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Hirschkäfer-Schulstunde: Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser unterrichtet auf dem Hessentag 2014 in Bensheim

Hirschkäfer_SchulstundeBensheim. Es herrschte großer Andrang in der Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ des Hessentages. „Wer hat schon mal einen Hirschkäfer gesehen?“, wollte Dr. Tappeser wissen. Und: „Wo gibt es ihn in Hessen?“ Die Kinder erlebten eine Politikerin zum Anfassen und lernten nebenbei viel Wissenswertes über Europas größten Käfer: Wie lange er lebt, ob er lieber Fleisch frisst oder doch Vegetarier ist. Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, den selten vorkommenden Hirschkäfer einmal aus der Nähe zu betrachten und die Größe der vier Jahre lang im Boden lebenden Larven zu bestaunen. Staatssekretärin Dr. Tappeser freute sich besonders über die gute Zusammenarbeit bei diesem Projekt zwischen dem Landesverband Hessen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Hessen-Forst. „Die SDW hat ein tolles Arbeitsblatt zum Hirschkäfer entwickelt. Das kann ich für die schulische Arbeit sehr empfehlen“ so Dr. Tappeser.
 
Die „Große Hirschkäfer-Pirsch“
Gemeinsam mit dem Landesverband Hessen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald startete Hessen-Forst – ergänzend zum bereits eingeführten Hirschkäfer-Beobachternetz – die „Große Hirschkäfer-Pirsch“. Die Bevölkerung ist aufgerufen, alle Hirschkäferfunde zu melden.
Die möglichst mit Bild belegten Nachweise werden alle an Hessen-Forst FENA weitergeleitet und hier ausgewertet. Im Vordergrund der Bemühungen steht das Ziel, den Zustand der hessischen Hirschkäfervorkommen besser einschätzen zu können und bei Bedarf die Lebensbedingungen der Art zu verbessern.
Jeder einzelne kann sich am Hirschkäferbeobachternetz von Hessen-Forst beteiligen: Wenn Sie einen Hirschkäfer finden, melden Sie ihn – möglichst mit Foto und Adressdaten für Rückfragen – an Hessen-Forst (www.hessen-forst.de/Hirschkaefer). Jeder Nachweis hilft weiter.

Hintergrund:
Der Hirschkäfer war Insekt des Jahres 2012. Der größte einheimische Käfer ist seit 1935 nach Naturschutzrecht geschützt und auch nach der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie europaweit bedeutsam. Heute gilt der Hirschkäfer in Deutschland als stark gefährdete Art (Rote Liste Deutschland Stufe 2), in Hessen ist er als gefährdet eingestuft (Rote Liste Hessen Stufe 3). Er ist eine der wenigen Käferarten der Anhang II Art, für die gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) europaweite Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Ungünstig für den Hirschkäfer ist, dass er nur eine geringe Ausbreitungstendenz (2-3 Kilometer) hat, was das Erreichen neuer Habitate (Lebensräume) erschwert. Seine Beliebtheit bei Sammlern im letzten und vorletzten Jahrhundert machte den Hirschkäfer zu einem ersten Zielobjekt im Naturschutz. Bereits 1935 wurde die Art gesetzlich geschützt. Die Arbeitsmaterialien zum Thema „Hirschkäfer“ für die Schulen sind über die SDW Landesverband Hessen erhältlich.

Antworten auf alle Fragen rund um den Hirschkäfer gibt es noch bis zum Ende des Hessentages in Bensheim im Zelt „Der Natur auf der Spur“ und darüber hinaus auf www.hessen-forst.de/Hirschkaefer.

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