Einmal Brüssel und zurück – Praktikum bei der Europäischen Union
Fulda. Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren immer mehr Mitglieder gewonnen, zunehmenden Einfluss geltend gemacht und wichtige Entscheidungskompetenzen auf sich vereint – und dennoch ist sie für viele Bürger ein Phänomen, das vor allem in Brüssel und Straßburg stattfindet. Ein Praktikum bei einem der verschiedenen EU-Organe kann diese Meinung revidieren und eine neue Perspektive auf die europäische Idee ermöglichen.
Jedes Jahr kommen Tausende junger Leute nach Brüssel, um im Europäischen Parlament, in den verschiedenen Landesvertretungen und Botschaften oder bei der Kommission ein Praktikum zu absolvieren. In den Cafés und an den Straßenecken der „europäischen Hauptstadt“ werden die verschiedensten Sprachen gesprochen und das Publikum ist bunt gemischt – von Abgeordneten über Assistenten bis hin zu Praktikanten. In Brüssel kommen unterschiedliche Menschen zusammen, um gemeinsam an der europäischen Idee zu arbeiten und sie umzusetzen.
Zu Beginn eines Praktikums ist die gesamte EU-Welt sicher für die Meisten faszinierend und aufgrund der Bedeutung vielleicht auch etwas einschüchternd. Doch es dauert nicht lange, bis man sich in den vielfältigen Tagesablauf integriert hat. Besonders ein Praktikum im Europäischen Parlament kann gute Einblicke in die Arbeit der EU bieten. Wer mit wachem Verstand und Interesse sein Praktikum absolviert, kann dort viel lernen – sowohl was die politische Arbeitsweise der EU als auch die verschiedenen Kulturen, die sich in der Union wiederfinden, angeht. Unter dem Dach des Europäischen Parlaments finden sämtliche EU-Abgeordnete aus den 28 Mitgliedstaaten Platz und arbeiten gemeinsam. Da ist es nur logisch, dass verschiedene Sprachen, unterschiedliche kulturelle Einstellungen und vielfältige Positionen aufeinandertreffen. In den vielen Ausschüssen, Arbeitskreisen und anderen Gruppen werden schließlich gemeinsam Entscheidungen getroffen.
Doch auch außerhalb des Parlaments gibt es in Brüssel viel zu sehen. Die belgische Hauptstadt ist durch die vielen verschiedenen Einflüsse sehr offen und multikulturell. Auch wenn die „EU-Bubble“, wie sie von den meisten genannt wird, ein relativ in sich geschlossener Ort ist, kann man in Brüssel viel erleben und die Welt der Europäischen Union bei einem Spaziergang durch die Straßen der Stadt ohne Probleme verlassen.
Ein Praktikum im Europäischen Parlament ermöglicht es besonders jungen Leuten, einen neuen Blick auf die Geschehnisse in Brüssel zu erlangen, die Entscheidungsprozesse der EU besser zu verstehen und selbst für ein gemeinsames Europa, das unser aller tägliches Leben maßgeblich mitgestaltet, aktiv zu werden. Und auch im Hinblick auf die Europawahl im kommenden Frühling ist es gut zu wissen, dass die EU – trotz sich hartnäckig haltender Gerüchte – nicht nur mit Entscheidungen über den Krümmungsgrad von Gurken betraut ist.