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Erstmals hessenweiter Praktiker-Treff des Netzwerks Lebensraum Feldflur / 25 Hektar An-baufläche im Landkreis Fulda

Die Netzwerkpartner Werner Kuhn, Rieke Trittin und Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann (v.l.n.r.) präsentierten auf dem Praktiker-Treff auch das neue Hinweisschild für Projektflächen. Foto: Sudbrock

Die Netzwerkpartner Werner Kuhn, Rieke Trittin und Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann (v.l.n.r.) präsentierten auf dem Praktiker-Treff auch das neue Hinweisschild für Projektflächen. Foto: Sudbrock

Fulda. Ein reger Erfahrungsaustausch über den Anbau von Wildpflanzen zur Nutzung in Biogasanlagen stand im Mittelpunkt eines ersten hessenweiten Praktiker-Treffs des Netzwerks Lebensraum Feldflur. Gastgeber war der Landkreis Fulda.

Rieke Trittin vom Fachdienst Natur und Landschaft der Kreisverwaltung erklärte, dass derzeit im Landkreis etwa 25 Hektar Wildpflanzen von zehn verschiedenen Landwirten und Biogas-anlagenbetreibern angebaut würden. Dies stelle eine aus ökologischer Sicht wertvolle Ergänzung zu den bereits etablierten Energiepflanzen dar. Schwerpunkte in Hessen seien neben dem Landkreis Fulda auch die Wetterau sowie die Bereiche Darmstadt und Limburg.

Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann vom Landesjagdverband Hessen, hessenweiter An-sprechpartner des Projekts, erläuterte die potentiellen Möglichkeiten zur Einbringung von Wildpflanzenmischungen in das neue hessische Programm für Agrarumwelt- und Land-schaftspflegemaßnahmen (HALM) sowie gegebenenfalls zur Anrechnung bei den ab dem Jahr 2015 umzusetzenden Greening-Maßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union.

Hauptreferent war Werner Kuhn, Landwirt aus Güntersleben und Mitbegründer des Wildpflanzenanbaus. Laut seinen Ausführungen sei ein wichtiges Thema die Entwicklung der Mischung im ersten Standjahr. Um Probleme durch sehr wüchsige einjährige Pflanzen zu vermeiden, werde jetzt ein Aussaatverfahren im Spätsommer in die Stoppel getestet, womit die Bodenverwundung minimiert und die Wasserversorgung des Saatguts verbessert werden könne.

Man erhoffe sich hiervon eine gute Entwicklung des Staudenbestands bis zum darauffolgen-den Sommer, um eine erfolgreiche Ernte zu ermöglichen, so Kuhn. Ohnehin sei die Wahl des Erntezeitpunkts ein weiteres zentrales Thema. Dieser entscheide darüber, wie hoch der Methanertrag ausfalle. Auch hätten Bodenproben gezeigt, dass Wildpflanzen viel Stickstoff aus dem Boden in die Wurzeln einlagern und so mithelfen könnten, Nitratauswaschungen zu vermeiden.

In der anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmer ihre Erfahrungen ein. Ende März wird eine Feldrundfahrt, voraussichtlich im Landkreis Fulda, angeboten. An der Feldrundfahrt oder am Projekt Interessierte können sich an Frau Trittin, Telefon (0661)6006-746, oder Herrn Dr. Bretschneider-Herrmann, Telefon (06172)9996-110, wenden. Allgemeine Informa-tionen sowie Praxisempfehlungen zum Anbauverfahren unter www.lebensraum-brache.de.

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