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Abschlussbericht zum IAB-Betriebspanel Hessen 2012 – Ressourcen und Potenziale in Hessens Betrieben

Hessen. Für viele Betriebe gewinnt die Sicherung der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten an Bedeutung. Sie sind gefordert, durch ein breites Spektrum an Aktivitäten, die bestehenden Ressourcen und die Potenziale aller Beschäftigtengruppen optimal zu nutzen. Die Ergebnisse des IAB-Betriebspanels zeigen, dass sich der Wandel des betrieblichen Verhaltens allerdings erst allmählich vollzieht. Der nun vorliegende Abschlussbericht liefert umfangreiche Erkenntnisse über die Situation hessischer Betriebe und wertvolle Hintergrundinformationen zu zahlreichen Aspekten betrieblichen Handelns. Die Beschäftigungspolitik der Betriebe wird in ihren unterschiedlichen Facetten besser nachvollziehbar.
Im Blickfeld stehen

• die Nutzung der Potenziale betrieblicher Aus- und Weiterbildung,
• betriebliche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten,
• Frauenbeschäftigung und Chancengleichheit sowie
• betriebliche Strategien der Fachkräftesicherung.

Arbeitszeit – Überstunden – Gesundheitsschutz

Die Arbeitszeit lag 2012 leicht über den Vorjahreswerten, Überstunden wurden in ähnlich vielen Betrieben eingesetzt wie in der Vergangenheit, das flexible Instrument der Arbeitszeitkonten wurde eher seltener genutzt als im Vorjahr. In der Mehrheit der hessischen Betriebe gibt es keine Angebote und Aktivitäten zum Gesundheitsschutz, obwohl hessische Betriebe diese für künftig bedeutsam halten. Auch die Angleichung der Beschäftigungs- und Karrierechancen zwischen den Geschlechtern hat sich kaum beschleunigt. Der Anteil der Frauen, die in den Betrieben die höchste Hierarchiestufe erreichen, ist nach wie vor mit 26 Prozent recht gering und hat in den letzten Jahren nur leicht zugenommen.

Bei den Überstunden ist dagegen eine Zunahme der Flexibilitätspotenziale zu beobachten, bei den befristeten Neueinstellungen ist erstmals seit langem ein deutlicher Rückgang festzustellen, der Frauenanteil an den akademischen Tätigkeiten in den hessischen Betrieben ist recht deutlich angewachsen, und insbesondere in Mittel- und Großbetrieben sind weibliche Führungskräfte wesentlich häufiger anzutreffen als noch vor einigen Jahren.

In den Betrieben, die mit rückgehenden Beschäftigtenzahlen oder Personalproblemen rechnen, finden sich z.B. deutlich häufiger Maßnahmen zum Gesundheitsschutz als im Durchschnitt. Auch zeigen Betriebe, in denen aktuell Fachkräfteengpässe bestehen, ein erhöhtes Aus- und Weiterbildungsengagement.

Bei allem gilt, dass Betriebe aktiv werden, wenn sie vor unmittelbaren Herausforderungen stehen und dann auch problemorientiert handeln.

Hintergrundinformation:

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) lässt seit 1993 jährlich Betriebe im Rahmen des IAB-Betriebspanels durch TNS Infratest Sozialforschung befragen. Die Auswertung für Hessen erfolgt durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur. Finanziert werden die hessischen Zusatzauswertungen durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit sowie durch den Europäischen Sozialfonds.

Den vollständigen Abschlussbericht finden Sie im Internet unter:
http://www.arbeitsagentur.de/nn_29266/Dienststellen/RD-H/RD-H/A11-Arbeitsmarkt-Berufsforschg/Allgemein/IAB-Hessen-Ergebnisse-2013.html
 

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