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Rekultivierung der Abfalldeponie im Einklang mit dem Naturschutz

Der vom Landkreis beauftragte Amphibienexperte Harald Nicolay (rechts im Bild) erläuterte den Mitgliedern der Deponie- und Landschaftskommission und des Kreisausschusses die einzigartige Amphibien und Reptilienpopulation am Standort Kalbach.      Foto: Blachnik

Der vom Landkreis beauftragte Amphibienexperte Harald Nicolay (rechts im Bild) erläuterte den Mitgliedern der Deponie- und Landschaftskommission und des Kreisausschusses die einzigartige Amphibien und Reptilienpopulation am Standort Kalbach. Foto: Blachnik

Kalbach. Eine nicht mehr benötigte Teilfläche der Abfalldeponie in Kalbach soll mit unbelastetem Erdaushub rekultiviert werden. In dem ehemaligen Basaltabbaugebiet hat sich eine schützenswerte Amphibien- und Reptilienpopulation (z.B. Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Ringelnatter) angesiedelt, deren Bestand durch die gezielte Wahl von Verfüllungsabschnitten, die Gestaltung der Oberfläche mit Flachgewässern, Senken und Geröllhalden sowie eine naturnahe Vegetation dauerhaft gesichert werden soll.

Dieses Thema stand im Mittelpunkt der Beratungen und einer Exkursion der Deponie- und Landschaftskommission unter Vorsitz des Abfalldezernenten und Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld. Die Deponie- und Landschaftskommission gibt es seit Mitte der neunziger Jahre. Sie wurde nach der Genehmigung der Erweiterung der Kreisabfalldeponie ins Leben gerufen, um die Standortgemeinde und die bestehende Bürgerinitiative frühzeitig über vorgesehene Maßnahmen zu informieren und gemeinsam Umsetzungsmöglichkeiten abzustimmen. Die Kommission tagt in der Regel einmal im Jahr zur Beratung aktueller Themen, die das Abfall- und Energiezentrum Kalbach betreffen. Beim letzten Treffen wurden vor allem die geplante Oberflächenabdichtung verfüllter Teilbereiche der Deponie sowie die Rekultivierung der nicht mehr benötigten Teilfläche behandelt.

Nach Angaben von Fachdienstleiter Claus Blachnik liegt für die Abdichtung der verfüllten Teilbereiche mit einer Gesamtfläche von 6,5 Hektar die benötigte Genehmigung im Entwurf vor. Das Aufbringen eines mehrstufigen Dichtungssystems aus Ton, Kunststoffbahnen und rekultivierungsfähigem Boden soll das Eindringen von Niederschlagswasser in den Deponiekörpern verhindern. Aufgrund des Umfangs der Maßnahme und der strengen umwelttechnischen Auflagen muss von einer mehrjährigen Bauzeit ausgegangen werden. Der voraussichtliche Baubeginn ist für 2015 geplant. Nach einer vorläufigen Berechnung dürften sich die Kosten auf rund sechs Millionen Euro belaufen. Die Finanzierung erfolgt aus den Mitteln der Rekultivierungsrückstellung, die in den Jahren von 1992 bis 2005 aus dem Abfallgebührenaufkommen gebildet worden ist.

Auch erhielten die Kommissionmitglieder einen Überblick über wichtige aktuelle Kennzahlen des Abfallwirtschafts- und Energiezentrums wie umgeladene Abfallmengen sowie Sickerwasser- und Deponiegasaufkommen. Weiterhin ging es um die Rekultivierung einer Teilfläche im Südabschnitt. Dieser Bereich wird nicht mehr für die Ablagerung von Abfällen benötigt, da seit 2005 bundesweit keine unvorbehandelten Abfälle mehr deponiert werden dürfen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren sollen dort insgesamt 700.000 Kubikmeter unbelasteter Erdaushub eingelagert werden, um das ehemalige Basaltabbaugebiet zu rekultivieren. Während einer Ortsbegehung im Anschluss an die Sitzung informierte der Beauftragte für Amphibienschutz, Harald Nicolay, über das naturschutzfachlich abgestimmte Vorgehen bei der Teilverfüllung der abgebauten Steinbruchbereiche.

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