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„Essen auf Rädern“ neu gestalten

Fulda. „Essen auf Rädern“ neu denken und gestalten – das will ein neues Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda unter Leitung von Prof. Dr. Stephanie Hagspihl. Im Mittelpunkt des drei Jahre dauernden Projekts mit dem Titel „CulinaryandHealth@Home“ stehen die Fragen: Welche neuen marktfähigen Konzepte, Produkte und gesundheitsfördernde Potenziale lassen sich für die Zukunft des heutigen „Essens auf Rädern“ aufzeigen, umsetzen und für richtig bewerten? Und welche Rolle spielen die digitalen Medien?

Den Beteiligten geht es bei ihrem Projekt um mehr als ein Mittagessen, das an der Tür abgegeben wird. Aufgrund des demografischen Wandels ist die Nachfrage nach haushaltsnahen Versorgungsleistungen, die ein möglichst langes, autarkes und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen, steigend. Aus diesem Grund soll am Ende des Forschungsprozesses ein Versorgungsmodell stehen, das sich individuell auf die Ernährungsgewohnheiten und Vorlieben von Senioren und Seniorinnen einstellt. Dabei wollen die Wissenschaftler auch ermitteln, inwieweit Senioren zu Hause mit digital gestützter Technik (Smartphone, Tablet oder PC) beim Einkaufen von Lebensmitteln, dem Bestellen von Menüs unterstützt werden können und sie zusätzlich Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde Ernährung erhalten. Die Virtualisierung der Ernährungsversorgung bietet nach Auffassung der Beteiligten außerdem Vorteile für die Gesundheitsversorgung, schafft Kostenersparnisse und Synergien bis hin zu neuen Berufsbildern und Arbeitsplätzen. Vor allem aber bliebe mehr Zeit für zwischenmenschliche Fürsorge.

Mitte Mai fand nun der konstituierende Kick-Off-Workshop des Forschungsprojekts in Fulda am Campus statt. Die Teilnehmerrunde setzte sich zusammen aus Wissenschaftlern der Hochschule Fulda, der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg sowie Praxispartnern aus dem Gemeinschaftsverpflegungsbereich, der ambulanten und stationären Pflege, dem Lebensmittelgroßhandel, der Großküchentechnik und IT-Experten sowie Spezialanbietern für Menschen mit speziellen Ernährungskostanforderungen.

Am Ende des Arbeitstreffens waren sich die Teilnehmer einig. „Es darf auch kein Tabu sein, bestehende Konzepte in Frage zu stellen. Der demografische Wandel verändert nicht nur bestehende gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Inden nächsten Jahren wandeln sich auch die Bedürfnisse und Werte, welche den Ernährungsalltag älterer Menschen bestimmen“, sagt Prof. Dr. Stephanie Hagspihl und fügt hinzu: „Und ein Handy oder Internet möchte heute von uns doch keiner mehr missen.“

Die Forschungsgruppe plant nun die nächsten Schritte in das reale Forschungsfeld: die Befragung von Senioren in Stadt und Landkreis Fulda stellvertretend für eine mittelstädtische beziehungsweise ländliches Region sowie in Hamburg als urbanes Beispiel.

 

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