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Sportmedizinischer Check für Vorsorgemuffel

Frankfurt am Main. Für Spitzensportler gehört eine jährliche sportmedizinische Untersuchung einfach zu ihrer Jahresplanung dazu. Auch für Freizeitsportler ist der Fitnesstest sinnvoll. Allerdings nutzen nur wenige Menschen in Hessen den kostenpflichtigen Fitnesscheck regelmäßig, obwohl zwei Dritteln der Hessen (66 Prozent) bekannt ist, dass es diese Vorsorgemaßnahme gibt. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) sind es gerade einmal neun Prozent der hessischen Versicherten, die sich regelmäßig, begleitend oder als Einstieg zum Freizeitsport, untersuchen lassen. Für die Gesundheitsvorsorge ihrer Versicherten hat die TK nun, als bislang einzige Krankenkasse in Hessen, mit dem hessischen Sportärzteverband eine Kooperation vereinbart und bezuschusst die Untersuchung. Durch die Kooperation mit den hessischen Sportärzten ist zugleich gewährleistet, dass die Versicherten eine Untersuchung auf qualitativ hohem Niveau erwartet.

„Der Check beim Sportmediziner ist eine Chance, die sonst eher unliebsamen Vorsorgeuntersuchungen, in einen attraktiven Termin zu verwandeln“, findet Dr. Ingo Tusk, Vorsitzender des Sportärzteverbandes Hessen. Schließlich lasse sich der Versicherte mit der Untersuchung seine sportliche Dynamik bescheinigen, so der Orthopäde. Und falls es gesundheitliche Einschränkungen gebe, könne der Arzt sie frühzeitig erkennen. Gemeinsam mit dem Sportärzteverband Hessen möchte die TK in Hessen die Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Und eine sportmedizinische Untersuchung kann der Auftakt zu mehr Aktivität sein. Ein Haus- oder Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin untersucht bei dem Fitnesscheck das Herzkreislaufsystem und den Bewegungsapparat. Anschließend erhält der Versicherte eine persönliche Empfehlung für seine sportlichen Aktivitäten.

Neben dem Ruhe-EKG können auch ein Lungenfunktionstest und ein Belastungs-EKG angezeigt sein. Geeignet ist die Untersuchung für Menschen, die gerne mit Sport beginnen möchten und für jene, die regelmäßig Sport treiben. „Auch wer viel Sport treibt, kann orthopädische Beschwerden oder Herzkreislaufprobleme entwickeln“, sagt Alexandra Schätzle, Präventionsberaterin bei der TK in Hessen, „sei es durch Überlastung oder etwa zu frühes Training nach einer überstandenen Grippe.“ Die Gesundheitsvorsorge finde so auch auf verschiedenen Ebenen statt, so Schätzle. Bisher haben nur vier Prozent der Hessen schon einmal zum erneuten Trainingsstart eine sportmedizinische Untersuchung durchführen lassen.

Sportarzt Dr. Ingo Tusk rät ebenso den Aktiven wie auch den Sportanfängern dazu, ihren Körper genauer vom Arzt unter die Lupe nehmen zu lassen: „Wer einmal gemerkt hat, dass ihm die Bewegung gut tut, ist meist motiviert und will mit vollem Programm loslegen. Ab 40 spielt dann bei vielen Menschen noch die Midlifecrisis eine Rolle, weshalb sie sich übermotiviert in Aktion begeben“, erklärt Dr. Tusk. Allerdings hätten etliche Menschen in diesem Alter bereits Übergewicht, Bluthochdruck oder statische Probleme. Dann sei es vielfach besser, die Aktiven gingen zunächst auf den Crosstrainer, anstatt den Laufschuh zu schnüren, empfiehlt der Sportmediziner.

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