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1. Tag der naturkundlichen Forschung im Biosphärenreservat Rhön am Dreienberg

Dreienberg Mai 06 006b_1024x768Rhön. Insgesamt zwölf Forscherteams die aktuell im Biosphärenreservat Rhön im Einsatz sind, werden am Sonntag, 01.06.2014 im Naturschutzgebiet (Kernzone) Dreienberg beispielhaft ihre neuesten Arbeiten, Methoden und Ergebnisse der Öffentlichkeit im Gelände präsentieren.

„Von den rund 40.000 wild lebenden Tierarten in Deutschland dürfen wir in der Rhön mindestens 10.000 erwarten“, so Ewald Sauer von der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates. Schon alleine in den Wäldern ist nach neuesten Forschungen mit etwa 5.000 bis 6.000 Tierarten zu rechnen. Im Offenland, in den Gewässern und in den verschiedenen Sonderlebensräumen dürften es insgesamt noch mehr sein. „Ganz genau wird aber jetzt nochmal hingeschaut“, so Sauer.

Mit der Ausweisung der Kernzonen hat das Land Hessen auch die besondere Verpflichtung übernommen, die natürlichen Sukzessionsprozesse sowie Habitatsansprüche und Populationsentwicklungen der Tier- und Pflanzenarten wissenschaftlich zu erforschen und zu dokumentieren.

Deswegen wurde vor 12 Jahren mit der systematischen Erforschung der zukünftigen „Urwälder aus zweiter Hand“ im gesamten Biosphärenreservat begonnen. Der Dreienberg gilt in der Gesamtheit zu den am besten erforschten Gebieten im Biosphärenreservat Rhön. Die Waldstrukturen werden in 117 Dauerbeobachtungsflächen mit je 0,1 ha Größe wissenschaftlich untersucht und die Daten über Computerprogramme ausgewertet. „So ist es möglich, natürliche Walddynamik zu studieren und diese Erkenntnisse bei der Behandlung unserer Wirtschaftswälder einfließen zu lassen“, so Sauer.

Neben dem Waldstruktur-Monitoring werden derzeit in der hessischen Rhön Waldinsekten, insbesondere totholzgebundene Käfer, Fledermäuse, Tag- und Nachtfalter, Waldvögel, Wildbienen, Wildkatze und Luchs untersucht. Einen breiten Raum in der aktuellen Forschung nehmen auch die Waldbodenpflanzen und die Offenland-Kalkbodenflora am Südhang ein.

Folgender Programmablauf ist geplant: Um 10:00 Uhr öffnet die Nabu-Scheune in Friedewald-Motzfeld. Die offizielle Eröffnung der Veranstaltung ist dort um 12:00 Uhr. Ab 13:00 Uhr können ausgehend von der Nabu-Scheune auf einem Rundweg am Südhang des Dreienbergs 12 Forschungsstationen erwandert werden. Dort informieren die Fachwissenschaftler vor Ort über ihre Arbeiten.

Ab 16:30 Uhr wird eine Diskussionsrunde das Thema „Forschung im Biosphärenreservat Rhön: Wozu brauchen wir den Luxus Forschung überhaupt?“ behandeln. Die Verwaltung des Biosphärenreservates, der Nabu Dreienberg und das Forstamt Bad Hersfeld laden alle Interessierten herzlich ein.

 

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