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Fachkräfte gesucht: Pflege, Handwerk, Gastronomie

Claudia Knobel vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt moderierte die Workshops zum Thema „Fachkräftebedarf 2018“. Mit welchen Maßnahmen und Strategien soll es weitergehen? Foto: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis

Claudia Knobel vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt moderierte die Workshops zum Thema „Fachkräftebedarf 2018“. Mit welchen Maßnahmen und Strategien soll es weitergehen? Foto: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis

Vogelsbergkreis. Für Landrat Manfred Görig (SPD) steht die Fachkräftesicherung in vielen Branchen ganz oben auf seiner politischen Tagesordnung. Daher begrüßt er in einer Pressemitteilung die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure mit seinem Kommunalen Jobcenter KVA. Wissenschaftliche Unterstützung erfährt die Kreisverwaltung durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität in Frankfurt. Drei Workshops hatten sich mit dem Thema Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis befasst.

Begonnen wurde der Prozess bei der Arbeitgeberveranstaltung des Kommunalen Jobcenters KVA vor rund einem Jahr: Dort präsentierte Claudia Knobel vom IWAK Zahlen zum erwarteten Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis in 2018. Als Mangelberufe ließen sich die Gesundheits- und Pflegeberufe sowie diverse Berufe des Bauhauptgewerbes ausmachen. Zwei weitere Treffen von Arbeitsmarktakteuren fanden unter der Moderation des IWAK statt, um sich Aktionen zu überlegen und Arbeitsaufträge zu verteilen.

„Pflege in die Schulen“ hieß eine Idee für den Bereich der Alten- und Krankenpflege: Pflegeeinrichtungen unterschiedlicher Art sollen sich und ihre Berufe in den Abgangs- und Vorabgangsklassen der allgemeinbildenden Schulen präsentieren und dadurch zukünftige Auszubildende gewinnen. „Wir haben sämtliche Schulen angefragt und 60 stationäre und ambulante Einrichtungen angesprochen“, berichtete Harald Finke (Vogelsberg Consult GmbH). Erfreulich sei die große Kooperationsbereitschaft seitens der Schulen, von den schon sechs fürs Mitmachen gewonnen werden konnten. Ernüchternd dagegen das fehlende Interesse der Pflegeeinrichtungen: Gerade einmal drei Rückmeldungen habe es gegeben. Trotzdem sollen im Herbst Präsentationen in den Schulen starten.

„Handwerk in die Schulen“ fasst gleich mehrere Aktionen zusammen: Es fanden und finden Infoveranstaltungen für Lehrkräfte von allgemeinbildenden Schulen durch die Fachleute der Berufsschulen statt, die sehr gut angenommen werden und als sinnvoll eingeschätzt werden, berichtete Ewald Emken (Vogelsbergschule Lauterbach), der mit Unterstützung durch das Staatliche Schulamt in Gießen und das Kommunale Jobcenter KVA die Koordination übernommen hatte. Außerdem werden Handwerksberufe an Elternabenden präsentiert und Handwerksbetriebe stellen sich mit ihren Azubis in Abgangsklassen vor. „Es gibt im Handwerk eine hohe Bereitschaft mitzumachen, Facharbeiter und Azubis stellen den Schülerinnen und Schülern ihren Betrieb und ihre Ausbildung vor, das kommt gut an“, so Emkens Zwischenfazit.

Perspektivisch soll auch durch sozialpädagogische Unterstützung die Abbrecherquote bei Azubis reduziert werden und das Thema der Nachqualifizierung von an- und ungelernten Beschäftigten in den Fokus genommen werden. Auch eine Ausweitung der Aktionen in den Schulen auf weitere Berufsfelder ist angedacht.

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