Logo

Katholikenrat beschäftigt sich mit Zukunft „pastoraler Orte“

vv20140920delegierteFulda, Geisa, Hanau, Kassel, Marburg (mz) Die Zukunft „pastoraler Orte“ angesichts größer werdender Seelsorgeräume sowie die Grundsätze für die Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda waren Themen des Treffens im Fuldaer Bonifatiushaus am vergangenen Wochenende.

Nach den Berichten aus Vorstand und Projektgruppen berichtete am Freitagabend Domkapitular Christof Steinert über den derzeitigen Stand zur Arbeit an den Grundsätzen für die Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda. Er erläuterte den Begriff der „pastoralen Orte“ und seine Relevanz für die Entwicklung der Seelsorge im Bistum. „Es geht um Berufungspastoral im umfassenden Sinn. Menschen, die unterwegs sind als Getaufte und Gefirmte, und die sich fragen: ‚Was ist meine Berufung, was ist mein Charisma‘, diese Menschen gilt es zu begleiten und so zu ermöglichen, dass sie sich in die Kirche einbringen können. Dies kann in ganz unterschiedlicher Weise geschehen. So hat Kirche über Jahrhunderte gelebt: Über Personen, die ihre Berufung entdeckt und gemeinschaftliches Leben ermöglicht haben“, so der Domkapitular.

Der neue Seelsorgeamtsleiter Ordinariatsrat Peter Göb rief zu mehr Selbstbewusstsein auf. „Viele wissen, dass sich Kirche verändert, sich verändert hat und auch verändern muss. Viele verhalten sich aber, als ob es immer so weiter geht.“ Das sei die große Spannung, die er wahrnehme. „Wir wissen und können das in Zahlen belegen, was in drei, fünf oder zehn Jahren sein wird. Wir verhalten uns auf vielen Ebenen aber so, als wenn wir mit demselben Personal, mit derselben Ausstattung, denselben Immobilien, derselben Zahl von Gottesdienstteilnehmern auch in zehn Jahren rechnen können. Das wird nicht so sein.“ Er rief die Katholikenratsmitglieder dazu auf, mit Neugierde in die Zukunft zu blicken und so wie die Israeliten auf ihrem Marsch durch die Wüste den ‚neuen Wegen zu vertrauen‘.

Das Bild der „Pfarrfamilie“ befände sich im Umbruch, so der Katholikenratsvorsitzende Steffen Flicker (Fulda). Manche pastorale Aufgaben veränderten sich und stellenweise bedeuteten solche Veränderungen auch schmerzhafte Verluste für die Menschen vor Ort. Allerdings dürfe es nicht zu Überforderungen kommen, gab Flicker zu bedenken. Deutlich sei vielerorts ein großes Bedürfnis nach Spiritualität und Begleitung im Glauben. Als Getaufte und Gefirmte seien alle in besonderer Weise zum Dienst in der Kirche berufen. „Wir können uns gegenseitig im Glauben bestärken“, betonte Flicker.

Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der mit den Ratsmitgliedern die Heilige Eucharistie feierte, dankte dem Katholikenrat für sein vielfältiges Engagement für das Bistum Fulda. Am Samstagmorgen berieten die Katholikenratsdelegierten über Arbeitsweise und Handlungsmöglichkeiten für die künftige Arbeit des Katholikenrates. Dabei wurde vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Austausches zwischen Pfarrgemeinde-, Pastoralverbundsräten und katholischen Verbänden hervorgehoben.

Der Katholikenrat setzt sich außerdem in einem Beschluss dafür ein, dem Bistum zu empfehlen, weiterhin als Entsendeorganisation im „Gemeinschaftswerk-weltwärts“ mitzuwirken. In einem weiteren Beschluss ruft der Katholikenrat dazu auf, Migranten gegenüber eine größere Offenheit entgegenzubringen und in den Kirchengemeinden eine Willkommenskultur für die dort untergebrachten Personen zu praktizieren. Beide Beschlüsse sind dieser Pressemeldung angehängt.

Abschließend verabschiedete der Katholikenrat ein Schreiben an Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier, in dem er ihm für die humanitäre Hilfe der Bundesregierung dankt und ihn darum bittet, sich für eine Schutzzone für Flüchtlinge unter UN-Kontrolle im Nordirak einzusetzen.

Categories:

Alle Nachrichten, Kirche