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Sonnenbrand bei Kindern: Eltern unterschätzen häufig die Stärke der Sonnenstrahlen

Frankfurt am Main. Eltern unterschätzen häufig die Gefahr von UV-Strahlung. Eine Studie der Universität Erlangen zeigt: Während 80 Prozent der Erwachsenen ihre Kinder im Urlaub regelmäßig mit Sonnenmilch eincremen, schützen nur 30 Prozent der Eltern ihren Nachwuchs auch im Alltag. „Dabei sind die Sonnenstrahlen in unseren heimischen Breitengraden ebenfalls gefährlich für die sensible Kinderhaut“, sagt Steve Steinberger, Präventionsberater bei der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen.

Die Folge des fehlenden Sonnenschutzes ist erschreckend: Jedes fünfte deutsche Kindergartenkind hatte – laut Hautkrebsstiftung – bereits mindestens einen Sonnenbrand. Wenn ein Mensch in seiner Kindheit und Jugend viele Sonnenbrände hatte, ist das Risiko hoch, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken. „Kinderhaut muss daher vor Sonnenstrahlen besonders gut geschützt werden, denn sie ist noch viel dünner und weniger pigmentiert als Erwachsenenhaut“, weiß Steinberger. Doch auch viele Erwachsene schützen sich nicht ausreichend vor der Sonne. 43 Prozent der Hessen vergessen das Auftragen von Sonnencreme außerhalb des Urlaubs. 31 Prozent lassen die Schutzmittel ab und zu bewusst weg und 13 Prozent lehnen Sonnencreme grundsätzlich ab. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK gezeigt.

Eltern sollten für ihre Kinder Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15 wählen und die Lotion dick auftragen. „Studien haben gezeigt, dass die meisten Menschen viel zu wenig Creme nutzen. So können die Mittel nur einen Bruchteil ihrer Schutzwirkung entfalten“, sagt Steinberger. Was viele Eltern auch nicht wissen: Wolken schützen kaum vor UV-Strahlung. Im Hochsommer gelangt bis zu 90 Prozent der Strahlung noch durch die dickste Wolkendecke. „Auch Wasser schützt nicht. Langwellige UVA-Strahlung dringt bis zu einem halben Meter ins Wasser ein“, weiß Steinberger. Zudem wird auch immer ein Teil der Creme vom Wasser abgewaschen. Deshalb rät der Präventionsexperte Kindern und Erwachsenen, das Nachcremen nicht zu vergessen.

Hintergrund: Wie entsteht aus Sonnenbrand Hautkrebs?
Trifft UV-Strahlung auf eine Zelle der Haut wird sie von verschiedenen Bestandteilen der Hautzelle absorbiert oder gestreut. Die dichteste Struktur der Zelle ist der Zellkern, der besonders viel energiereiche UV-Strahlung absorbiert. Hierbei kann es zu einer direkten Schädigung der DNA kommen. Ist der Schaden zu groß, stirbt die Zelle ab. Andernfalls versucht der Körper, den entstandenen Schaden zu reparieren. Wird die Zellreparatur fehlerhaft durchgeführt, kann es zu Mutationen kommen. Unter bestimmten Voraussetzungen können sich Zellen der Haut unkontrolliert vermehren. Es entsteht Hautkrebs.

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