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Welcomecenter Hessen feiert einjähriges Bestehen

Frankfurt. Spanische Ingenieure, bulgarische Ärztinnen, kroatische Wirtschaftswissenschaftler oder polnische Krankenpflegerinnen – seit Eröffnung am 2. Juli 2013 haben mehr als 700 Ratsuchende unterschiedlicher Nationalitäten das Welcomecenter Hessen für ein persönliches Gespräch aufgesucht. Die Tendenz ist weiterhin steigend – bereits in der ersten Hälfte des laufenden Jahres kamen rund 470 Ratsuchende. Der Großteil stammt aus den europäischen Nachbarländern, etwa ein Viertel aus Drittstaaten.

„Das Fachkräftethema ist eines der wichtigsten strategischen Themen des Handwerks für die kommenden Jahre – natürlich für die Unternehmen selbst, aber auch für die Region. Es ist von großer Bedeutung, dass die unterschiedlichen Akteure aus Politik und Wirtschaft ihre Angebote sinnvoll vernetzen, um den neuen Arbeitskräften einen guten beruflichen Start zu ermöglichen“, so Karsten Lamers, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, bei der Feier des einjährigen Bestehens des Welcomecenter. „26 Prozent der Kunden im Welcomecenter kommen aus Spanien und knapp 9 Prozent aus Rumänien, gefolgt von kleineren Gruppen aus der EU. Etwa ein Viertel der Hilfesuchenden kommen aus Nicht-EU-Ländern.“ Lamers erinnerte daran, dass das Handwerk und die Kammer ihre Aufgabe in diesem Bereich sehr ernst nehme und sich schon vielfältig einbringe, etwa über ein Azubi-Projekt für junge Spanier, das Ausbildungsplätze im Rahmen der Dualen Ausbildung im Kammerbezirk bereitstellt.

Die räumliche Nähe von Welcomecenter, Eingangszone und Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur sowie die direkte räumliche Anbindung der Anerkennungsberatungsstelle des Landes Hessen fördert die Zusammenarbeit und verbessert so die Unterstützung für die Ratsuchenden, ein Vorteil, den Karl-Heinz Huth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Frankfurt, auch bei der Begrüßung der Gäste betonte: „Dass wir in Frankfurt diese Anlaufstellen unter einem Dach anbieten können, ist für ausländische Fachkräfte eine zusätzliche Erleichterung. Zudem werden durch die kurzen Wege zusätzliche Synergien geschaffen, die die Bearbeitung der Anliegen beschleunigen können. Hessen gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Zuwanderungszahlen. Besonders im Ballungsgebiet Frankfurt ist der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sehr hoch. Um für ausländische Fachkräfte attraktive Bedingungen zu schaffen, müssen wir ihnen einen möglichst schnellen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglichen und sie dabei bestmöglich unterstützen.“

Die tägliche Arbeit des Welcomecenter-Teams, das aus drei mehrsprachigen Beratungsfachkräften besteht, gestaltet sich vielseitig: Besonders nachgefragt werden Informationen zur Arbeitssuche in Deutschland, zum deutschen Sozialversicherungssystem und zu den Möglichkeiten, einen Sprachkurs besuchen zu können. Da die Bandbreite an Unterstützungsbedarf sehr groß ist, gibt es kein starres Raster – jede Einzelperson wird individuell betreut. Und auch sonst zeigen sich die Beratungskräfte kreativ:

„Eine der größten Hürden für ausländische Ratsuchende ist zunächst oft die Verständigung“, erklärt Ann-Marie Bennemann, Mitarbeiterin des Welcomecenters. „Das gilt für alle Lebensbereiche und besonders bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Hinzu kommt, dass sich das Leben in Deutschland oft stark von dem des jeweiligen Herkunftslandes unterscheidet. Um auch jenseits der Büroräume Foren zum gegenseitigen Austausch zu schaffen, haben wir einen Stammtisch ins Leben gerufen. Außerdem haben wir gemeinsam mit zwei Ratsuchenden am Lauf für Mehrsprachigkeit teilgenommen. Wir freuen uns über alle Interessierten, die an unserem Stammtisch teilnehmen und mit anderen ins Gespräch kommen möchten. Das nächste Treffen wird am 7. August stattfinden. Sobald Zeit und Ort feststehen, werden wir dies auf unserer Internetseite bekanntgeben.“

Seit März dieses Jahres können die Mitarbeiter die Ratsuchenden auch an die benachbarte Anerkennungsberatungsstelle verweisen. Die Aufgabe der Beratung ist es, bei der Antragstellung zur Anerkennung des Berufsabschlusses in Deutschland Hilfestellung zu leisten.

Weitere Informationen:

Dieses Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds – und des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gefördert.  Mit der Gründung wird das Ziel verfolgt, internationalen Fachkräften in Frankfurt einen guten Start zu ermöglichen.

Kontaktdaten zum Welcomecenter sowie weitere Informationen finden sich auf der virtuellen Informationsplattform www.work-in-hessen.de.
Das Welcomecenter Hessen befindet sich in den Räumen der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main, in der Fischerfeldstraße 10 -12 in Frankfurt am Main.

Die Öffnungszeiten sind:
Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 09:00 – 12:30 Uhr
Donnerstag von 09:00 – 18:00 Uhr

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