher­chiert, durch historische Fotografien bildlich veranschaulicht und auf sensible und authenti­sche Weise präsentiert, um durch gründliche Information zu verhindern, dass sich Derartiges wiederholen kann.

4. Rolf Schamberger 1. Dirk Beulshausen, Anke Bischof, Rolf Scahmberger, Angelika Bott-Werner, Bernhard IlsemannAnhand der Häftlingsfeuerwehr von Theresienstadt wurde das Schicksal des jüdi­schen Feuerwehrkommandanten Leo Hol­zer dokumentiert, der als einziger das La­ger über­lebte. Eine der letzten demütigenden Aufgaben dieser Feuerwehr war zyni­scher Weise das Verbrennen belastender Akten der SS. Die sehr anschauliche Unterrichtseinheit in Form einer Doppelstunde kann im Deut­schen Feuerwehrmuseum gebucht werden, dabei empfiehlt sich die Kombination mit einem Besuch der Gedenkausstellung „Jüdisches Leben und Feuerwehr“.

Die Gedenkveranstaltungen in der Eduard-Stieler-Schule wurden am nächsten Tag noch durch eine weitere Lehrerfortbildung im Deutschen Feuerwehrmuseum ergänzt.  Text: Bernhard Ilsemann / Fotos: Thimo Maase (T.M.) und Bernhard Ilsemann (B.I.)

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