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Bürgermeister von Hünfeld empfing polnische Gästegruppe der Caritas

Vor dem Rathaus: Die polnischen Gäste mit (hinten li.) Caritas-Betreuerin Anneliese Wigand, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und (zweite von re.) Stadtführerin Mariaola Kubiak

Vor dem Rathaus: Die polnischen Gäste mit (hinten li.) Caritas-Betreuerin Anneliese Wigand, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und (zweite von re.) Stadtführerin Mariaola Kubiak

Fulda, Hünfeld (cif). Bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten lädt der Caritasverband für die Diözese Fulda in Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk Fulda jährlich eine Gruppe polnischer Senioren zu einem Erholungsaufenthalt in die Region Osthessen ein.Der Besuch aus Polen dient zur deutsch-polnischen Versöhnung, denn alle diese polnischen Männer und Frauen, die von der Caritas eingeladen werden, haben als junge Menschen schlechte Erfahrungen mit Deutschland gemacht: Sie waren – zusammen mit ihren Familien – Verfolgte des Nazi-Regimes und mussten Gefangenschaft in Gefängnissen oder Konzentrationslagern erdulden.

Wie 2013 ist die diesjährige Besuchsgruppe, die gerade eingetroffen ist, im Gästehaus des Bonifatius-Klosters Hünfeld untergebracht. Seitens der Caritas betreut Anneliese Wigand die  sechs Seniorinnen und Senioren, die zudem von einer Dolmetscherin aus Polen begleitet werden. Den ersten Aufenthaltstag nutzte man für einen gemeinsamen Stadtrundgang in polnischer Sprache unter fachkundiger Leitung der Hünfelderin Mariola Kubiak. Anschließend folgte der erste „offizielle“ Termin, zu dem auch Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch dazu kam: Bürgermeister Stefan Schwenk hieß die Polen im Rathaus der Stadt herzlich willkommen.

Dabei betonte Schwenk, dass Hünfeld sehr dankbar sei, die polnischen Gäste der Caritas zu beherbergen. Man nehme die Versöhnung mit dem östlichen Nachbarland sehr wichtig und unterhalte zum Beispiel auch eine Städtepartnerschaft mit dem südpolnischen Proskau / Prószków im früheren Oberschlesien. Besuche wie dieser, so der Bürgermeister, könnten zur weiteren Vertrauensbildung beitragen – und damit auch zum Ziel, zukünftigen Generationen ein noch weiter zusammengewachsenes, friedliches Europa zu hinterlassen. Abschließend übergab Bürgermeister Schwenk den polnischen Senioren als Gastgeschenk ein Buch über Hünfeld, das sie, so das Stadtoberhaupt, später an ihren Aufenthalt erinnern möge.

Caritasdirektor Juch dankte dem Bürgermeister, dass die polnischen Caritas-Gäste in Hünfeld so freundliche Aufnahme fänden. Die Caritas, so Juch, habe mit den Besuchen aus Polen im Laufe der Jahre immer wieder gute Erfahrungen gemacht. In Zeitzeugengesprächen mit Schülern und Auszubildenden wären schon viele junge Menschen auf diese Weise sehr authentisch mit der dunklen Vergangenheit Deutschlands in Berührung gekommen und davon auch angerührt worden. Gleichzeitig trügen die Besuche ohne Frage zur endgültigen Aussöhnung und zur gegenseitigen Völkerverständigung in Mitteleuropa bei. In der kommenden Woche werden Caritasdirektor Juch und die polnische Gruppe gemeinsam bei Bischof Algermissen sein. Der Aufenthalt der Gäste beträgt insgesamt zwei Wochen.

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