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100 Jahre Pfarrkirche „St. Maria vom Berge Karmel“ in Schwarzbach

Pfarrkirche Schwarzbach heuteSchwarzbach. Die katholische Pfarrgemeinde Schwarzbach kann in diesem Jahr auf ein besonderes Jubiläum zurückblicken. Vor 100 Jahren – am 30. Juli 1914 – weihte der damalige Bischof Joseph Damian Schmitt aus Fulda die Schwarzbacher Pfarrkirche „St. Maria vom Berge Karmel“ ein.

Unter der Regie von Pfarrer Johannes Pfeiffer (1908 –1918) und Regierungsbaumeister Kegel aus Kassel entstand in Schwarzbach ein Gotteshaus von beachtlicher Größe und Schönheit. Die Vorgängerkirche mit Teilen aus dem 14. Jahrhundert war trotz Umbauten und Erweiterung in der 2. Hälfte des 17. und 18. Jahrhunderts zu klein und baufällig geworden. Schon viele Jahre vor Baubeginn wurde für den Bau einer neuen Kirche gesammelt, so dass der 1908 ausscheidende Pfarrer Kling seinem Nachfolger Pfarrer Pfeiffer ein hübsches Sümmchen überlassen konnte.

Im Dezember 1910 wurde dann der Bau von dem Kirchenvorstand und den 6 Bürgermeistern der zur Pfarrei gehörenden politischen Gemeinden (Schwarzbach, Gotthards, Obernüst, Mahlerts, Obergruben, Langenberg) beschlossen. Nachdem dann durch Spenden ein Betrag von insgesamt rd. 54.000 Mark aufgebracht worden war, konnte im April 1912 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die neue Kirche wurde an gleicher Stelle wie die bisherige errichtet, wobei der Turm, in dessen unterem Teil sich der Altarraum befand, mit in den Neubau einbezogen wurde.

Letzte Innenaufnahme der alten Kirche, Blickrichtung OstenSchon in der Vorbereitungsphase hatte man das notwendige Bauholz geschlagen, das von den Waldbesitzern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. Weiterhin hatte man damit begonnen in einem ca. 3 km entfernten Steinbruch die Steine für das Bauwerk zu brechen, die dann von den Bauern mit Pferdefuhrwerken in mühsamer Arbeit zur Baustelle gebracht wurden und vieles mehr. Am 30. Mai 1912 wurde dann der Grundstein gelegt. Ein halbes Jahr später waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass am 12. Dezember 1912 das Richtfest gefeiert werden konnte. Die folgende Zeit bis zur Einweihung am 30.07.1914 benötigte man für die Innen- und weiteren Außenarbeiten. Der Bau dieses großen Gotteshauses war nur möglich, weil alle Gläubigen der Pfarrei tatkräftig und aufopferungsvoll beim Bau mithalfen und zwar in einer Weise wie es heute kaum noch vorstellbar ist.

Im Laufe der hundert Jahre seit dem Bestehen der Pfarrkirche sind – wie kann es anders sein – auch mehrfach Reparatur- Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten angefallen. Zuletzt wurde 2011/2012 der Innenraum aufwendig restauriert, so dass die Kirche jetzt wieder neu im alten Glanz erscheint.

Bei einem Wettbewerb des HR-Fernsehens „Die schönsten Kirchen in Hessen“ wurde die Kirche in Schwarzbach mit einem beachtlichen 22. Platz (von 80 in Hessen) gekürt. Vor allem wegen ihrer beeindruckenden Größe und Schönheit wird sie auch „Rhöndom“ genannt. Ein Begriff, der auch von Bischof Joseph Damian Schmitt bei der Einweihung geprägt wurde.

Die jetzige Kirche steht unter dem Patrozinium „St. Maria vom Berge Karmel“ und weist darauf hin, dass die Pfarrei Schwarzbach zur Skapulierbruderschaft gehört. Die Feierlichkeiten zum 100. Weihetag der Pfarrkirche in Schwarzbach finden am traditionellen Skapulierfest (Patronatsfest), das seit über 300 Jahren in Schwarzbach feierlich begangen wird, statt.

 

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