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CDU-Fraktion des Hessischen Landtags besuchte Klinikum Fulda

Bild  (v. links): Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Dr. Norbert Herr,  Dr. Ralf-Norbert Bartelt,  Andreas Hofmeister, Prof. Dr. Erich Hofmann,  Jürgen Banzer, Karin Wolff,  Michael Reul Fotonachweis: Barbara Froese

Bild (v. links):
Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Dr. Norbert Herr, Dr. Ralf-Norbert Bartelt, Andreas Hofmeister, Prof. Dr. Erich Hofmann, Jürgen Banzer, Karin Wolff, Michael Reul
Fotonachweis: Barbara Froese

Fulda. Im Rahmen der CDU-Sommerbereisung besuchten Karin Wolff (MdL), Vorsitzende des Arbeitskreises Wissenschaft und Wirtschaft, Dr. Norbert Herr und die Mitglieder des Landtags Jürgen Banzer, Dr. Ralf-Norbert Bartelt, Andreas Hofmeister und Michael Reul das Klinikum Fulda.

Vorstandssprecher Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel begrüßte die Gäste und gab einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation des Klinikums sowie die aktuellen Planungen des OP-Notfallzentrums. „Dank der befürworteten Landesmittel in Millionenhöhe wird auf unserem Campus ein OP-Notfallzentrum errichtet. Die ersten Anzeichen für die Großbaustelle sind bereits sichtbar. Wir freuen uns über die große Unterstützung der Landesregierung für unseren Neubau“, so der Vorstandssprecher. Dr. Menzel sprach weiterhin über die Bedeutung des Klinikums als größter Ausbildungsbetriebe der Region sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg.

Auch das Thema einer möglichen Fusion mit den Krankenhäusern Alsfeld, Bad Hersfeld und Fulda kam zur Sprache. “Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Wir begrüßen daher eine Verbundlösung. Die Entscheidung, ob es zu einer Fusionierung kommen wird obliegt dem Träger“, so der Vorstand Krankenversorgung. Auf dem Programm standen anschließend die Besichtigung der „MR-Suite“, der Frühchenstation der Kinderklinik sowie die Rheumatologie.

Prof. Dr. Erich Hofmann, Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, führte die Gäste durch die neue „MR-Suite“. Die im Jahr 2012 eröffnete, rund 470 Quadratmeter große MR-Abteilung wurde im ersten Untergeschoss des Hauptgebäudes eingerichtet. Sie bietet nicht nur genügend Raum für die beiden neuen digitalen Breitband-MRT-Geräte, sondern präsentiert sich u.a. mit einem ansprechend eingerichteten Empfangs- und Wartebereich, einem separaten Zugang für bettlägerige Patienten, modernen Umkleidekabinen und einer Kaffeebar.

Die rund 2,7 Mio. Euro teuren Geräte sind technologisch führend und werden gemeinsam von den Kliniken für Radiologie und Neuroradiologie betrieben. Das Radiologiezentrum am Klinikum kann so Diagnostik auf Spitzenniveau anbieten. Die Magnetresonanztomografie ist ein diagnostisches Verfahren, das unterschiedliche Weichteile außergewöhnlich differenziert darstellen kann und dabei ohne Röntgenstrahlung arbeitet.

„Um detaillierte Strukturen innerhalb des menschlichen Körpers sichtbar zu machen, kommen bei der Magnetresonanztomografie Magnetfelder und Hochfrequenzsignale gemeinsam zum Einsatz. Im Gegensatz zu den Röntgenverfahren besteht bei der Magnetresonanztomografie keinerlei Strahlenrisiko“, erläuterte Prof. Hofmann. Die biologische Unbedenklichkeit und die hohe diagnostische Aussagekraft lassen die Nachfrage nach Untersuchungen stetig ansteigen. „Für die Patienten bedeuten die beiden MRT-Geräte eine bessere Bildqualität für eine verlässliche Diagnosestellung und kürzere Untersuchungszeiten“, betont Prof. Hofmann. Auch die mit 70 cm besonders weite Öffnung des Magneten sorgt für zusätzlichen Patientenkomfort.

Während der Besichtigung der Frühchenstation der Kinderklinik erläuterte Prof. Dr. Reinald Repp, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die Bedeutung des Perinatalzentrums in Fulda und die hohe Qualität der Behandlungsergebnisse. Die Überlebenschancen der Fuldaer Frühgeborenen liegen deutschlandweit im Spitzenbereich und dies mit den besten Chancen, dass die kleinen Frühgeborenen alles ohne Komplikationen schaffen und gesund entlassen werden.

Ein Beispiel hierfür ist Frühchen Frieda, die Anfang November 2010 nach nur 21 Wochen und fünf Tagen Schwangerschaft zur Welt kam. Es gibt bis heute kein anderes Kind auf der ganzen Welt, das noch früher geboren wurde und dies überlebt hat. Heute ist Frieda ein lebensfrohes Mädchen mit besten Lebensvoraussetzungen. Prof. Repp erklärte den medizinischen Erfolg damit, dass das ärztliche und das pflegerische Personal in der Frauen- und der Kinderklinik des Klinikums Fulda hervorragend zusammenarbeiten, modernste medizinische Behandlungsmethoden eingesetzt und ständig weiterentwickelt werden – und die Teams gerade bei der Behandlung extrem unreifer Frühgeborener schon viel Erfahrung gesammelt haben.Im bundesweiten Vergleich steht das Perinatalzentrum des Klinikums Fulda an erster Stelle.

Interessiert folgte die Delegation auch den Ausführungen von Prof. Dr. Peter Kern, Direktor der Medizinischen Klinik IV (Rheumatologie). Laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) bestehe in Deutschland eine generelle Unterversorgung im Fachbereich Rheumatologie. Es sei davon auszugehen, dass 70% aller Patienten mit rheumatischen Erkrankungen nie einen Spezialisten sehen. Die Zahl der tätigen Rheumatologen liegt deutlich unter 50% des Bedarfes. Der Mangel wird angesichts des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung und der Multimorbidität (Mehrfacherkrankung) in den nächsten Jahren eher zunehmen. Im April 2010 wurde daher die Klinik mit den Schwerpunkten Rheumatologie, Immunologie und Osteologie am Klinikum etabliert. Damit wird im Bereich der Rheumatologie/Immunologie für die Patienten durch das Klinikum Fulda eine deutliche Verbesserung der Versorgung auf diesem Gebiet erreicht.

Vor etwa einem Jahr hat Prof. Kern zusammen mit dem Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) ein ambulantes Versorgungskonzept entwickelt: Das Rheumanetz Osthessen hat das Ziel, gemeinsam mit 10 internistischen Praxen den Mangel an Rheumatologen in der ambulanten Versorgung zu kompensieren. Dies erfolgt, in dem bestimmte Leistungen auf die nicht rheumatologischen, sog. „Stützpunktpraxen“ verlagert werden. Dabei stehen sie jederzeit mit dem rheumatologischen Zentrum des Klinikums Fulda in Kontakt, um ggf. den Rat der Spezialisten rund um Prof. Kern abzurufen oder bei entsprechender Dringlichkeit, eine sofortige Vorstellung des Patienten – sei es ambulant oder stationär – zu gewährleisten. „Durch diese innovative, in Fulda entstandene Kooperation, versprechen wir uns eine deutliche Verbreiterung in der ambulanten rheumatologischen Versorgungskapazität“, so Prof. Kern.

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