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Prälat Mönninger begeht Eisernes Priesterjubiläum

IMG_1204_1Fulda/Marburg (bpf). Sein 65-jähriges Priesterjubiläum kann am 24. Juli Domkapitular i. R. Prälat Josef Mönninger (Fulda) begehen. Der im 95. Lebensjahr stehende Geistliche war 1949 von Bischof Dr. Johannes Baptist Dietz im Fuldaer Dom zum Priester geweiht worden. Der frühere Leiter des Seelsorgeamtes der Diözese Fulda und langjährige Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes hat sich insbesondere um die Gemeindekatechese und die Förderung der Laien im Pastoralen Dienst verdient gemacht. Der Jubilar feiert an seinem Weihetag um 9 Uhr die Heilige Messe in der Severikirche. Am Sonntag, 27. Juli, ist um 10 Uhr ein Festgottesdienst in seiner Heimatgemeinde St. Antonius d. Einsiedler in Amöneburg-Rüdigheim mit anschließendem Mittagessen. Bischof Heinz Josef Algermissen wird mit Prälat Mönninger am Samstag, 2. August, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Pius, Dr.-Dietz-Str. 17, einen Festgottesdienst feiern. Im Anschluss sind die Gläubigen zum Mittagessen eingeladen.

Dem Jubilar war es von jeher wichtig, sich für das Reich Gottes einzusetzen und vertrauensvoll auf Gott zu bauen. „Ich bin ein einfacher Arbeiter für das Reich Gottes“, betont er. An seinen vielen Wirkungsorten als Seelsorger hat er gelernt, Menschen zur Mitarbeit anzuregen. „Ein Priester muss im Volk stehen und nicht über ihm“, zeigt er sich überzeugt. Er müsse immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Nöte der ihm anvertrauten Menschen haben. Auch sollten die Menschen spüren, dass ihr Seelsorger seine Arbeit mit Freude verrichtet.

In den sechs Jahrzehnten seines pastoralen Wirkens nahm Mönninger wichtige Aufgaben wahr: als Kolping-Diözesanpräses und Diözesanjugendseelsorger, als Kasseler Gemeindepfarrer und Regionaldechant, von 1977 an als Ordinariatsrat und Abteilungsleiter im Bischöflichen Generalvikariat, als Domkapitular und Mitglied zahlreicher Kommissionen und Räte sowie als Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. Dabei hat er sich große Verdienste um die seelsorgliche und soziale Arbeit im Bistum erworben. Sie fanden 1973 in der Ernennung zum „Päpstlichen Kaplan“ (Monsignore) und 1980 zum „Päpstlichen Ehrenprälaten“ ihre äußere Anerkennung.

Geboren am 2. Dezember 1919 in Rüdigheim, besuchte Mönninger die Bischöfliche Lateinschule in Amöneburg und wechselte dann an das Konvikt in Fulda. Nach dem Abitur 1938 in Fulda wurde er zunächst zum Arbeitsdienst und bei Kriegsausbruch sogleich zum Wehrdienst einberufen. Bei Kriegsende war er Artillerieoffizier im Osten. Erst 1946 konnte er sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Fulda fortsetzen. Auf die Priesterweihe folgten 1949 Kaplansjahre in Fulda in St. Sturmius und der Stadtpfarrei. Ab 1951 wirkte er als Präses der Kolpingfamilie Fulda. 1955 wurde er zum Diözesanpräses des Kolpingwerkes und ein Jahr später außerdem zum Diözesanjugendseelsorger für die Mannesjugend ernannt. Darüber hinaus war er an den Fuldaer Schulen als Religionslehrer tätig.

1960 wurde Mönninger zum Pfarrer in Giesel ernannt. Hier lagen ihm Baumaßnahmen an Kirche und Pfarrhaus ebenso am Herzen wie die Seelsorge an der Jugend. Sechs Jahre später übertrug ihm Bischof Adolf Bolte die Seelsorge für die St.-Bonifatius-Gemeinde im Nordosten Kassels. Über zehn Jahre wirkte er in dieser wachsenden Großstadtpfarrei. Das Vertrauen seiner Mitbrüder berief den engagierten Pfarrseelsorger 1972 zum Dechanten des Stadtdekanates Kassel und zum Regionaldechanten der damaligen Region Kassel. Nachdrücklich setzte er sich für eine Kooperation der Pfarrgemeinden beim Aufbau notwendiger Dienste ein und ging dabei selbst mit gutem Beispiel voran. Die Gründung der Kasseler Stadtkonferenz ebenso wie der Bau des neuen Regionalhauses sind nicht zuletzt seiner Initiative zu danken.

1977 berief ihn Bischof Dr. Eduard Schick als Ordinariatsrat ins Bischöfliche Generalvikariat und übertrug ihm die Verantwortung für die territorial- wie personalstrukturelle Planung im Bistum. Zugleich wurde er zum Ehrendomkapitular an der Fuldaer Kathedralkirche ernannt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Sakramentspastoral. Der aktiven Seelsorge blieb er verbunden, indem er in der Pfarrei St. Pius mitarbeitete. Anfang 1978 folgte die Ernennung zum Leiter des Seelsorgeamtes und wenig später zum Domkapitular. Im September 1984 wurde er darüber hinaus zum Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes berufen.

Im Sinne der Konzilsbeschlüsse war Prälat Mönninger – von 1977 bis 1990 unter anderem auch Geistlicher Beirat des Katholikenrats der Diözese – stets bestrebt, die Seelsorge den Erfordernissen der Gegenwart anzupassen und den Weg einer Kirche zu bereiten, in der Priester und Laien vertrauensvoll zusammenarbeiten. Seine besondere Gabe, Menschen zusammenzuführen und Brücken zu bauen, kam ihm dabei ebenso zugute wie die praktische Erfahrung in der Gemeinde- und Verbandsarbeit. Immer wieder war er bestrebt, neue Impulse zu geben und pastorale Schwerpunkte zu setzen. Als Mönninger Ende 1989 von der Leitung des Seelsorgeamtes entpflichtet wurde, blieb er bis 1995 weiter Vorsitzender des Caritasverbandes der Diözese. Im Juni 2004 wurde Prälat Mönninger bei einem Besuch in England aus Anlass des 1250. Jahrestages des Martyriums des heiligen Bonifatius vom damaligen Bischof von Plymouth, Christopher Budd, zum Ehrendomkapitular des Kapitels der Kathedralkirche zu Plymouth ernannt.

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