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Trauerarbeit im Bistum Fulda – miteinander in Israel – Reisebericht von Werner Gutheil und Christian Bodenstein

Gruppenbild an der KlagemauerGleich zu Beginn des Jahres haben sich 16 Menschen nach Israel aufgemacht, um gemeinsam Sonnentage an klassischen biblischen Orten im Heiligen Land zu erleben. Ein Reise mit Besonderheiten: so setzte sich die Gruppe zwar überwiegend aus Alleinreisenden zusammen, das Miteinander der Gruppe war aber interessanterweise doch sehr ausgeprägt. „Immer wenn ich mich auf einer steilen Treppe nirgends festhalten konnte, war da plötzlich ein Arm, der mir angeboten wurde“, berichtet eine Mitreisende.

„Ich habe mich noch nie so wohlgefühlt in einer Gruppe, war ausgelassen und froh“, meint der älteste Teilnehmer mit 78 Jahren. „Der jüngste in der Runde, mit 21 Jahren, konnte auf Facebook technische Hilfe leisten, als wir Internet-Probleme hatten“, erzählt Werner Gutheil, geistlicher Reiseleiter der Gruppe. Die Angehörigen und Freunde zu Hause wurden nämlich täglich mit Bildern an der Reise beteiligt, so dass jeden Morgen am großen Frühstückstisch die Facebookgrüße von Kindern und Freunden weitergegeben werden konnten. Aktuell ist die Reise noch bei Facebook unter „Israel  2014 nicht nur für Trauernde“ zu sehen.

Die Reise war gleich zu Beginn mit dem faszinierenden orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Januar in der Geburtskirche in Bethlehem gestartet, und führte dann über Jerusalem, wo an der berühmten Klagemauer mitgebrachte Gebetsanliegen eingelegt wurden. Für die Teilnehmenden waren aber vor allem die Gottesdienste an verschiedensten Orten, wie der Katharinenkirche in Bethlehem, in der Wüste, am See von Genezareth, oder in der Dormitiokirche unweit des Abendmahlsaales, unvergesslich.

l.n.r. Werner Gutheil, Bruder Jonas TrageserIn diesen Gottesdiensten wurde immer namentlich der „mitreisenden Verstorbenen“ der Reisegruppe und vorher und über Facebook genannten Verstorbenen gedacht. „Wir reisen hier, sie -die bereits im Himmel sind- sehen alles aus einem anderen Blickwinkel“. Ergreifend war auch die Krankensalbungsfeier am Teich von Bethesta. Hier erlebten einige Teilnehmenden erstmals die stärkende, beruhigende und vergebende Symbolik der Krankensalbung.

Jeden Morgen und Abend lagen die Reiseunterlagen schon auf dem Tisch, immer mit einem kleinen süßen Gruß. „Es sollte eine etwas andere Reise sein, die Teilnehmenden sollten sich bedienen lassen“, so könnte man den Grundtenor dieser Reise beschreiben. Der Reiseverlauf war umgekehrt als üblich: Beginnend in Bethlehem, weitergeführt nach Jerusalem mit seinen Heiligen Stätten, einen Tag in der Wüste auf der Felsenfestung Massada, in Qumran, dem Fundort der Schriftrollen, und einem belebenden Bad im Toten Meer, was den Teilnehmenden sehr viel Vergnügen bereitete. Über Jericho, der ältesten Stadt der Welt, ging es weiter in ruhigere Gefilde an den See von Genezareth, wo direkt am Ufer Gottesdienst gefeiert wurde.

Die Stille, der Blick auf den See, eine beruhigende Bootsfahrt und immer wieder die biblischen Bezüge in den Texten und Gedanken von Ameed Sour, dem heimischen Reiseleiter, der im Zusammenspiel mit dem Diözesanseelsorger für Trauernde im Bistum Fulda, den aktuellen Bezug zu diesen Orten herstellte, sorgten für eine ganz spezielle spirituelle Stimmung. „Wenn der Glaube nicht in ein praktisches Leben fließt, dann ist es kein hilfreicher Glaube“, deshalb wurde zum Abschluss der Gottesdienst im Haus der Gnade in Haifa gefeiert, einer privaten Wohneinrichtung für entlassene Gefangene, die zudem noch gut 150 Familien betreut und 120 Kinder täglich für Hausaufgabenhilfe in ihrer Einrichtung hat.

Werner Gutheil und Ameed Reiseleiter IsraelDie Reise war geprägt von vielen Eindrücken, von biblischer Verortung dessen, was in der Heiligen Schrift über die heilige Stätten berichtet wird. „Die Erfahrung die Menschen mit Gott und Jesus gemacht haben, wurden in der örtlichen Zuordnung an einen konkreten Platz für die Reisenden erfahrbar, erlebbar gemacht. Auch wenn nicht alles wirklich an diesem bestimmten Ort geschehen ist, so bekommt dieser Ort doch einen konkreten Bezug zur Bibel“, findet Werner Gutheil, der immer wieder versuchte, den Mitreisenden, den Glauben erlebbar zu machen. So wurde an der Jordanquelle am Sonntag „Taufe des Herrn“ eine Tauferneuerung gefeiert und mit Jordanwasser, aus der Quelle, aus der Jesus selbst sich taufen ließ, besiegelt.

Fazit dieser Reise: „Es tat unheimlich gut, dass wir aus dem Trubel Jerusalems in die Ruhe um Galiläa und den See Genezareth gefahren sind“, meinten einige der Teilnehmenden, denn so konnten sie die vielfältigen Eindrücke der Reise ungestört verinnerlichen. Bereits am Ende der Reise wurden erste Pläne für eine erneute Reise zwischen Ameed Sour und Werner Gutheil gemacht, um die vielen Erfahrungen und Eindrücke in eine neue, teilweise geänderte oder ergänzende Reiseroute einfließen zu lassen. Ein konkreter Termin wurde schon jetzt für den 3.-12. Januar 2015 bestimmt.

Interessenten können sich ab sofort auf eine Liste setzen lassen und werden bei Fertigstellung der Reiseplanung informiert: info@trauern-warum-allein.de (Stichwort: Israel 2015). Weiterhin ist auf Facebook die Seite „Israel 2014 nicht nur für Trauernde mit Planung für 2015“ zu finden. Hier sind die Fotoalben der Reise 2014 und das spirituelle Programm eingestellt und hier wird über den aktuellen Stand der Reiseplanungen regelmäßig berichtet. Auf der Seite „Gute Gedanken nicht nur für Trauernde“ wird der Bezug zum Tagesevangelium mit den gesehenen Orten hergestellt.

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