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Moselsteig wird „Leading Quality Trail“ und „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” – Prüfung bestanden

Liane Jordan ist zuständig für die Themen Qualitätswege und Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland sowie Leading Quality Trails - Best of Europe. Auf dem Foto zertifiziert sie gerade den Moselsteig. Foto: Dirk Zimmermann

Liane Jordan ist zuständig für die Themen Qualitätswege und Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland sowie Leading Quality Trails – Best of Europe. Auf dem Foto zertifiziert sie gerade den Moselsteig.
Foto: Dirk Zimmermann

Als einer der längsten Fernwanderwege in Deutschland erschließt der Moselsteig eine durch den Weinanbau geprägte Landschaft. Experten der  Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ und der Europäischen Wandervereinigung haben den Weg jetzt unter die Lupe genommen. Er hat die Prüfung bestanden. 

365 Kilometer in drei Tagen. Die vier Wegeexperten des Deutschen Wanderverbandes haben in den vergangenen Tagen ein straffes Programm absolviert. Sie hatten zu prüfen, ob der Moselsteig, einer der längsten Fernwanderwege Deutschlands vom deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzort Perl bis zur Moselmündung am Deutschen Eck in Koblenz, den strengen Kriterien sowohl der deutschen Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ als auch denen der Europäischen Wandervereinigung entspricht. Ergebnis: Der Steig hat es geschafft und darf sich mit seiner offiziellen Eröffnung am 12. April in Bernkastel-Kues Leading Quality TrailBest of Europe“ nennen. Die Urkunde „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ bekommen die Repräsentanten des Weges etwas später vom Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. Ein paar kleine Mängel allerdings müssen die für den Weg Verantwortlichen zuvor noch beheben.

Die Zertifikate garantieren Wanderern, begeistert von ihren Touren zurückzukehren. Liane Jordan: „Das liegt daran, dass die Kriterien für die Qualitätsprüfung ausschließlich aus den Bedürfnissen von Wanderer abgeleitet wurden, sie sind der Maßstab für die Zertifikate.“ Jordan weiß, wovon sie spricht. Sie koordiniert die Qualitätsinitiativen sowohl der Europäischen Wandervereinigung als auch des Deutschen Wanderverbandes und war an der Entwicklung der Qualitätskriterien beteiligt.

Zusammen mit drei Kollegen hat sie in den vergangenen Tagen geprüft, inwieweit der Moselsteig den neun Kern- und 23 Wahlkriterien entspricht, nach denen der Weg bewertet wird. Dafür unterteilten die Experten die Strecke in vier Kilometer-Abschnitte und beurteilten für jeden dieser Abschnitte, ob er zum Beispiel zuverlässig und eindeutig markiert ist, ob er naturnah verläuft und Abwechslungen bietet.

„Wichtig ist auch die Infrastruktur, also zum Beispiel Informationstafeln und gute Möglichkeiten, eine Pause zu machen“, so Jordan. In all diesen Kategorien hat der Weg die Wegeexperten bis auf ein paar Kleinigkeiten überzeugt. Beanstandet haben die Prüfer an einigen Stellen die Markierungen. Jordan zufolge muss hier für die Zertifizierung noch etwas nachgebessert werden, grundsätzlich aber sei der Weg in Ordnung.

Zu verdanken ist das vergleichsweise gute Zeugnis unter anderem Michael Teusch vom Projektbüro Grontmij in Koblenz. Er hat dafür gesorgt, dass der Weitwanderweg professionell markiert und beschildert wurde: Mehr als 1.000 Wegweiser und Markierungen führen Wanderer den weitaus größten Teil der Strecke sicher durch die von Wald und Weinbergen sowie dem Moselufer geprägte Landschaft. Der Eifelverein als regional zuständiger Wanderverein wird das Management des Weges künftig übernehmen.

Bei der Bewertung von Wegen positiv zu Buche schlagen zudem besonders eindrucksvolle Aussichten und kulturelle Besonderheiten wie sehr alte und gut erhaltene Ortskerne oder eine sehenswerte Kirchenarchitektur. Auch besondere Felsformationen, Wasserfälle oder Höhlen am Wegesrand bringen Punkte. All das wird genau kartiert. Jordan: „Mithilfe unseres aus den Bedürfnissen von Wanderern abgeleiteten Kriteriensystems verteilen wir am Ende Punkte.“ Die Anzahl der Punkte entscheide schließlich darüber, ob ein Weg zertifiziert wird oder nicht. „Die Kriterien kann jeder einsehen, sie sind völlig transparent“, so die Wegeexpertin, die den Weg weiterempfehlen will: „Die Hangkanten über dem Fluss bieten oft spektakuläre Aussichten, dazu idyllische Orte und am Abend ein Glas Moselwein – so macht Wandern Spaß.“

Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin von der projektverantwortlichen Mosellandtouristik betont: „Die Zertifizierungen sind ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Eröffnung des Moselsteigs. Wir freuen uns, dass nun die Experten des Deutschen Wanderverbands die bereits in der Planungsphase stets angestrebte hohe Qualität des Weges bestätigen und der Moselsteig somit absolut den Anforderungen heutiger Wandergäste entspricht.“ „Insbesondere die Auszeichnung als „Leading Quality Trail – Best of Europe“ ermöglicht es uns, den Moselsteig auf den für das Moselland wichtigen europäischen Märkten in den Fokus der Wanderfreunde zu rücken“, ist die Geschäftsführerin überzeugt.

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