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Langzeitarbeitslosigkeit weiter auf hohem Niveau

Frankfurt. Wie sich die Zahlen in den Bereichen der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und der Grundsicherung (SGB II) im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben, zeigen die aktuellen Broschüren der Regionaldirektion Hessen, die ab sofort im Internet abzurufen sind.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, bilanziert das Jahr 2013:

„Auch wenn im Vergleich zum Jahr 2012 ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, hat sich der hessische Arbeitsmarkt durchaus stabil gezeigt. Der stete Anstieg der Gesamtbeschäftigung sowie der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ging ebenfalls mit einem Anstieg der Beschäftigungsquoten zum Beispiel Älterer und Frauen einher. Diese positive Entwicklung darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass im Jahr 2013 Arbeitslose in einem geringen Maß an dieser Zunahme partizipiert haben. Alter, Langzeitarbeitslosigkeit und niedrige berufliche Qualifikationen erschweren die Arbeitsmarktintegration erheblich. Somit bleiben die großen Herausforderungen bestehen, gerade bei der großen Gruppe der Langzeitarbeitslosen die richtigen Qualifikationsangebote herauszufinden und anzubieten.“

Arbeitslosigkeit gestiegen
Im Jahr 2013 waren im Jahresdurchschnitt 185.600 Menschen in Hessen arbeitslos gemeldet. Davon entfielen rund 35 Prozent (64.300) auf den Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung); 12,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt gingen dem Rechtskreis SGB III demzufolge 2013 mehr Arbeitslose zu, als Abgänge zu verzeichnen waren. Die Mehrheit der Arbeitslosen (51,7 Prozent) war hier bis zu drei Monaten arbeitslos. Der Anteil der Abgänge in Erwerbstätigkeit betrug 43,6 Prozent. Weitere Gründe für ein Ende der Arbeitslosigkeit waren u.a. Beginn einer Ausbildung, Kinderziehung, Arbeitsunfähigkeit oder Renteneintritt.
Der Gesamtanstieg der Arbeitslosigkeit um 4,1 Prozent resultiert hauptsächlich aus der Zunahme in der Arbeitslosenversicherung. Die Zahl der arbeitslosen Arbeitslosengeld II – Empfänger stieg binnen eines Jahres um lediglich 0,2 Prozent auf 121.300 an.

Zahl der Leistungsberechtigten im SGB II gestiegen
Insgesamt stieg im Jahr 2013 die Zahl der Menschen, die Leistungen aus der Grundsicherung bezogen, um 1,5 Prozent auf 409.600 an. Darunter waren 283.800 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Dazu zählt, wer zwischen 15 und 65 Jahre alt ist, als erwerbsfähig und hilfebedürftig gilt und ohne gesundheitliche Einschränkung mindestens drei Stunden am Tag arbeiten kann. Auch bei dieser Personengruppe gab es gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 1,3 Prozent. Ebenfalls stieg die Zahl der nicht erwerbsfähigen Hilfebedürftigen – meist Kinder in Bedarfsgemeinschaften – von 123.300 auf 125.800 (+ 2,1 Prozent). Zusätzlich wurden mehr Bedarfsgemeinschaften gezählt; insgesamt 207.200 (+1,5 Prozent).

Langzeitarbeitslosigkeit weiter auf hohem Niveau
Fast 50,0 Prozent der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) sind Langzeitarbeitslose, die zwölf Monate und länger arbeitslos sind. Insgesamt 67.300 Menschen waren in Hessen 2013 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, davon nur rund 7.000 Personen in der Arbeitslosenversicherung.
Die Gründe für eine Langzeitarbeitslosigkeit können vielfältig sein: gesundheitliche Einschränkungen, mangelnde Mobilität, unzureichende Qualifikationen oder fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Allein 63,0 Prozent (18.600) aller arbeitslosen Personen im Alter zwischen 25 und unter 35 Jahren in den Jobcentern haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent an.

Zahl erwerbstätiger Arbeitslosengeld II- Empfänger leicht gestiegen
Die Zahl der erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Empfänger ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen und lag 2013 im Durchschnitt bei 83.800 Personen, rund 500 mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg ist auf Beschäftigte zurückzuführen, die bis 850 Euro verdienten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Selbstständigen um weitere 300 auf 6.500 an. Lediglich die Zahl der abhängig Beschäftigten, die mehr als 850 Euro verdienten, sank um 500 auf 21.100.

Zahl der Aufstocker angestiegen
Die Zahl der Aufstocker, das heißt derjenigen, die neben Arbeitslosengeld I auch Leistungen der Grundsicherung beziehen, ist um 700 auf 5.700 angestiegen. Reicht das Arbeitslosengeld nicht aus, um die Bedarfsgemeinschaft zu versorgen, können diese Personen zusätzlich Leistungen der Grundsicherung erhalten.

Die aktuellen Flyer zur Entwicklung in Hessen 2013 sind im Internet unter:

http://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/service/Ueberuns/Regionaldirektionen/Hessen/Presse/Detail/index.htm?dfContentId=L6019022DSTBAI501555

zu finden.

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