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Regionaler Gesundheitsreport für Landkreis Fulda liegt vor – Dr. Wingenfeld: „Gesundheitsversorgung wesentliches Kriterium von Lebensqualität“

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, Staatsminister Stefan Grüttner und der Vize-Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Günter Haas, (v.l.) stellten in Fulda den hessenweit ersten regionalen Gesundheitsreport vor.     Foto: HSM

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, Staatsminister Stefan Grüttner und der Vize-Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Günter Haas, (v.l.) stellten in Fulda den hessenweit ersten regionalen Gesundheitsreport vor. Foto: HSM

Fulda. Das Gesundheitswesen befindet sich in einem grundlegenden Strukturwandel. Bedingt durch die demografischen Veränderungen nimmt die Zahl der kranken und insbesondere älteren Menschen zu, die gleichzeitig Gesundheits- und Pflegeleistungen von verschiedenen Berufen benötigen.

Um eine bedarfsgerechte und effiziente Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, bedarf es neuer Kooperationsformen zwischen den Berufsgruppen und funktionierender regionaler Gesundheitsnetze. Die Basis hierfür ist eine Analyse der jeweiligen Versorgungssituation vor Ort. Aus diesem Grund hat das Land Hessen bundesweit erstmalig sektorenübergreifende Versorgungsanalysen und Entwicklungsszenarien bis zum Jahr 2020 für die Bereiche ambulante haus- und fachärztliche Versorgung, Apotheken, Krankenhäuser und Pflege auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte erarbeitet.

Im Fuldaer Landratsamt haben Hessens Sozialminister Stefan Grüttner, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Dr. Günter Haas, und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld das Vorgehen bei der Erstellung der insgesamt 26 regionalen Gesundheitsreporte erläutert. Auf Landkreisebene wurden die wesentlichen Statistiken im Gesundheitswesen und in der Pflege ausgewertet und hieraus Szenarien zur künftigen Entwicklung der regionalen Versorgungsstrukturen und damit einhergehend zum künftigen Bedarf an Fachkräften abgeleitet.

Nach Aussage von Sozialminister Grüttner ist es das Ziel, in den Regionen umsetzbare Konzepte zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgungsstrukturen zu erstellen und entsprechende Umsetzungsprojekte finanziell zu unterstützen. Zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für einen strukturierten Gesundheitsdialog vor Ort stünden in diesem Jahr rund 1,2 Millionen Euro bereit. „Nur durch den Auf- und Ausbau von regionalen Gesundheitsnetzen kann eine qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung auch künftig gesichert werden.“

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung wies auf demografischen Veränderungen nicht nur bei den Nachfragern, sondern auch bei den Anbietern hin. Aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Ärzte sei schon in den nächsten Jahren mit einem erhöhten Wiederbesetzungsbedarf von Haus- und Facharztpraxen vor allem im ländlichen Raum zu rechnen. Auch wandelten sich die Berufsbilder im Gesundheitswesen. Junge Mediziner wollten zunehmend im Team, in Anstellung oder in Teilzeit arbeiten, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können.

Laut Dr. Wingenfeld sei der Erhalt einer qualitativ hochwertigen medizinischen und pflegerischen Versorgung zu einem zentralen Thema der Landes- und Kommunalpolitik geworden. Für viele Bürger gerade im ländlichen Raum stelle die Gesundheitsversorgung ein wesentliches Kriterium von Lebensqualität dar. Den Landkreis Fulda sieht der Erste Kreisbeigeordnete vergleichsweise gut aufgestellt. „Aber auch wir müssen in bestimmten Bereichen vorausschauend handeln, um Versorgungsdefizite zu vermeiden und die bestehenden Angebote bedarfsgerecht auszubauen.“

Fulda bildete den Auftakt von hessenweiten Informationsveranstaltungen, bei denen die jeweiligen regionalen Gesundheitsreporte vorgestellt werden. Der Gesundheitsreport für den Landkreis Fulda war als erster fertig. Aus ihm geht beispielsweise hervor, dass bis zum Jahr 2020 64 Hausärzte (40%) altersbedingt in Rente gehen und einen Nachfolger suchen. Bei den Apothekern sind es bis zum Jahr 2025 40 Prozent. Die regionalen Gesundheitsreporte stehen im Internet unter www.hsm.hessen.de/gesundheit/gesundheitsshyversorgung/regionale-gesundheitsreporte

zum Download zur Verfügung.

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