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Mitarbeitergespräch: Verbindlichkeit schaffen statt „irgendwie reden“

  Anette Wettlaufer (links) begrüßt Stefanie Richter von „perundo“ - personal & unter­nehmensberatung (Lauterbach) in einer Veranstaltung des Sekretärinnen-Netz Vogelsberg.  Foto: Vogelsberg Consult


Anette Wettlaufer (links) begrüßt Stefanie Richter von „perundo“ – personal & unter­nehmensberatung (Lauterbach) in einer Veranstaltung des Sekretärinnen-Netz Vogelsberg.
Foto: Vogelsberg Consult

Vogelsbergkreis. Die Personalberaterin Stefanie Richter berät in der Regel Führungskräfte, deren Aufgabe es ist, Mitarbeitergespräche zu führen. Sie ist sicher: Damit dies gelingt, braucht es eine professionelle Vorbereitung und eine klare Gesprächsführung. Das trifft für die Führungskräfte genauso zu wie für die, um die es geht: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Solche Gespräche sollten auf Augenhöhe stattfinden, jedenfalls was die Wertschätzung angeht. Was lag also näher als Frau Richter zu bitten, ihre Tipps nicht nur den Chefs, sondern auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Verfügung zu stellen.

Anette Wettlaufer (Vogelsberg Consult GmbH, Alsfeld), Sprecherin des Sekretärinnen-Netz Vogelsberg (SNVB), hatte die Kommunikations-Trainerin eingeladen, weil die Mitglieder des Netzwerks das Thema aufgrund seiner Brisanz ganz oben auf die Wunschliste gesetzt hatten. Knapp 30 Interessierte waren der Einladung in die „Schmiede“ nach Alsfeld-Eudorf gefolgt und konnten aus dem dreistündigen Mix aus Vortrag und Workshop wertvolle Impulse mit nach Hause nehmen. Stefanie Richter verstand es, die Teilnehmerinnen aktiv einzubinden und sie mit Thesen und konkreten Fragestellungen zu konfrontieren.

Dem vielschichtigen Thema „Professionelle Gesprächsführung – die eigene Positionierung im Mitarbeitergespräch“ widmete sich die Veranstaltung des SNVB, das unter dem Dach der Qualifizierungsoffensive Vogelsberg regelmäßig Fortbildungsangebote in der Region bereithält. Wichtigste Botschaft der Referentin Stefanie Richter von der Personalberatung „perundo“ (Lauterbach): „Es geht darum, Verbindlichkeit herzustellen, sich wirklich zu verabreden und nicht einfach mal gelegentlich miteinander zu reden.“ Personalentwicklung, Gründe für Zufriedenheit und Unzufriedenheit redlich klären und schriftlich festhalten, was die nächsten Schritte sind – darum geht es im professionellen Mitarbeitergespräch.

Damit ein solches Gespräch gelingen kann, sind einige Voraussetzungen im Vorfeld zu klären. Also: „Nie ohne Vorbereitung in ein solches vereinbartes Treffen gehen“, betonte Frau Richter. Das fängt mit der zeitlich genauen Vereinbarung an. Und auch der Ort muss stimmen, möglichst neutral sollte er sein. Dann natürlich der Anlass: Über was soll denn gesprochen werden? Auf jeden Fall nicht über Alltägliches… Und damit das Ganze dann auch gelingt, sollte man bereits vorher schauen, was die eigenen, möglichst realistischen Erwartungen sind. Vielleicht kann man/frau auch versuchen vorauszusehen, wo der „Chef“ hinwill. Das schafft mehr Sicherheit und Souveränität.

In dem Vortrag mit Workshopcharakter wurde den etwa 30 Interessierten schnell klar: Da sind eine Menge Fragen zu klären, bevor es losgeht. Ist das nicht ein wenig „unbehaglich“? Na klar – und vermutlich für beide Seiten. Also ist Verlässlichkeit und Verständigung über Ablauf und Ziele für beide Seiten ein Gewinn. Wertschätzung, Fairness und Bereitschaft zum Zuhören sowie das Vermeiden von schnellem Bewerten sind dabei wichtige Garanten des Erfolgs. Emotionale Stärkung ebenso: „Immer aufschreiben: Was kann ich wirklich gut?“, empfiehlt die Personalberaterin. Und im Gespräch: Gut zuhören, bewusst nachfragen, sich Feedback holen. „Verhandeln bedeutet immer, sich zu positionieren.“ Eine Regel zum Abschluss des lebendigen Vortrags fasste die Erkenntnisse sehr gut zusammen: Wer fragt, der führt. Wer begründet, der überzeugt. Wer beweist, ist glaubhaft.

Die Veranstaltung des Sekretärinnen-Netzes Vogelsberg wurde im Rahmen der Qualifizierungsoffensive Vogelsberg durchgeführt. Die Qualifizierungsoffensive Hessen geht auf eine Initiative des Hessischen Wirtschaftsministeriums zurück und wird mit ESF-Mitteln von der Europäischen Union gefördert. Ziel ist die Erhöhung der Weiterbildungsquote in der Region. Die Vogelsberg Consult GmbH (Alsfeld) ist Projektpartner des Landes Hessen und setzt die Qualifizierungsoffensive im Vogelsbergkreis bedarfsgerecht um.
Informationen zum Sekretärinnen-Netz Vogelsberg: Anette Wettlaufer, Vogelsberg Consult GmbH, Alsfeld, Telefon 06631/9616-15, wettlaufer@vogelsberg-consult.de
www.weiterbildung-vb.de

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