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Hessen im Stress – Jeder fünfte Beschäftigte fühlt sich ausgebrannt

Frankfurt am Main / Offenbach am Main. Zwei von drei Menschen (65 Prozent) in Hessen empfinden ihr Leben als stressig. Jeder Vierte (25 Prozent) steht sogar unter Dauerdruck. Und der Pegel steigt: Mehr als jeder Zweite hat das Gefühl, dass sein Leben in den letzten drei Jahren stressiger geworden ist. Das zeigt eine aktuelle Stressstudie der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen. Das Phänomen „Stress“ war auch Thema eines studentischen Plakatwettbewerbs, den die Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach im Sommersemester 2013 gemeinsam mit der TK in Hessen durchgeführt hat. Studierende des Lehrgebiets Konzeptionelle Gestaltung bei Professor Klaus Hesse haben sich während des vergangenen Semesters mit diesem Thema gestalterisch auseinandergesetzt.

Im Rahmen des Wettbewerbs haben die Studierenden intuitiv diejenigen Stresstreiber identifiziert und in Plakatmotive umgesetzt, die auch laut der TK-Stressstudie die wichtigsten Stressfaktoren sind: Den größten Stress empfinden Menschen aufgrund ihres Jobs. Je höher das Stresslevel ist, zu desto mehr gesundheitlichen Beschwerden kommt es. Dazu gehören neben Schlafstörungen und Kopfschmerzen auch seelische Beschwerden wie Burn-out oder Depressionen.

Mit Ihrer Stressstudie und dem Plakatwettbewerb will die TK für dieses Thema sensibilisieren und dazu motivieren, bewusster mit positivem und negativem Stress, aber auch mit den persönlichen Ressourcen umzugehen. „Die TK-Studie gibt auch Aufschluss darüber, dass Stress nicht per se negativ ist. Wichtig ist, dass Berufstätige über genügend Ressourcen verfügen, die sie dem Stress entgegensetzen können. Und vielen gelingt dies auch“, sagt Denise Jacoby, Sprecherin der TK in Hessen. Fast jeder zweite (45 Prozent) Berufstätige in Hessen sagt, dass Stress ihn anspornt, jeder sechste (17 Prozent) läuft unter Druck sogar erst richtig zu Hochform auf. Nicht immer sind also die äußeren Umstände die Ursache für die Anspannung, oft ist es eine Frage der inneren Einstellung. Entscheidend ist, dass allen Belastungsfaktoren immer Energiequellen gegenüberstehen.

„Sowohl Kindern als auch Erwachsenen scheint es  zunehmend schwerer zu fallen, persönliche Bedürfnisse und Notwendigkeiten mit den Forderungen der Außenwelt möglichst zufriedenstellend in Einklang zu bringen. Je weniger dies dem Einzelnen gelingt, umso mehr steigt der äußere und innere Stress bis hin zur Entwicklung psychosomatischer Erschöpfungssyndrome wie dem so genannten Burnout oder depressiver Erkrankungen. Um den Teufelskreis von verstärkten vergeblichen Anstrengungen zu durchbrechen, muss neben die Sorge für die anderen in Familie und Beruf gleichberechtigt die Sorge für sich selbst treten. Nur so kann sich eine ausreichende Lebenszufriedenheit entwickeln“, sagt Christa Leiendecker, Psychologische Psychotherapeutin aus Frankfurt und Mitglied der Jury, die die studentischen Preisträger ausgewählt hat.

Lebenszufriedenheit ist nicht nur eine persönliche Befindlichkeit, sondern auch ein wichtiger Faktor zum Erhalt der seelischen Gesundheit. Auch die TK-Umfrage zeigt: Ein lebendiges abwechslungsreiches Privatleben als guter Ausgleich für hohe Leistungsanforderungen und Stress steigert die Zufriedenheit.

„Bei Stress ist es immer 5 vor 12“, sagt Professor Klaus Hesse. „Der Gewinnerentwurf von Sophia Preußner und die Entwürfe der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs zeigen so passgenau wie eindringlich, dass viele von uns ein Leben am Limit führen. Die Zeit lässt sich zwar nicht stoppen, aber öfter mal innezuhalten ist ein erster wichtiger Schritt, Stress vorzubeugen oder abzubauen. Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Wettbewerb zu diesem brisanten Thema, das uns alle betrifft, mit der Techniker Krankenkasse kooperieren konnten und über die qualitätvollen Plakate unserer Studierenden.“
 
Die Preisträger des Plakatwettbewerbs
Preisträger
Motiv
1. Preis
Sophia Preußner
„5 vor 12“
2. Preis
Martin Dörr
„Mit Pillen chillen“
3. Preis
Xi Luo und
Fabian Sollinger
„Tastatur“ (Xi Luo) und
„Stress bewältigen“ (Fabian Sollinger)
 
Zum Hintergrund
Im Auftrag der TK hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im September 2013 bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Erwachsene in Deutschland und in einer ergänzenden Stichprobe weitere 200 Personen aus Hessen zur Stresslage befragt. Der Studienband „Bleib locker, Deutschland!“ ist unter www.tk.de (Webcode 590190) veröffentlicht. Dort gibt es auch Infografiken und Pressefotos zu den Themen Stress und Entspannung (Webcode 590254). Die TK unterstützt Arbeitgeber und Berufstätige im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements beim Thema Stressbewältigung. Weitere Angebote der TK sind Online-Coaches sowie Kurse und Seminare zur Entspannung, Stressbewältigung und Burn-out-Prävention. Betroffene können zudem telefonischen Rat beim TK-Ärztezentrum einholen. Mehr Informationen zum Thema Stressbewältigung gibt es unter www.tk.de (Webcode 573984).

Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, an der 600 angehende Gestalter und Künstler studieren, zeichnet sich durch große Offenheit aus: Kunst, Medien und Design werden gleichberechtigt gelehrt und miteinander entwickelt. Dabei geht es auch um das Zusammenwirken von Theorie und Gestaltung, Experiment und Produkt, neuer und alter Bilderzeugungstechniken. Der zehnsemestrige Diplomstudiengang ist in zwei Fachbereichen möglich: Visuelle Kommunikation (mit den vier Fachrichtungen Kommunikationsdesign, Medien, Kunst und Bühnenbild) und Produktgestaltung. Neben einem zweisemestrigen projektbezogenen Aufbaustudium bietet die HfG zudem seit 2010 für Absolventen aus den Bereichen Kunst, Design, Medien oder den darauf bezogenen Wissenschaften eine Promotionsmöglichkeit zum Dr. phil. nach einem besonderen – Praxis und Theorie verschränkenden – Modell an.

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