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Was tun gegen Cybermobbing und Sexting? Neues Projekt von „Netz mit Web-Fehlern?“

Fulda. Eltern und Lehrer sind zunehmend überfordert, wenn es darum geht, den Nachwuchs vor Mobbing im Internet zu schützen. Zu einer neuen Variante des Cybermobbings entwickelt sich das sogenannte Sexting. Dieser Begriff setzt sich aus „Sex“ und „texting“ zusammen und bezeichnet den gegenseitigen Austausch persönlicher intimer Fotos oder Videos per Smartphone. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen, die Fachstelle für Suchtprävention der Diakonie Fulda und die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen veranstalten nun einen Lehrerworkshop, in dem Cybermobbing und Sexting kritisch unter die Lupe genommen werden. In der Freiherr-vom-Stein-Schule in Fulda lernen Lehrer die Funktionsweise und Strategien von Cyberattacken kennen und arbeiten die Besonderheiten dieser Form des Mobbings heraus. Zudem probieren sie Methoden zur Prävention aus und diskutieren Programme zur Intervention.

Mobbing ist kein neues Thema auf hessischen Schulhöfen, aber es hat sich verändert. Jugendliche beleidigen und verunglimpfen sich zunehmend untereinander in den sozialen Netzwerken. „Immer häufiger trifft es ganz gezielt Einzelpersonen, die mittels digitaler Kommunikationskanäle regelrecht fertig gemacht werden. Die weitreichenden psychischen Folgen für Betroffene sind den Betreibern dieses sogenannten Cybermobbings nur selten bewusst, sagt Tina Wienröder, von der Fachstelle für Suchtprävention in Fulda. Das gilt auch für das Phänomen des „Sextings“. „Was als reizvolles frühpubertierendes Intimspiel zwischen zwei Verliebten beginnt, mündet nicht selten in eine ungewollte Veröffentlichung der Bilder in der ganzen Schule und darüber hinaus“, sagt Seminarleiter Thomas Graf, Bildungsreferent für Prävention und Medienpädagogik.

Die Bilder werden gegen den Willen der Betroffenen unter den Schülern über WhatsApp oder Facebook weiter verbreitet und mit entsprechenden Kommentaren versehen. Dieser Vorgang ist häufig der Beginn einer Odyssee für Betroffene, die sich nun den Cyberattacken ihrer Mitschüler hilflos ausgeliefert sehen. Der speziell an Lehrer gerichtete Workshop zeigt Hilfen auf, mit denen es möglich ist, vorzubeugen und bei Bedarf gegen den Missbrauch personenbezogener digitaler Daten vorzugehen.

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