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Deutsche Meisterschaften im Tischtennis für die Jugend mit Handicap in Büßfeld – Große Medaillenchancen für hessische Teilnehmer

Homberg (Ohm). Der kommende Samstag wird für Familie Winkler aus Homberg (Ohm) der wohl wichtigste Tag des Jahres. Sohn Christoph, 24 Jahre alt, will für die TTG Büßfeld seinen Titel in der Wettkampfklasse (WK) 7 bei den Deutschen Meisterschaften im Tischtennis für die Jugend mit Handicap in seinem Heimatort verteidigen. Vater und Multi-Funktionär auf Landes- sowii Bundesebene Udo hat das Turnier in die Großsporthalle der Gesamtschule Ohmstraße geholt und größtenteils organisiert: „Ich habe viel Hoffnung, dass Christoph seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen kann. Die Goldmedaille ist unser Ziel. Doch wir haben gleich mehrere hessische Athleten, die das schaffen können.“

Yannik Rüddenklau (TTG Büßfeld) ist so einer. Der 17-Jährige startet in der WK 9 und spielt mit einer Unterschenkelprothese. Auch er will am Samstagabend ganz oben auf dem Siegerpodest jubeln. Sein größter Konkurrent Jannik Schneider (22/DJK SC Klarenthal) sei „echt richtig gut“, sagt Rüddenklau. „Wir spielen so ziemlich auf einem Niveau, aber ich fühle mich im schnellen Spiel etwas wohler als er. Am Ende geht es wohl um die Tagesform und die besseren Nerven. Ich bin jedenfalls in Topform.“

Auch Marlene Reeg und Marcel Miss wollen Gold

Insgesamt werden in Homberg 41 Tischtennistalente aus ganz Deutschland aufschlagen, 8 Teilnehmer kommen aus Hessen, alle dieser 8 starten für die TTG Büßfeld. So auch Marcel Miss, WK 3, 18 Jahre alt. Der Rollstuhlfahrer will den Titel, ebenso wie Vereinskameradin Marlene Reeg, die gerade einmal 13 Jahre alt ist, aber von HBRS-Landestrainer Fabian Lenke als eines der größten Talente im deutschen Tischtennissport für Menschen mit Behinderung herausgehoben wird: „Sie besitzt für ihr Alter eine unglaubliche Geschwindigkeit an der Platte. Am Wochenende hat sie mit Lena Kramm aus Bayern eine ebenbürtige Konkurrentin. Die beiden haben sich bereits am vergangenen Wochenende auf einem internationalen Turnier in Ungarn ein packendes Duell über fünf Sätze geliefert, da hat Marlene knapp gewonnen. Auch am Samstag dürfte es äußerst spannend werden.“

Die meisten Nachwuchsathleten werden bereits am Freitag anreisen. Einige werden am Vorabend des Wettkampfs gemeinsam mit den hessischen Athleten in der Halle der TTG Büßfeld ein Abschlusstraining absolvieren, bevor sie am Samstag vor lokaler und überregionaler Prominenz aufspielen. HBRS-Präsident Gerhard Knapp, Hombergs Bürgermeister Professor Béla Dören und der Landrat des Vogelsbergkreises Manfred Görig haben ihren Besuch angekündigt. Sie wollen die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit der Athleten mit einer Behinderung persönlich erleben.

Besonderer Wert für Sportler, Besondere Unterstützung für Winklers

Für Menschen mit einem Handicap hat der Sport einen besonderen Wert. Udo Winkler sagt: „Unsere Sportler erfahren eine enorme Anerkennung, die in ihrer Situation besonders wichtig ist. Sie präsentieren sich am Samstag als die besten ihrer Sportart in ganz Deutschland. Das geht natürlich richtig unter die Haut, das macht sie stolz. So lebt man Inklusion.“ Auch in Büßfeld, dem Ortsteil von Homberg, in dem die Vereinshalle der Ausrichter von der TTG steht, seien die Sportler mit Handicap echte Stars. „Jeder kennt sie“, so Winkler. „Der ganze Ort wird am Wochenende hinter ihnen stehen.“

Die Unterstützung von den Rängen werden die Hessen gebrauchen können. Familie Winkler bekommt obendrein besondere Förderung. „Ich bin den ganzen Tag in der Halle und unterstütze meine Männer mit lautem Applaus“, so Karola Winkler, Mutter von Christoph und Gattin von Udo. „Wenn das mit dem Tischtennis am Samstag nicht gelingt, hängt am Ende noch der Haussegen schief.“

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