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Neue Gesprächsreihe der Führungsakademie Mitte: Premiere mit Rallyeweltmeister und X-Raid-Teamchef Sven Quandt

Im Gespräch: Stefan Jehn und Sven Quandt (links).

Im Gespräch: Stefan Jehn und Sven Quandt (links).

Fulda. Spannende Einblicke in die Arbeitswelt eines erfolgreichen Motorsport-Teams, wertvolle Informationen für Unternehmer und ein „rasantes“ Gespräch zwischen zwei Führungsprofis: Die Resonanz auf den ersten „Entscheider-Abend“ war überaus positiv. Rund 60 Gäste verfolgten im ITZ die Premiere der neuen Gesprächsreihe, die von Stefan Jehn etabliert wurde und künftig einmal im Quartal veranstaltet wird. Als Talkgast begrüßte der Kopf der Führungsakademie Mitte den ehemaligen Rallye-Weltmeister Sven Quandt. Wenngleich der 57-Jährige als Chef des Motorsportteams X-Raid ein eher ungewöhnliches unternehmerisches Geschäftsfeld bedient, konnte er den anwesenden Unternehmern zahlreiche Tipps liefern.
Nach Auffassung Quandts ist zunächst „persönliche Begeisterung für die eigene Arbeit der Schlüssel zum Erfolg“. Nur wer seinen Beruf mit Leidenschaft ausübe, sei überhaupt in der Lage, sich selbst und seine Mitarbeiter erfolgreich zu führen. Darauf aufbauend, sei diese Begeisterung die Grundvoraussetzung, um gewinnbringend wirtschaften zu können.

Als Spross der berühmten Unternehmerfamilie, ehemaliger Investment-Banker, Aufsichtsrat, Unternehmer und Rallye-Weltmeister hat Sven Quandt faszinierende Erfahrungen gesammelt. Sein X-Raid-Team gewann 2012 und 2013 die bedeutendste Rallye – die Dakar – und schickt Anfang Januar 2014 zwölf Fahrzeuge ins Rennen. „Wenn sie bereits den Gipfel des Erfolgs erklommen haben, fallen viele Führungskräfte in ein Loch, da sie keine Ziele mehr haben“, berichtete Jehn. Auch Quandt hat diese Erfahrung gesammelt: „Als wir 2012 die Dakar gewonnen haben, habe ich drei Monate lang gebraucht, um neuen Antrieb zu finden. Wenn man im Leben alles erreicht hat, muss man sich seine eigenen Herausforderungen suchen.“ Dabei sei vor allem eines wichtig: „der klare Blick auf das, was funktioniert und Lösung stiftet.“

Stefan Jehn unterstrich, dass engagierte, qualifizierte Mitarbeiter das wertvollste Kapital eines Unternehmens seien. Von dem Diplom-Kaufmann wollte er daher wissen, wie er es schafft, seine Angestellten zu motivieren und zu binden. Quandt: „Es ist wichtig, den Mitarbeitern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Ich nehme Rücksicht auf private Probleme des Einzelnen und zeige Verständnis, dass dann nicht immer die volle Leistung erbracht werden kann.“ Darüber hinaus sei die persönliche Vorbildfunktion ein essentieller Baustein, um Mitarbeiter zu binden. „Bei Hochbetrieb arbeitet meine Mannschaft aus Eigeninitiative heraus auch an den Wochenenden. Da ist es wichtig, dass ich als Chef ebenso vor Ort bin und meinen Angestellten Anerkennung zolle und als Ansprechpartner zur Verfügung stehe.“

Neben fachlichen Qualifikationen eines Mitarbeiters sei – so Stefan Jehn – gerade auch die menschliche Komponente ein zentraler Erfolgsgarant. Quandt berichtete, dass es zunächst wichtig sei, seine Mitarbeiter so zusammenzustellen, dass sie persönlich gut miteinander auskommen. „Während der Rallye Dakar ist mein Team 14 Tage lang rund um die Uhr auf engstem Raum zusammen. Wenn es untereinander zu Streit kommt, kann uns dies am Ende den Sieg kosten.“ Wenngleich sich die Mitarbeiter menschlich auf derselben Wellenlänge bewegen sollten, sei es darüber hinaus äußerst wichtig, dass jeder über individuelle Stärken verfüge. „Ein Team funktioniert dann gut, wenn es aus unterschiedlichen Charakteren besteht und diese Unterschiedlichkeiten aktiv nutzt“

Nachdem die beiden Führungsexperten auch einige Fragen aus dem Zuhörerkreis beantworteten, klang der inspirierende Abend mit informellen Gesprächen aus.

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