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Kleine Patienten: Welche Hausmittel erkälteten Kindern helfen

Frankfurt am Main. Schnupfen, Husten und Heiserkeit machen in der kalten Jahreszeit auch vor Kindern keinen Halt. Mit Medikamenten gegen Erkältungssymptome sollten Eltern jedoch bei den Kleinen vorsichtig sein. Die Techniker Krankenkasse (TK) verrät, mit welchen Hausmitteln Mama und Papa dem Nachwuchs helfen können.

Kinder sind sehr viel häufiger erkältet als Erwachsene. Kindergartenkinder kann es beispielsweise bis zu zehnmal im Jahr treffen. „Das ist ganz normal“, sagt Dr. Claudia Pries, Kinderärztin im TK-Ärztezentrum. „Ihr Immunsystem ist noch nicht so gut gegen Viren trainiert. Beim gemeinsamen Spielen und Toben stecken sie sich immer wieder gegenseitig an“. Die gute Nachricht: Mit jedem Schnupfen wird das Immunsystem der Kleinen stärker.

Medikamente sollten bei einer Erkältung zunächst nicht zum Einsatz kommen. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, sagt Pries. Selbst Mittel, die Erwachsenen gut helfen und bei ihnen nur geringe Nebenwirkungen haben, können bei Kindern vollkommen anders wirken. Außerdem: „Das Training im Kampf gegen die Infekte hilft den Kleinen dabei, ein gut funktionierendes Abwehrsystem aufzubauen“.

Eltern können aber mit einigen Hausmitteln für Linderung sorgen. Bekämpft der Körper eine Erkältung ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von Vorteil. Im Winter ist die Luft jedoch generell trockener. Heizungen verstärken diesen Effekt sogar noch. „Abhilfe schaffen feuchte Tücher im Raum und regelmäßiges Durchlüften“, weiß Pries. Ein kleines Wundermittel ist auch Kochsalz, das in der Nase die natürliche Funktion der Schleimhaut unterstützt. Nasentropfen oder Spülungen mit Salz sind schnell selbst hergestellt. Einfach einen halben Teelöffel Salz in einem Becher mit lauwarmem Wasser auflösen und den Mix in eine Pipetten- oder Sprayflasche umfüllen. Die Kochsalzlösung sollte täglich frisch hergestellt werden. Alternativ können Eltern auch Natriumchlorid-Lösung in der Apotheke oder im Drogeriemarkt kaufen.

Besonders wichtig für die kleinen Patienten ist außerdem viel Flüssigkeit – selbst wenn das Schlucken schmerzt. Tut der Hals weh, können Eltern ihnen Wassereis zum Lutschen geben, das wohltuend kühlt. Gegen viele Erkältungssymptome helfen auch Wickel: „Bei Halsschmerzen versprechen beispielsweise Kartoffelwickel Linderung“, so Pries. Einfach ungeschälte Kartoffeln kochen, heiß in ein Tuch legen und zerdrücken. Mit einem trockenen Handtuch umwickelt, kann man es dem kleinen Patienten dann – ausreichend gekühlt – für etwa eine halbe Stunde um den Hals legen. Auch das Gurgeln mit warmen Kräutertees kann Halsschmerzen lindern.

Bei beginnenden Ohrenschmerzen kann auch ein Zwiebelwickel helfen. Eine Zwiebel klein hacken und etwa einen Teelöffel davon in einem Bauwolltuch oder in einem Nylonstrumpf zerdrücken. Den Wickel schließlich auf das schmerzende Ohr legen, eine wärmende Mütze oder ein warmes Kirschkernkissen darauflegen und die ätherischen Öle einwirken lassen.

Schont sich das Kind, sind die meisten Infekte bald überwunden. Aber grundsätzlich gilt: Wenn die Beschwerden zunehmen, nach zwei bis drei Tagen nicht deutlich abgeklungen sind oder hohes Fieber auftritt, gehören die kleinen Patienten in die Hände des Kinderarztes.

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