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Wenn Stress auf den Rücken geht

Frankfurt am Main. Jeder elfte Krankschreibungstag in Hessen ist rückenbedingt. Das hat der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) gezeigt. Steve Steinberger, Präventionsexperte bei der TK, weiß, dass viele dieser Fehltage psychische Ursachen haben: „Seelische und körperliche Gesundheit hängen eng zusammen. Probleme – zum Beispiel in Beruf oder Familie – können buchstäblich im Nacken sitzen.“ So beeinflusse Stress und Überlastungen das vegetative Nervensystem und führe auf diesem Weg zu körperlichen Beschwerden, wie Rückenschmerzen.

Das bestätigte auch die TK-Studie „Bleib locker, Deutschland!“: 56 Prozent der befragten Hessen, die unter Stress leiden, klagten demnach auch über Rückenschmerzen. Bei den gelassenen und entspannten Hessen war es nur jeder vierte. „Die heutige Generation der Erwerbstätigen ist oftmals mehrfach belastet: Sie müssen Beruf und Familie unter einen Hut bringen und sich zudem oftmals auch um die ältere Generation kümmern. Die Dreifachbelastung, zusammen mit der fehlenden Zeit für körperlichen Ausgleich, geht nicht selten auf den Rücken“, erklärt Steinberger. Und so kommt es zu Verspannungen und Schmerzen. Dies behindert die Beweglichkeit, die Betroffenen nehmen eine Schonhaltung ein, um den Schmerz zu vermeiden. Und so verstärken sich die Schmerzen weiter – ein Teufelskreis.

Was also ist zu tun, um die Seele und damit auch den Rücken zu entlasten? Steinberger empfiehlt, sich im übertragenen Sinne ein breites Kreuz zuzulegen: „Vielleicht lässt sich nicht immer der Stress bei der Arbeit oder im privaten Umfeld vermeiden, man kann aber lernen damit umzugehen, zum Beispiel durch Stressbewältigungs- und Entspannungstrainings.“ Wichtig ist vor allem, für ausreichend körperlichen Ausgleich zu sorgen. „Egal wie sehr die Probleme oder der Stress drücken – die Zeit für den sportlichen Ausgleich sollte man sich nehmen“, empfiehlt der Gesundheitsexperte. „Wer sich dreimal die Woche eine halbe Stunde nimmt, um sich an der frischen Luft zu bewegen, bekommt den Kopf frei und stärkt sich selbst und den Rücken für die Belastungen des Alltags.“

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