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Die Bischofskonferenz gehört zum Fuldaer Selbstverständnis

Fulda (mb). Traditionell eng und herzlich sind die Beziehungen zwischen Stadt und katholischer Kirche. Das spiegelte sich auch in einem ersten Gedankenaustausch am Rande der diesjährigen Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz wieder, zu dem sich deren Vorsitzender, der Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, mit Oberbürgermeister Gerhard Möller im Stadtschloss traf. Begleitet wurde Zollitsch von Bischof Heinz Josef Algermissen und dem Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen der Meinungsaustausch über die kirchliche Medienpräsenz, der Umgang mit dem Islam und Fragen zur Integration. Die Jugendarbeit, insbesondere das Engagement der Kirche in der Kinderbetreuung, waren ebenfalls Teil der Agenda des kirchlich kommunalen Dialogs.Bekenntnis

Die Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe gehöre wie „Bonifatius, Barock und Dom zum Fuldaer Selbstverständnis“, betonte Fuldas Verwaltungschef. Das sympathische Bekenntnis Möllers erwiderte Zollitsch mit der Bemerkung, dass sich die Bischöfe auf ihrer Herbsttagung in Fulda sprichwörtlich „zu Hause“ fühlten. Auch der neue Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean Claude Perisset, sei begeistert von der Domstadt.

Katholisch

Durch das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz „ist viel Neues auf mich zu gekommen“, bekannte Zollitsch. Freiburg, der Ort des Amtssitzes des Erzbischofs, ist wie die Domstadt Fulda katholisch geprägt. 60 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum katholischen Glauben. „Nicht ganz 30 Prozent sind evangelisch“, wie der Oberhirte seinem Gastgeber im Stadtschloss berichtete. Zu nehme allerdings die Zahl der Ungetauften in Freiburgs Neubauvierteln.

Medienpräsenz

Zur Medienpräsenz der Kirche waren sich Zollitsch und sein Fuldaer Amtskollege Algermissen einig, dass gerade im Internetbereich noch einiges getan werden müsse. „Katholisch.de“ könne optimiert werden, meinte Bischof Algermissen. Gleichzeitig sei die mediale Vernetzung heute geradezu „gigantisch“ – fast jede katholische Kirchengemeinde hat ihren eigenen Internetauftritt. Positiv bewerteten beide Bischöfe die Position der katholischen Bistumsblätter. Die Bezieherzahl des „Konradsblattes“ zeige, dass es das „Kommunikationsblatt für die Diözese Freiburg“ sei, sagte Zollitsch.

Insgesamt weise der Auflagentrend bei den Bistumsblättern nicht nach unten, freute sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz und wurde in seiner Aussage durch Bischof Algermissen unterstützt. Der Bischof wörtlich: „Menschen interessiert das, was lokal passiert“. Gerade dieses lokale Interesse bedienten die Bistumszeitungen. Der Verbund der elf Bistumszeitungen, dem die Diözese Fulda mit dem Bonifatiusboten angehört, habe 180.000 Abonnenten. Auch die Dritten Fernseh-Programme hätten bezogen auf das lokale Interesse der Menschen einen großen Einfluss, wie Algermissen betonte.

Das Thema Fernsehen griff auch noch einmal Erzbischof Zollitsch auf, der von einem Besuch seines Rottenburger Amtskollegen Gebhard Fürst in den USA und seinen positiven Eindrücken von der Glaubensübermittlung über den Äther berichtete. Zollitsch:“ In Deutschland spüren wir ebenso ein breites Echo auf die Ausstrahlung der Gottesdienste durch die öffentlich-rechtlichen Sender.“

Kindergärten

Nicht ohne Stolz erläuterten die beiden Bischöfe Fuldas OB, dass deutschlandweit rund 10.000 katholische Kindergärten bestehen, die von über 700.000 Kindern täglich besucht werden. Derzeit diskutiere die Kirche auch über das Leitbild der religiösen Prägung dieser Kindergärten.

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