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Rhönverein fordert mehr Engagement für Berggrünland

Rhön. In einem zweijährigen Diskussionsprozess hat der Verein Natur- und Lebensraum Rhön (VNLR), der Förderverein des Biosphärenreservates auf der hessischen Seite, eine Denkschrift zur Entwicklung des Berggrünlandes im Biosphärenreservat Rhön erarbeitet.

Die Rhön gilt als Land der offenen Fernen und ist berühmt für ihre artenreichen Bergwiesen. Insbesondere die botanische Ausstattung ist für deutsche Mittelgebirge außergewöhnlich. Die Rhön verfügt über die größten Borstgrasrasen-Lebensräume außerhalb der Alpen. Den Artenreichtum zu schützen, ist eine zentrale Verpflichtung, die sich nicht zuletzt aus der europäischen Natura 2000-Richtlinie ergibt.

Für das Berggrünland der Rhön stellt der Verein fest, dass die Zahl der Betriebe zwar kontinuierlich sinkt, es aber in einigen Rhöngemeinden einen Anstieg der Viehzahlen gibt. Nach wie vor stehen die landwirtschaftlichen Betriebe in der Rhön vor der Wahl des Wachsens oder Weichens. Stagnierende Erzeugerpreise sorgen dafür, dass nur die Milchviehbetriebe überleben, die die Produktion steigern. Dies führt zur Stallneubauten, höherem Gülleaufkommen und dem Zwang, auch bislang extensiv genutzte Bergwiesen in eine stärkere Nutzung zu überführen. Der Verein sieht insbesondere Defizite bei der Beratung und Förderung der heimischen Landwirtschaft. Daher fordert der Verein Natur- und Lebensraum Rhön seitens der Landesregierung eine Reihe von Maßnahmen zur Sicherung des artenreichen Berggrünlandes.

Dazu gehört, dass zunächst ein Grünlandkonzept erstellt wird. Eine weitere Forderung ist der Aufbau eines landwirtschaftlich und naturschutzfachlichen Beratungs- und Dienstleistungsbereichs sowie die Einführung eines Prämiensystems für Grünland bei Vorhandensein besonders bedrohter Pflanzenarten. Genannt wird aber auch die Fortführung des Naturschutzgroßprojektes „Großflächige Beweidung“ sowie die Kopplung der Grünlandberatung und Förderung an den Grundwasserschutz.

Die entsprechende Denkschrift des VNLR, welche noch viele weitere Maßnahmen nennt, wurde nun vom Vorstand am 20.11.2013 einstimmig beschlossen und dem Landwirtschaftsministerium übersandt. Das Papier ist auf der Internetseite des Biosphärenreservates Rhön unter www.brrhoen.de eingestellt und kann auch über das Büro des Vereins auf der Wasserkuppe bezogen werden.

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