Fuldaer Nachrichten

Unter den Teilnehmer der Zentralveranstaltung des BürgerDialogs mit Bundeskanzlerin An-gela Merkel sind auch Fachoberschülerin Mareike Biedenbach, Volkshochschulleiter Michael Friedrich und Angelika Bott-Werner, Abteilungsleiterin der Eduard-Stieler-Schule. Foto: Listmann

Fulda/Berlin. Mach den Mund auf! Dieser Aufforderung sind rund 1.500 Menschen im vergangenen Jahr gefolgt und haben sich in Bürgerdialogen über europäische Fragen ausgetauscht. Neben 35 weiteren Volkshochschulen war daran auch die VHS des Landkreises Fulda beteiligt. Die Ergebnisse und Vorschläge aus diesen Veranstaltungen diskutiert eine Delegation von Bürgern am kommenden Donnerstag, 6. März, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Ob Schülerinnen und Schüler, Senioren, VHS-Kursteilnehmer oder Studierende – aus allen Teilen Deutschlands werden Delegierte in die Hauptstadt fahren, um die erarbeiteten Vorschläge mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu diskutieren. Darunter auch Tamara Hoh-ann, Mareike Biedenbach, Alexandra Rau, Angelika Bott-Werner, Michael Hartung und Michael Friedrich, die vom Eduard-Stieler-Campus Fulda benannt worden sind.

Bei aller Vorfreude nimmt die Studierende Alexandra Rau ihre Aufgabe sehr ernst: „Nur wenige bekommen die Chance, mit Frau Merkel über Europa zu diskutieren. Daher hoffe ich, dass die Vorschläge überzeugend herübergebracht werden und die Kanzlerin aufgeschlossen für neue Ideen ist.“ Angelika Bott-Werner, Abteilungsleiterin Fachoberschule der Eduard-Stieler-Schule, erinnert sich noch gut an den BürgerDialog: „Wir haben im Eduard-Stieler-Campus rege diskutiert. Bei so vielen verschiedenen Meinungen kann man sich gut vorstellen, wie schwierig es sein muss, in der Politik einvernehmliche Lösungen zu finden.“

Bei den Dialogen und der Abschlussveranstaltung steht das Thema „Unser Europa!“ mit dem drei Leitfragen im Vordergrund: „Idee Europa – Was hält uns zusammen?“, „Wirtschaft und Soziales – Wie gehen wir mit der Krise um?“ und „Globale Fragen – Welche Verantwortung trägt Europa in der Welt?“. Wie wichtig es sei, sich nicht nur mit nationalen, sondern auch mit europäischen und globalen Fragen zu beschäftigen, betont Michael Hartung, Schule für Er-wachsene Osthessen, der sich ein starkes politisches Engagement auf allen Ebenen wünscht: „Nur wenn Europa mit einer Stimme spricht, wird es in der Welt gehört.“

Volkshochschul-Leiter Michael Friedrich, der bei der Begegnung mit der Bundeskanzlerin in Berlin auch die bundesweiter Ergebnisse des Themenbereiches „Globale Fragen – Welche Verantwortung trägt Europa in der Welt?“ referieren wird, freut sich, dass die Delegierten „den Mund aufmachen“: „Es ist ein wichtiger Bestandteil der demokratischen Gesellschaft, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung an die Politiker herantragen können. Bürgerdialoge sind da eine sehr direkte Möglichkeit. Deshalb unterstützen und gestalten wir diesen Prozess als Volkshochschule gerne mit. Das ist gelebte Volkshochschularbeit!“

Die Bertelsmann Stiftung hat bereits viele theoretische und praktische Erfahrungen zu Bür-gerbeteiligung gesammelt. „Bürgerdialoge ermöglichen den direkten Austausch zwischen der Bevölkerung und den politisch Verantwortlichen. Aus diesem Grund sind solche Diskussions- und Beteiligungsforen eine wichtige Ergänzung unserer repräsentativen Demokratie. Bürge-rinnen und Bürger schätzen sie als fast genauso wirksam und wichtig wie die Abgabe ihrer Stimme bei Wahlen ein“, unterstreicht Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Info
Das Diskussionsforum BürgerDialog ist auf Initiative des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) und der Bertelsmann Stiftung entstanden und wird seit 2012 jährlich an Volkshochschulen im ganzen Bundesgebiet durchgeführt. Weitere Info erhalten Interessierte unter www.vhs-buergerdialog.de. Die Veranstaltung mit der Kanzlerin am 6. März kann via Livestream unter www.bertelsmann-stiftung.de verfolgt werden.