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Integratives Wegemanagement für alle – An einem Strang

Kassel. Das vom Deutschen Wanderverband und seinen Partnern entwickelte Integrative Wegemanagement bringt Vertreter aller Natursportarten an einen Tisch. Das hilft, Konflikte zu entschärfen und Projekte schnell umzusetzen. Erleichtert wird das Ganze durch das Programm NatursportPlaner.   

„Es ist etwas ganz besonderes in Bewegung gesetzt worden“, schwärmt Christoph Würflein vom Tourismusverband Naturpark Altmühltal. Carl-Michael Sauer, Wegewart des Landesverbandes der hessischen Gebirgs- und Wandervereine sagt: „Ein notwendiges Instrument, um die Wegearbeit der Vereine im ganzen Bundesland aufeinander abzustimmen und zu dokumentieren.“ Und Ulrike Bodieschek vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern dankt dem Deutschen Wanderverband (DWV), dass er sich nicht nur um die Abstimmungsprozesse unter Wanderern kümmert sondern um die aller Natursportarten.

Die drei Fachleute sprechen über die neue Initiative des Deutschen Wanderverbandes (DWV) mit dem Namen Integratives Wegemanagement. Gerade haben Vertreter des DWV die Initiative während der Messe TourNatur in Düsseldorf einem großen Publikum vorgestellt. Die Resonanz war durchweg positiv: Das Integrative Wegemanagement wird die Planung und Pflege der Infrastruktur für Natursportarten wie Wandern, Reiten oder Mountainbiken bundesweit verbessern, darin sind sich alle Experten einig. Dies gelingt insbesondere durch die frühzeitige Einbindung aller Akteure. Naturschutz, Natursport, Fachbehörden, Tourismus, Grundbesitzer, Forst und Jagd – Vertreter aller Bereiche werden in der Planung berücksichtigt. Technische Unterstützung gibt es durch ein Wegemanagement-System, den NatursportPlaner. Seine Praxistauglichkeit hat das Integrative Wegemanagement in den Regionen Naturpark Altmühltal und National- und Naturpark Kellerwald-Edersee bereits unter Beweis gestellt.

Das Integrative Wegemanagement besteht aus zwei Bausteinen: Einem Handlungsleitfaden und der Software NatursportPlaner. Der Handlungsleitfaden führt die Beteiligten eines Vorhabens anhand einer Checkliste von der Projektidee bis zu deren Umsetzung. Konkrete Ziele werden ebenso erfragt wie alle potentiell am Projekt beteiligten Personen, Gesetze und Behörden. Diese einzubinden, ist ebenso Voraussetzung für ein gelungenes Projekt wie ein Detailkonzept, das Qualitätsstandards erfüllt. Erik Neumeyer, stellvertretender DWV-Geschäftsführer, ist für das Integrative Wegemanagement zuständig: „Wer sich mit der Checkliste ernsthaft auseinandersetzt, ist für die Umsetzung seines Projektes bestens gerüstet.“ An diversen Stellen des Handlungsleitfadens, der unter www.natursportplaner.de auch als einfache Word-Datei kostenlos zu bekommen ist, kann der NatursportPlaner die Arbeit grundlegend erleichtern.

Die Software ist eine Weiterentwicklung der Digitalen Wegeverwaltung des Deutschen Wanderverbandes. Anregungen der Nutzer sind hier ebenso eingeflossen wie praktische Erfahrungen aus den Modellregionen. Neben dem Thema Wandern lassen sich mit dem Programm nun Natursportarten wie Reiten, Mountainbike und Wasserwandern beziehungsweise die dafür nötigen Wege bearbeiten. Neu ist auch die Möglichkeit, Flächenobjekte darzustellen. So ist es jetzt kinderleicht, Nutzungsflächen und besonderen Schutzzonen darzustellen. Ebenso ist die Bearbeitung von Wegedaten einfacher geworden. Auch die Kartengrundlagen haben sich verbessert. „Besonders froh sind wir, dass der Kartenspezialist KOMPASS als neuer Partner des Deutschen Wanderverbandes, sein Kartenwerk mit Wander- und Radwegen für die Software zur Verfügung stellt“, sagt Neumeyer. Daneben hätten sich die Kommunikationsmöglichkeiten gegenüber der alten Digitalen Wegeverwaltung verbessert und auch mehr Nutzer einer Organisation seien nun möglich.

Letztlich versetzt der NatursportPlaner alle Betroffenen komfortabel in die Lage, Informationen zum Prozessstatus und zum Handlungsbedarf in einem Projekt zu bekommen, zu bearbeiten und auszutauschen. Zu nutzen ist das Programm überall dort, wo es einen Internetzugang gibt. Weitere Vorteile des Online-Systems sind, dass keine lizenzbezogene Softwareinstallation auf einem Computer nötig ist, dass sich die Wegedaten einfach per GPX- oder SHAPE-Dateien in die Software laden lassen und Datenstände schnell und unkompliziert zu sichern sind. Neumeyer: „Und dabei behält jeder die absolute Kontrolle und Rechte über seine Daten.“

Förderer des Gesamtprojektes bis Februar 2015 ist das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Für zusätzliche Anregungen und um über das Projekt zu informieren, wird der DWV zusammen mit der Thüringer Tourismus GmbH am 27. Oktober in Erfurt ein zusätzliches Fachforum veranstalten. Weitere Veranstaltungen sind am 4. November zusammen mit dem Tourismusverband Franken e.V. im Steigerwald (Steigerwaldzentrum) sowie im Januar 2015 voraussichtlich im Raum Hannover geplant.

Weitere Infos: www.natursportplaner.de

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