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Zehn Jahre wandern auf Bonifatius‘ Spuren

logo02aVogelsbergkreis. Es war eine von diesen Ideen, die zu Erfolgsgeschichten wurden. Vor über zehn Jahren gründete eine Gruppe engagierter Mitarbeiter aus Kommunen, Landkreisen, evangelischer und katholischer Kirche sowie dem Tourismus den Trägerverein der Bonifatius-Route. „Heute ist die Bonifatius-Route in der touristischen Vermarktung von Vogelsberg und Wetterau gar nicht mehr wegzudenken“, so der Vogelsberger Landrat Manfred Görig. Nach anfänglicher Skepsis, so kann sich der Kreischef noch erinnern, ist sie mittlerweile zum Selbstläufer geworden, mit der sich auch viele Ortschaften an der Route identifizieren.

„Unsere Route sollte von Anfang an ein Projekt der Basis sein, getragen von den Menschen vor Ort“, ergänzt einer der Gründungsväter, der Lißberger Pfarrer Kurt Racky. Die Idee: Einen modernen Wander- und Pilgerweg auf der Strecke zu schaffen, auf der einst der Missionar Bonifatius zu Grabe getragen worden war. Im Jahr 2004 wurde die rund 180 Kilometer lange Route eröffnet, 1250 Jahre nach jenem historischen Trauerzug. Heute gehört die Bonifatius-Route zu den beliebtesten modernen Pilgerstrecken in Deutschland.  Das Jubiläum der Route wird in diesem Sommer groß gefeiert,  gemeinsam mit dem ersten Ökumenischen Pilgersommer in Hessen.

Abwechslungsreiche Naturlandschaften, historische Ortskerne, sehenswerte Kirchenbauten und dazu die bewegende Geschichte des Apostels der Deutschen – das ist die Mischung, die die Wander- und Pilgerroute von Mainz nach Fulda so begehrt macht.

Wie viele Menschen in den zehn Jahren auf den 180 Kilometern unterwegs waren? Sie sind nie gezählt worden. Es werden einige Tausend gewesen sein. Über 150 000 Exemplare der kostenlosen Wanderkarte sind  aufgelegt worden. Der Verein Bonifatius-Route hat sie gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund in dessen Reihe „Rhein-Main-Vergnügen“ herausgegeben. Die Internetseiten mit Informationen zur Strecke sind jedes Jahr tausendfach angeklickt worden.
Bonifatius, der aus dem Südwesten Englands stammte, hatte seit 721 in Hessen missioniert. Durch das Fällen der heidnischen Donareiche bei Fritzlar ist er legendär geworden. 754 wurde er bei der Missionierung der Friesen von Straßenräubern erschlagen. Seinen Leichnam brachte man per Schiff zunächst nach Mainz und von dort aus auf dem Landweg zu seiner letzten Ruhestädte in Fulda.

Im Jahr 2004, anlässlich des 1250. Todestages des Apostels, wurde die Route  markiert. Ein rot-weißes Quadrat mit schwarzem Pilgerstab weist nun den Weg. Kaum war die Bonifatius-Route ausgewiesen, erlebte das Pilgern einen Aufschwung, gerade auch durch den Bestseller „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling. Das Bedürfnis ist bis heute ungebrochen groß, in dieser hektischen Welt beim Wandern und auf Pilgerschaft Abstand vom Alltag, Stille, Spiritualität und Naturerlebnisse zu finden. Die Route durch malerische Landschaften am Main, in der Wetterau, im Vogelsberg und Fuldaer Land bietet dafür beste Voraussetzungen.

Das Jubiläumsjahr „Zehn Jahre Bonifatius-Route“ wird am 20. Mai in Hochheim eröffnet. Reichlich Prominenz aus Kultur, Kirche, Politik und Tourismus wird zu der Veranstaltung erwartet. „Pilgern heute – aus dem Blickwinkel von Kirche und Gesellschaft“ ist das Thema des Festvortrages, den die stellvertretende Kirchpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Ulrike Scherf und der Fernsehjournalist Reinhard Schall halten. An diesem Abend findet auch der Auftakt zum ersten Ökumenischen Pilgersommer Hessen statt. Dazu haben sich sechs große Pilger- und Kulturwege in Hessen zusammengeschlossen.

Den gesamten Sommer über werden zum Jubiläum entlang der Bonifatius-Route Veranstaltung geboten, vom Bonifatiusfest am Pfingstmontag in Fulda bis zum Abschluss des Ökumenischen Pilgersommers beim Elisabethfest am 28. September in Marburg. Dazwischen gibt es  Themen-Wanderungen („Auf der Route Natur und Kultur entdecken“), Informationsveranstaltungen („Bonifatius und die Heiden im Vogelsberg“), Konzerte und Lesungen („Literatur und Musik in der Propstei“),  Kabarett („Das Geheimnis des ‚Heiligen Bimbam‘ wird gelüftet“) und den Festakt mit Konzert „15 Jahre Kultursommer Main-Kinzig-Fulda und 10 Jahre Bonifatius-Route“ am 12. September im Dom in Fulda.

Eröffnung des Jubiläumsjahres „10 Jahre Bonifatius-Route“ und der Auftakt „Ökumenischer Pilgersommer Hessen“,  Dienstag, 20, Mai, 19 Uhr, Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Hochheim, Kirchstraße 27.  Im Internet gibt es ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen unter www.bonifatius-route.de und www.pilgersommer-hessen.de

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