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3. Alsfelder Kulturtage vom 17. Mai bis 1. Juni 2014

Alsfeld. 53 Veranstaltungen in zwei Wochen an 32 Spielstätten: Die Zuversicht der letzten Monate ist, wenige Wochen vor dem Auftakt, der Gewissheit der Veranstalter gewichen: “Auch die dritten Alsfelder Kulturtage bieten wieder ein buntes, abwechslungsreiches Programm“. Dies betonten Bärbel Haltenhof und Dr. Walter Windisch-Laube, Vorstandsmitglieder des Trägervereins der Kulturtage, bei der Vorstellung des Programms. Ab 17. Mai setzt sich nach ihren Worten “ein sechzehntägiges Veranstaltungskarussell aus Konzerten, Lesungen, Vorträgen, Theateraufführungen, Kabarett, Führungen, Ausflügen und Ausstellungen in Bewegung“.

Die offizielle Eröffnung der Kulturreihe, die mit dem Motto “Natur und Kunst – sie scheinen sich zu fliehen…” , wie schon ihre beiden Vorgänger Anleihen bei Johann Wolfgang von Goethenimmt,wird um10UhrinAnwesenheitdesSchirmherrn,desAlsfelderBürgermeisters Stephan Paule, unter freiem Himmel stattfinden – auf dem Areal des einstigen Deutschen Hauses. Früher feierten hier die Alsfelder ihre Feste, seit Jahren ist das Gelände eine Brache. Das soll sich mit den Kulturtagen ändern. Landschaftsgärtner wollen sie im Laufe der kommenden Monate zu einer grünen Oase am Rande der Altstadt wachsen lassen. Mit der Motorsäge werden zudem am Auftakttag auch kleine Kunstwerke aus Holz entstehen.

Dies wird nicht der einzige direkte Naturkontakt der Kulturtage bleiben. Einen Blick in bereits gestaltete Gärten völlig unterschiedlicher Prägung ist möglich, wenn drei Alsfelderinnen der Bevölkerung einen Nachmittag lang ihre Gartentüren öffnen. Eine Führung auf einem Öko-Versuchsfeld macht mit der Züchtung von Saatgut vertraut, ein Termin für Frühaufsteher lädt zu einer Vogelstimmenwanderung ein.

Musikalisch werden im Laufe der folgenden Wochen die unterschiedlichsten Akzente gesetzt: Der Alsfelder Konzertchor lädt zu einer “Italienischen Nacht” ein, sphärische Musik wird vom Holographic Field Ensemble Osnabrück zu hören sein, Filmmusik von der Big-Band der Albert-Schweitzer-Schule, Vokalmusik aus fünfhundert Jahren vom Marburger Oktett, Tanzweisen aus drei Jahrhunderten vom Frankfurter Bläserensemble Dreiklang. Ein Konzert für Violoncello und Klavier geben der gebürtige Alsfelder Martin Müller-Weiffenbach und der gebürtige Sankt Petersburger und heutige Alsfelder Alexander Urvalov, zu Swing- und Evergreens laden Mikael Börresen und Simon Wahby in die Walpurgiskirche ein, zu Harfe und Marimba Ute Steffan und Elke Saller ins Regionalmuseum, wo drei Tage später auch “schiefe Perlen des Frühbarock” zu hören sind.

Eine literarisch-musikalische Darbietung in hochkarätiger Besetzung widmet sich der Äolsharfe als windgespieltem Instrument, die “Viscounts”, jahrzehntelanger Bestandteil der heimischen Musikszene, geben ihr endgültiges Abschiedskonzert, erstmalig gemeinsam zu hören sind Trevor Richards und Alexander Urvalov in einer Art Vermählung von Jazz und Klassik. Die Alsfelder Musikschule, die Jungen Antrifttaler mit ihrer Blasmusik-Version von Tabaluga, Edith Köhler und Othmar Mága, Wladimir und Marina Pletner und das Altenburger Blasorchester runden mit ihren Konzerten das Musikprogramm ab.

Musikalische Akzente gibt es auch, wenn Literaturpreisträger Hans-Ulrich Treichel aus seinem neuesten Roman und eigenen Gedichten lesen wird. Ein Grenzgänger zwischen Literatur und Kabarett ist Dietrich Faber; zwischenzeitlich auch als Romanautor erfolgreich, hat der Gießener Kabarettist mit seinem Kriminalkommissar Bröhmann im Alsfelder Kommissa- riat dafür gesorgt, dass auch der Vogelsberg seinen Platz auf der deutschen Krimilandkarte gefunden hat. Literarisches Kabarett vom Feinsten bietet einer der Großen der Kleinkunst: Thomas Freitag wird wie bei den ersten Kulturtagen wieder in seiner Geburtsstadt auftreten und sein aktuelles Programm “Der kaltwütige Herr Schüttlöffel” mitbringen.

Allein die Ankündigung seines Auftritts stieß bereits über die Grenzen der Stadt auf Aufmerksamkeit. Aus Berlin liegen bereits vier Wünsche für Kartenreservierungen vor. Auch ein Alsfelder, den es auf die Bühne geführt hat: Ilja Pletner. Er wird in der Aufführung “Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse” nach einer Kafka-Erzählung zu erleben sein.Reizvolle Diskussionen verspricht eine Reihe von Vorträgen. Prof. Manfred Kluge geht der Frage nach, wie viele Menschen die Erde verträgt, Prof. Hans Geissel, auch er ein ehemali- ger Alsfelder, schlägt den Bogen von den Naturphilosophen zur Schwerionenforschung, Prof. Wolfgang Beutelspacher, der Direktor des Gießener Mathematikums, (wohin auch eine Fahrt vorgesehen ist), beschäftigt sich mit Kunst und Mathematik, der evangelische Dekan Dr. Jürgen Sauer mit Natur und Kunst, Walter Windisch-Laube beleuchtet die Rolle von Bäumen in der Kunstgeschichte und Matthias Nicolai begleitet anhand von Gedanken und Aphorismen Künstler auf Reisen.

Dem mottogebenden Zusammenhang zwischen Natur und Kunst widmen sich in unterschiedlicher Weise und Dauer neun Ausstellungen mit Bildern aus den Reihen des Alsfelder Kunstvereins und von Heinrich Geisel, vom Alsfelder Maler-Klassiker Robert Müller-Müller, der Montagsmaler der vhs, dem Fotografen Axel Pries, Grania Leaping Rabbit, Elfriede Rüssel, der Kunstdesignerin Ingrid Wriedt und der Brüder Grimm Schule,

Der Etat des Programms der 3. Alsfelder Kulturtage beläuft sich auf rund 22.000 Euro und wird, wie schon bei den beiden Vorgängerreihen, ohne jegliche öffentlichen Zuschüsse, allein durch Eigenmittel des Vereins und Spenden bestritten. Soweit der Trägerverein der Kulturtage Veranstalter ist, wird durchgängig auf Eintrittsgelder verzichtet, die Besucher werden stattdessen um Spenden gebeten. Einzige Ausnahme bildet das Gastspiel von Thomas Freitag am 24. Mai. Für diese Veranstaltung beginnt der Vorverkauf bei Buch 2000.

Das komplette Programm der 3. Alsfelder Kulturtage ist mit allen Einzelheiten unter www. alsfelder-kulturtage.de einzusehen.

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