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Gersfelder Grundschule legt Wert auf Umwelt- und Gesundheitsbildung sowie Sport und Kultur – Inklusion wird umgesetzt

378-Gersfeld-Koenigin_der_Nacht_und_PaminaGersfeld. „Danke dass Sie uns das ermöglicht haben“, ruft ein Mädchen nach dem Opern-Workshop mit dem Wiener Musiktheater „Kinder des Olymp“ der stellvertretenden Schulleiterin Stefanie Götschel begeistert zu. „Gerne, aber der Dank gilt besonders unserem Förderverein“, erwidert diese.

Offenbar gelingt es der Otto-Lilienthal-Schule in Gersfeld, ihr Leitbild umzusetzen. Darin heißt es: „Unsere Arbeitsweise soll geprägt sein durch eine Kultur der offenen Kommunikation, des Vertrauens sowie der gegenseitigen Wertschätzung…“ Dafür arbeitet das siebenköpfige Lehrerkollegium nicht nur mit den Eltern, beispielsweise über den Schulförderverein „Start-Klar“, zusammen, sondern als Gersfelder Schulzentrum auch „eng und sehr gut“ mit der Rhönschule und der Anne-Frank-Schule, betont Götschel, die in diesem Schuljahr die ans Kultusministerium abgeordnete Schulleiterin Manuela Goldbach vertreten hat.

378-Gersfeld-Wilde_Tiere_tanzenNach den Ferien wartet auf die Schulgemeinde mit den Kooperationsklassen eine neue Herausforderung: Schülerinnen und Schüler der Grundstufe 1 der Anne-Frank-Schule für Lernhilfe werden in den Flexklassen der Otto-Lilienthal-Schule beschult. Die 2013/14 eingerichteten „Flexklassen“ bieten dafür günstige Strukturen: Kinder können das erste und zweite Schuljahr flexibel in ein, zwei oder drei Jahren absolvieren. Begleitet werden sie neben ihren Klassenlehrerinnen zusätzlich von der Sozialpädagogin Petra Frormann und der Förderschullehrerin Claudia Wunsch.

Damit übernimmt die Otto-Lilienthal-Schule beim Thema Inklusion eine Vorreiterrolle im Landkreis Fulda. Modellfunktion hat sie auch als eine von 30 Schulen in Hessen, die am Projekt „Qualifizierte Schulvorbereitung“ teilnehmen. Dafür hat sie den Austausch mit den Gersfelder Kindergärten intensiviert.

Der Pioniergeist macht dem Namenspatron der Einrichtung alle Ehre: Im Jahr 2000 hat sich die Grundschule, die 1964 als Teil der Rhönschule eröffnet wurde und seit 1978 eigenständig ist, nach dem Ingenieur und Segelflugpionier Otto Lilienthal benannt. „Lilienthals mutige experimentelle Haltung soll ein Bildungsziel unserer Schule sein“, ist im Schulprogramm formuliert. „Außerdem wollen wir unsere Verbundenheit mit der Heimat und der Wasserkuppe, wo die erste Segelflugschule Deutschlands entstand, ausdrücken“, ergänzt Stefanie Götschel.

Als Sitz der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön kommt der Wasserkuppe zudem für die Umweltbildung im Landkreis eine zentrale Rolle zu. Und auch die Lilienthal-Schule legt darauf besonderen Wert: So wurde ihr vor kurzem das Teilzertifikat „Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verliehen, das einen Zwischenschritt für die Auszeichnung als „Umweltschule“ und für das Gesamtzertifikat „Gesundheitsfördernde Schule“ darstellt.

Für Nachwuchssportler gibt es eine Talentaufbaugruppe, die mit der Talentfördergruppe der Rhönschule kooperiert. Autorenlesungen, Theaterbesuche und das nachmittägliche „Winterkino“ des Fördervereins gehören zum kulturellen Angebot. In diese Rubrik fällt auch der Opern-Workshop, den der Förderverein „Start-Klar“ anlässlich seines zehnjährigen Bestehens gesponsert hat. Der Verein, dem etwa 100 Eltern angehören, ist vor allem zuständig für die Organisation der Nachmittagsbetreuung der Kinder. Bei seiner „Geburtstagsfeier“ wurden in der Schulturnhalle alle 130 Schülerinnen und Schüler, angeleitet von einem professionellen Opern-Duo, in eine Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“ einbezogen. „Wer einmal von der Musik und der Geschichte berührt wurde, dem bleibt dieses Erlebnis für immer“, hofft Heidrun Breitschwerdt, die Vorsitzende des Fördervereins. Dieser steht damit übrigens in der Tradition von Otto Lilienthal, der sich seinerzeit für eine Berliner Volksbühne engagiert hatte, um allen sozialen Schichten Theaterbesuche zu ermöglichen.

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