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„Was will ich werden, wenn ich groß bin?“

Frankfurt. Tierärztin, Pilot oder doch lieber Feuerwehrmann? „Was will ich werden, wenn ich groß bin?“, diese Frage stellen sich nicht nur kleine Kinder. Sie ist auch für Schülerinnen und Schüler besonders relevant. Aus Sicht der Unternehmen spielt angesichts steigender Abbrecherquoten – sowohl in der Dualen Ausbildung als auch im Studium – die Berufs- und Studienorientierung an allgemeinbildenden Schulen eine zunehmend große Rolle. Dementsprechend erwartet die hessische Wirtschaft von der Landesregierung laut einer IHK-Umfrage eine stärkere Förderung der Berufs- und Studienorientierung an allgemeinbildenden Schulen.

Die Unternehmen engagieren sich aber auch selbst stark und in vielfältiger Form für die Berufsorientierung junger Menschen. Dies ist das Ergebnis der zweiten IHK-Bildungsumfrage, mit der die hessischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) ihre Mitgliedsunternehmen dazu befragten, was sie selbst hinsichtlich der Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf die Berufswahl erwarten und welche Maßnahmen sie ergreifen, um Jugendlichen die Berufswelt näher zu bringen.

Das Ergebnis: Fast alle befragten IHK-Unternehmen bieten Betriebspraktika an, die Hälfte beteiligt sich an Berufsbildungsmessen, jeweils ein Drittel öffnen ihre Tore für Betriebserkundungen durch Schulklassen oder bieten Tage der offenen Tür an. Ebenso viele Unternehmen bringen sich aktiv in den Unterricht ein, indem sie z.B. Berufsbilder präsentieren. Konkrete Unterstützung in Form von Bewerbungstrainings durch Unternehmensvertreter leisten ein Viertel der Befragten. Aber auch weitere Unterstützungsmaßnahmen werden angeboten: von Lehrerbetriebspraktika, Beteiligungen an Elternabenden über das Mentoring einzelner Schülerinnen und Schüler bis hin zu monetärer Unterstützung oder Sachspenden – die Möglichkeiten, sich als Unternehmen in den Schulen zu engagieren, sind vielfältig und werden von den Betrieben gerne wahrgenommen.

Die Unternehmen wurden außerdem gefragt, in wie weit sie das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ kennen. Das Siegel wird an Schulen vergeben, die eine vorbildliche Berufsorientierung mit Förderung der Ausbildungsreife nach bestimmten definierten Qualitätsstandards gestalten und umsetzen. Die Unternehmen halten ein solches Instrument für durchaus interessant, da es z.B. bei der Personalauswahl eine Orientierung bieten könnte oder Unternehmen eher mit einer zertifizierten Schule kooperieren würden. Bei der Mehrzahl der Unternehmen ist dieses Siegel noch nicht bekannt.

Hintergrund zur IHK-Bildungsumfrage:
Um ein Meinungsbild der hessischen Wirtschaft zu schul- und hochschulpolitischen Fragen zu erhalten, befragen die hessischen Industrie- und Handelskammern seit diesem Jahr anlassbezogen ihre Mitgliedsunternehmen. Die IHK-Bildungsfrage wurde im März erstmalig durchgeführt. An der zweiten IHK-Bildungsumfrage beteiligten sich 94 Unternehmen aller Größen und Branchen.

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